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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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„Dennoch ist niemand je zurückgekehrt. Nicht einer. Wer behauptet, das Reich der Mithankor liegt jenseits des Sokwa und diesseits der Verfluchten Berge, kann diese Theorie nicht wirklich untermauern.“
    „Das sind ja beruhigende Neuigkeiten“, sagte ich. „Das heißt also, wir hätten jederzeit auf Mithankor treffen können? Unsere Vorsichtsmaßnahmen waren im Prinzip umsonst gewesen?“
    „Nein, natürlich waren sie nicht umsonst“, erwiderte Avalea ungehalten. „Ich habe alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um den Mithankor so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Aber wie ich schon sagte, meine Informationen sind nicht eben die neuesten. Niemand kann wissen, ob es überhaupt welche in dieser Gegend gibt.“
    „Ja genau“, warf Krister ein. „Seit einem halben Jahrtausend sind diese Viecher nicht mehr gesichtet worden. Sie können genauso gut ausgestorben sein.“
    Avalea schüttelte den Kopf.
    „Nein, das ist unmöglich.“ In ihrer Stimme schwang eine felsenfeste Überzeugung mit, die mein Misstrauen weckte.
    „Wieso?“ fragte ich sie. „In den letzten Jahrhunderten sind eine ganze Reihe Spezies von dieser Welt verschwunden, denke nur an die Uhleb, die Ithra oder die Yalga.“
    „Du vergisst, dass die Yalga genau wie die Ithra von den Mithankor ausgerottet wurden“, gab Avalea zu bedenken.
    „Ja, vor was weiß ich wie vielen Jahrhunderten. Ich meine, es besteht doch die Möglichkeit, dass auch sie nicht mehr existieren.“
    „Nein, du bist im Unrecht“, meinte Avalea überzeugt. „Ihr kennt die Mithankor nicht. Sie sind eine perfekte Lebensform, zum Überleben geboren. Sie haben nur ein Ziel, ihre Arterhaltung.“
    Wieder einmal beschlich mich das unangenehme Gefühl, unsere geheimnisvolle Begleiterin aus Laurussia rückte nicht mit der ganzen Wahrheit heraus. Die Gewissheit, mit der sie sich äußerte, verstärkte meinen Eindruck. Sie wusste wieder mehr, als sie zu sagen wagte.
    „Ich bedauere deine Verschwiegenheit“, wagte ich einen letzten Versuch, ihr weitere Informationen zu entlocken.
    „Lass gut sein, Jack, sie hat Recht“, schaltete sich Luke plötzlich dazwischen. „Hat sie bisher nicht immer Recht behalten? Ohne sie hätten wir diesen Ort niemals erreicht.“
    „Das stimmt“, gab ich zu. Täuschte ich mich, oder ergriff Luke erstmals Partei für Avalea?
    „Also lass uns ihren Rat befolgen.“
    „Wir reden ein andermal weiter“, versprach Avalea und lächelte mir beschwichtigend zu. In dieser Geste lag die unbestimmte Zusage, sich zu passender Zeit zu öffnen. Ich zögerte, da mir weitere Fragen auf den Lippen brannten, doch schluckte ich die Worte unausgesprochen hinunter.
    „Habt ihr jetzt ausgeplappert?“ meldete sich Krister zu Wort. „Haben die Herrschaften jetzt genug Worte gewechselt? Ist jetzt wieder Zeit für Taten? Gut, denn in wenigen Minuten wird die Nacht hereinbrechen, dann ist Schluss mit Lager suchen, denn dann können wir unter freiem Himmel schlafen. Kein erhebender Gedanke, sollten hier tatsächlich irgendwelche Viecher ihr Unwesen treiben, die nur eins wollen, uns das Blut aus den Köpfen saugen. Ich schlage also vor, wir kehren jetzt um und inspizieren diese Höhlen, an denen wir vorhin vorbeimarschiert sind. Eine davon wird unseren hohen Ansprüchen schon gerecht werden.“
    Wir machten also kehrt und stolperten den ungefähren Weg zurück, den wir gekommen waren. Eile war geboten. Das Licht der Xyn zog immer mehr ab. Die tiefen Schatten der zerklüfteten Felsen verbündeten sich mit der hereinbrechenden Nacht, die sich anschickte, das Regiment zu übernehmen. Wir kletterten wieder bergauf, Ausschau nach einem geeigneten Lagerplatz haltend. Darunter verstand Avalea eine möglichst tiefe Höhle, nicht nur einen simplen Felsspalt, den Krister vorschlug, und der bestenfalls vor Regen schützte.
    „Nein, das genügt nicht“, beharrte sie. „Es muss ein Versteck sein, in das wir uns komplett zurückziehen können und das geeigneterweise schwer zugänglich ist. Wir müssen nicht nur optisch von der Bildfläche verschwinden sondern auch dafür sorgen, dass wer oder was auch immer hier nachts herumstreift nicht einfach über uns stolpern kann.“
    Ich bezweifelte etwas zu finden, was Avaleas Vorstellungen gerecht werden konnte, zumal die Zeit dafür ablief. Doch sollte ich mich irren. Lukes scharfe Augen erspähten einen tiefen Riss in der Felswand, gute zwanzig Meter über unseren Köpfen, der zudem ein Stück weit von einem

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