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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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dran.« Sie rieb sich die Zehen, die von den Drachenkrallen etwas zerkratzt waren, und mit einem Blick auf Feuerspei, dessen kleine grüne Zunge in der Hoffnung auf ein Frühstück über Septimus’ Hand zuckte, setzte sie hinzu: »Gestern Abend war er noch nicht so groß, oder?«
    »Nein«, grummelte Septimus. Er spürte, dass Ärger ins Haus stand, und wagte Marcia kaum anzusehen. Er konnte sich schon denken, was sie sagen würde. Und selbstverständlich sagte sie es.
    »Was hatten wir ausgemacht, Septimus? Keine Haustiere! Keine Papageien, keine Leguane, keine Schildkröten, keine ...«
    »Aber ... aber Feuerspei ist kein Haustier. Er ist ein ... Zaubermittel. Wie das Übungskaninchen im Hof.«
    »Septimus, ein Drache ist kein Kaninchen. Du machst dir ja keine Vorstellung von den Schwierigkeiten ...«
    Wie um zu beweisen, dass Marcia Recht hatte, entwand sich Feuerspei Septimus’ Griff und stürzte sich auf Marcias Füße. Er hatte die lila Pythonschuhe entdeckt. Etwas in seinem uralten Drachengedächtnis hatte ihm soeben gesagt, dass Drachen und Schlangen Feinde waren – und zudem war eine schöne lila Schlange ein leckerer Appetithappen vor dem Frühstück. Der zwei Tage alte Drache kam gar nicht auf die Idee, dass Marcias Schuhe nur aus der Haut einer Schlange bestanden oder dass die Füße darin einer reizbaren und mächtigen Zauberin gehörten, die eine ganz besondere Vorliebe für lila Schuhe und nicht die geringste Vorliebe für Babydrachen hatte. Ein leuchtend grüner Blitz schoss über den Fußboden, krallte sich in Marcias rechten Fuß und begann zu nagen.
    »Au!«, schrie Marcia und schüttelte wie wild ihren Fuß. Aber Feuerspei hatte seine Lektion gelernt, seit Septimus ihn zwei Tage zuvor vom Finger geschüttelt hatte. Er ließ nicht locker und versenkte seine scharfen kleinen Drachenzähne in die Schlangenhaut.
    »Zähne, lasst aus!«, stieß Marcia mit einiger Mühe hervor.
    Feuerspei grub seine Zähne noch tiefer.
    »Zähne, lasst aus!«, schrie Marcia.
    Feuerspei biss noch fester zu und schüttelte die Schlangenhaut kräftig.
    »Zähne, lasst aus!«, brüllte Marcia, endlich mit Erfolg. Feuerspei ließ den lila Pythonschuh los und watschelte, als hätte er sich nie im Geringsten für lila Schlangenhaut interessiert, zu Septimus zurück, hockte sich neben ihn und sah Marcia böse an.
    Marcia sank auf einen Stuhl, rieb sich den Fuß und untersuchte den ruinierten Schuh. Septimus und Jenna hielten den Atem an. Was würde sie sagen?
    »Septimus«, begann sie nach langer Pause. »Ich nehme an, dieses ... dieses Biest hat dich geprägt.«
    »Hm, ja«, gab Septimus zu.
    »Das dachte ich mir.« Sie seufzte schwer. »Als ob wir nicht schon genug Ärger hätten ... Weißt du eigentlich, wie groß so ein Drache wird?«
    »Es tut mir leid«, murmelte Septimus. »Ich verspreche, dass ich mich um ihn kümmere. Ich werde ihn füttern, ihn stubenrein machen, mit ihm Gassi gehen – alles.«
    Marcia war nicht gerade beeindruckt.
    »Ich wollte ihn ja gar nicht«, sagte Septimus traurig. »Er ist aus Jennas Stein geschlüpft.«
    »Ach?« Marcias Blick wurde milder. »Tatsächlich? Dann hast du ihn ausgebrütet... hm, das ist schon etwas Besonderes. Trotzdem, bis auf weiteres muss er in deinem Zimmer bleiben. Ich möchte nicht, dass er hier noch mehr Unfug anstellt.« Außerdem – aber das verschwieg sie Septimus lieber – wollte sie nicht, dass der imposante Drache durch Kontakt mit dem Schatten verdorben wurde. Wenn er der Gefährte ihres Lehrlings werden sollte, musste er von Schwarzer Magie möglichst fern gehalten werden.
    Marcia ließ sich von Jenna in aller Ausführlichkeit erzählen, wie sie Simon entwischt war, und als sie von dem Flug des Drachenbootes in die Burg hörte, blitzte in ihren Augen verhaltener Triumph auf. »Dann bin ich jetzt also die Hüterin«, murmelte sie.
    Septimus stutzte. »Ich glaube nicht. Ich bin mir sicher, dass immer noch Tante Zelda die Hüterin ist...«
    »Unsinn«, entgegnete Marcia. »Wie soll das denn gehen? Sie ist doch weit weg in den Marschen. Das Drachenboot ist hier, in der Burg – und das ist auch gut so. Er ist ein vernünftiges Boot, der Drache. Diesmal wird ihn die Hüterin nicht im Stich lassen. Catchpole!«
    Catchpole stieß nervös die Tür auf. »Sie haben gerufen, Madam Marcia?« Er schluckte.
    »Ja. Gehen Sie mit dreizehn Zauberern sofort runter in die Bootswerft. Sie sollen das Drachenboot bewachen, unter Einsatz ihres Lebens. Verstanden?«
    »Dreizehn

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