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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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untergekommen. Offenbar hatten es sich die beiden zur Gewohnheit gemacht, einen Satz anzufangen, ihn vom anderen vervollständigen zu lassen und dann gleich einen neuen Satz zu bilden, den der andere beenden konnte. Schon nach zwei Sätzen war ich sicher, dass eine Unterhaltung mit ihnen sehr anstrengend sein würde.
    »Freut mich auch, euch zu sehen, Selim und Melis.«
    Als hätten es die beiden abgesprochen, neigten sie gleichzeitig ihr Haupt.
    Dann ging der wechselseitige Singsang von Neuem los.
    »Nun sag doch, wer …«
    »… ist dieser schöne Bursche?«
    »Es ist ein Mädchen«, entgegnete Gabriel, woraufhin beide gleichzeitig große Augen machten.
    » Ist sie etwa die …«
    »… Auserwählte, die Sayd erwähnt hat? Eine neue …«
    »… Kandidatin?«
    Mir schwirrte der Kopf, denn die beiden feuerten uns die Worte wie einen Pfeilhagel um die Ohren.
    »Das ist sie vielleicht. Wenn sie den Gefallen des Emirs findet.«
    Was sollte das nun wieder heißen? Reichte meine Entscheidung denn nicht?
    »Wir glauben nicht, dass …«
    »… der Emir etwas gegen sie haben wird. Sie ist jung und …«
    »… hübsch, und wie wir alle wissen, täuscht sich …«
    »… Sayd nie in der Beurteilung eines Menschen.«
    Offenbar nahmen sie es doch nicht so genau, was die Aufteilung der Sätze anging.
    »Wir werden es sehen«, entgegnete Gabriel mit unverhohlenem Abscheu in der Stimme. »Wenn ihr uns nun entschuldigt, ich will ihr das Quartier zeigen. Ihr werdet noch ausgiebig Zeit haben, euch mit ihr zu unterhalten.«
    »Willst du uns denn …«
    »… nicht ihren Namen sagen? Sie hat doch …«
    »… einen Namen, oder?«
    »Ihren Namen werdet ihr von Malkuth erfahren.«
    Damit packte mich Gabriel am Arm und zog mich mit sich. Ich blickte mich nach den Zwillingen um und sah, dass ihre Blicke uns folgten. Dabei standen sie sich gegenüber wie Spiegelbilder, selbst die Haltung ihres Körpers war die gleiche.
    »Wer waren die denn?«, wisperte ich Gabriel zu. Dieser antwortete nicht, sondern zerrte mich weiter, als müsste er mich vor einem Untier bewahren.
    »Vor diesen beiden musst du dich besonders in Acht nehmen«, raunte er mir schließlich zu, als wir um die nächste Ecke bogen und somit keine Gefahr mehr bestand, dass sie uns hören konnten. »Es sind Derwische und ihr Geist ist alles andere als gesund. Hast du bemerkt, wie sie reden?«
    Ich nickte und verstand nur allzu gut, dass er zuvor aufgestöhnt hatte.
    »Du müsstest sie mal hören, wenn sie in ihrer Muttersprache sprechen. Schon nach wenigen Augenblicken fühlt man sich, als wäre man beidseitig geohrfeigt worden. Ich habe mich schon oft gefragt, ob ihre Mutter eine Hexe war oder vielleicht ein Höllengeschöpf. Eine normale Frau kann unmöglich solche schrecklichen Kinder bekommen.«
    »Aber das ist nicht der alleinige Grund für deine Warnung.«
    »Nein, obendrein sind sie auch Vertraute des Emirs und die wohl schlimmsten Giftmischer und Chimärenzüchter des gesamten Orients. Sayd vergiftet seine Waffen ausschließlich mit ihren Mischungen. Bisher hat noch keine davon versagt.«
    »An der Nadel, mit der er mich bedroht hat, war also auch ihr Gift?«
    »Ganz sicher war es das. Sei froh, dass du damit nicht in Berührung gekommen bist. Gifte, die sie mischen, verfehlen nie ihre Wirkung. Außerdem verstehen sie es, Nadeln so zu präparieren, dass sie zwar nur kleine Wunden reißen, die aber entweder sehr stark schmerzen oder wo sich das Fleisch ringsherum auflöst. Dem wahnsinnigen Erfindungsgeist der beiden sind keine Grenzen gesetzt. Du gehst ihnen besser aus dem Weg.«
    »Und wenn ich doch mal Gift brauche?«
    »Da gibt es noch andere Möglichkeiten. Gerätst du einmal in die Fänge der beiden, landen womöglich noch Körperteile von dir an irgendwelchen Monstren, die sie erschaffen.«
    Wahrscheinlich sollte mich seine Rede abschrecken, doch ich fand das alles höchst interessant.
    »Was sind denn diese Chimären, die diese beiden züchten? Irgendwelche fremdartigen Tiere?«
    »Und wie fremdartig die sind! Vermutlich wird eines dieser Dinger irgendwann sogar am Leben bleiben!«
    »Leben die denn sonst nicht?«
    »Bisher sind alle Chimären, die sie erschaffen haben, gleich tot gewesen oder nach kurzer Zeit eingegangen. Zum Glück! Sie versuchen schon eine Weile fliegende Löwen, Schlangen auf Beinen, Pferde mit riesigen Fledermausflügeln und andere Ungeheuer zu züchten, doch ich hoffe, dass es ihnen bis in alle Ewigkeit nicht gelingt.«
    »Sind die beiden

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