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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Chaffakan heißt ›eins‹. Hatka heißt ›weiß‹, und Tayyi heißt ›Frau‹.«
    »Eine weiße Frau?«, hakte Sean nach.
    »Eine tote weiße Frau«, korrigierte Michelle.
    Jenkins hob den Blick und riss die Augen auf. »Tot?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Phil«, sagte Sean. »Was kannst du uns sonst noch sagen?«
    »Ich habe mit einem unserer Professoren gesprochen, der auf indianische Sprachen spezialisiert ist. Er war auch derjenige, der unser Rätsel hier schlussendlich entschlüsselt hat. Der Stamm der Coushatta gehörte zur Creek-Konföderation und siedelte im heutigen Alabama. Als dort Europäer eindrangen und die Coushatta überdies unter den Druck anderer Stämme gerieten, sind sie und der Stamm der Alibamu zuerst nach Louisiana und dann nach Texas gezogen. Heutzutage leben offenbar keine Angehörigen dieses Stammes mehr in Alabama. Der Großteil der Menschen, die diese Sprache noch immer benutzen - und das sind nur ein paar hundert -, leben in Allen Parish, ein Stück nördlich von Elton, Louisiana. Ein paar vereinzelte Personen, die diese Sprache beherrschen, finden sich auch noch in Livingston, Texas.«
    Michelle und Sean starrten einander an.
    »Texas und Louisiana?«, bemerkte Michelle. »Ein ziemlich großes Gebiet, um es abzusuchen.«
    »Aber eingeschränkt auf ein paar Städte und ein paar hundert Leute«, entgegnete Sean.
    »Warum haben sie Pam die Worte überhaupt auf die Arme geschrieben? Sicher, sie haben uns die Lösung schwergemacht, aber nicht unmöglich«, sagte Michelle.
    »Diese Worte haben auf den Armen einer Frau gestanden?«, fragte Jenkins. »Und gerade habt ihr von einer toten Frau gesprochen?«
    »Nicht einfach nur tot«, erwiderte Michelle. »Ermordet.«
    »Meine Güte!« Jenkins ließ das Papier auf den Tisch fallen.
    »Ist schon okay, Phil«, sagte Sean. »Ich bezweifle, dass diese Leute uns noch einmal ihre Sprachkenntnisse demonstrieren werden. Vielen Dank für deine Hilfe.«
    Als sie das Büro verließen, schüttelte Sean den Kopf. »Warum habe ich das Gefühl, dass das ein Ablenkungsmanöver ist?«
    »Und ein bescheuertes noch dazu. Das war völlig unnötig.«
    »Stimmt.«
    »Und was jetzt?«
    »Wir müssen mit Waters sprechen und ihm sagen, was wir wissen.«
    »Mit diesem Idioten? Warum?«
    »Weil wir es ihm versprochen haben. Und wir müssen Willa so schnell wie möglich finden. Dafür brauchen wir das FBI.«
    »Ja. Aber sei nicht überrascht, wenn die sich plötzlich auf uns stürzen.«

52.
    S ean rief Waters an und arrangierte ein Treffen in einer Bar nicht weit vom Hoover Building entfernt.
    »Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass Sie mich anrufen«, bemerkte Waters, als er sich zu Sean und Michelle an den Tisch setzte.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass wir Sie kontaktieren, sobald es etwas zu berichten gibt.«
    »Dann berichten Sie mal.«
    »Die Zeichen auf Pam Duttons Armen stammen aus einer indianischen Sprache mit Namen Coushatta.«
    Waters setzte sich auf. »Und wissen Sie auch, was da steht?«
    »›Eine weiße Frau‹«, antwortete Michelle. »Also nichts, was wir nicht schon gewusst hätten.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte Waters.
    »Vermutlich handelt es sich dabei um den ungeschickten Versuch, uns auf eine falsche Spur zu führen, weil sie Mist gebaut haben.«
    »Mist gebaut?«
    »Die Täter sind in Panik geraten«, erklärte Sean, »und haben die Frau getötet, obwohl sie es nicht wollten. Dann haben sie ihr die Arme angemalt, um uns auf eine falsche Fährte zu führen. Ich glaube nicht, dass irgendjemand in dieser Nacht hat sterben sollen. Tuck war die größte Bedrohung, und ihn haben sie auch nur niedergeschlagen, obwohl sie ihm genauso gut eine Kugel in den Kopf hätten jagen können.«
    »Erzählen Sie mir von diesem ... Coushatta.«
    Sean berichtete, was sie von Phil Jenkins über den Indianerstamm erfahren hatten.
    »Das grenzt es zumindest ein«, sagte Waters zweifelnd. »Aber ein Indianerstamm, der so sauer auf den Präsidenten ist, dass sie sich seine Nichte schnappen? Das kommt mir ein bisschen weit hergeholt vor.«
    »Da ist noch etwas«, sagte Sean. »Pam Dutton hat nur zwei Kinder zur Welt gebracht. Wir vermuten, dass Willa adoptiert worden ist.«
    »Das weiß ich bereits. Die Pathologin hat uns informiert, nachdem Sie sie darauf aufmerksam gemacht haben.«
    »Wir haben mit Tuck gesprochen, aber er will nichts dazu sagen. Er meint nur, wie wären verrückt. Die First Lady wiederum behauptet, nichts zu wissen. Sie

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