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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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tat, als fiele ihm nicht auf, dass der Kerl verschwunden war, doch es beunruhigte ihn. Obwohl er sich bemühte, weiter vollkommen gelassen zu erscheinen, nahm Cavanaugh die Unruhe, die er empfand, ganz sicher wahr.
    Diego musste sich zwingen zu essen, zu lächeln und sich weiter mit Cavanaugh zu unterhalten, der sich pudelwohl zu fühlen schien. Er forderte Diegos Intellekt mit Diskussionen über die lokale Politik und das Geschäftsklima sowohl innerhalb als auch außerhalb der USA heraus und spekulierte sogar über die langfristige Auswirkung der Energiekrise auf die Reiseindustrie. Normalerweise hatte Cavanaugh nicht die Geduld für derartige Plaudereien, heute Abend aber schien er sie in vollen Zügen zu genießen, denn während er sich unterhielt, umspielte ein gewieftes Grinsen seinen Mund.
    Bis sie endlich ihren Kaffee serviert bekamen, war Diego seine Anspannung wahrscheinlich überdeutlich anzusehen. Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr konzentrieren, immer wieder schweiften seine Blicke in Richtung der Tür oder eines der Fenster ab. Inzwischen waren sie praktisch die einzigen Gäste des Lokals, doch Hunter Cavanaugh nutzte die Bekanntschaft mit dem Eigentümer aus und ließ sich auch weiter jede Menge Zeit.
    Konnte er darauf vertrauen, dass der Mann vom FBI Rebecca überwachen ließ? Er dachte an den mit ihr verbrachten Nachmittag und hatte das deutliche Gefühl, dass dies vielleicht ihr letztes Zusammensein gewesen war. War dies eine dunkle Vorahnung, oder spielte seine Fantasie ihm einen bösen Streich? Er hatte keine Ahnung, doch er wusste mit Bestimmtheit, dass sein offener Argwohn gegenüber einem Mann, der jede Schwäche eines anderen auszunutzen wusste, eindeutig von Nachteil war.
    »Sie wirken abgelenkt, Diego.« Cavanaugh bedachte ihn mit einem kalten Blick aus seinen blauen Augen. »Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie behilflich sein?«
    Inzwischen sah er nicht mehr nur entsetzlich selbstgefällig aus, sondern legte obendrein eine derartige Verachtung für sein Gegenüber an den Tag, dass Diego sich zusammenreißen musste, um ihm nicht an die Gurgel zu gehen. Er war es leid, sich an die Spielregeln von diesem Kerl zu halten. Bisher hatte er auf Zeit gespielt und direkt vor seiner Nase operiert, ohne dass es diesem Bastard aufgefallen war. Im Verlauf der letzten Jahre hatte Cavanaugh sich so an ihn gewöhnt, dass er ihm beinahe vertrauensvoll begegnet war.
    Irgendetwas war geschehen, wodurch sein Vertrauen erschüttert worden war. Inzwischen musterte ihn Cavanaugh wieder genauso interessiert wie damals, als er bei ihm eingezogen war. Wie eine Ratte im Labor kurz vor dem Beginn eines wichtigen Experiments. Hätte diese Ratte ihren Zweck erfüllt, würde sie getötet und entsorgt.
    Er beschloss, das Wagnis eines Richtungswechsels einzugehen, und stellte mit ruhiger Stimme fest: »Wäre dies ein Footballspiel, würde Brogan eine Strafe wegen Spielverzögerung aufgebrummt bekommen. Haben Sie eine Idee, wo er geblieben ist?«
    »Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan von Sportmetaphern bin, weiß ich es zu schätzen, dass Sie, wenn auch etwas verspätet, in die Offensive gehen. Mr. Brogan hat noch etwas zu erledigen. In meinem Auftrag, um genau zu sein. Warum?«
    Diego wusste, dass der andere hoffte, er würde ihn fragen, was für einen Auftrag er dem Kerl gegeben hatte, doch durch einen frontalen Angriff würde nur das Ego dieses Schweinehunds gestärkt. Er ginge die Sache also besser anders an.
    »Ich dachte, dass er vielleicht noch die Reste seines Essens haben will.«
    Cavanaugh riss überrascht die Augen auf, weil er den Köder nicht geschluckt hatte. Lächelnd fuhr er fort: »Auf dem Papier war die Fusion mit Global Enterprises für beide Seiten durchaus von Vorteil, finden Sie nicht auch?«
    Cavanaugh sah ihn fragend an, nickte dann aber langsam mit dem Kopf. »Ich glaube, Sie wissen, welche Achtung ich Ihrem großzügigen Arbeitgeber entgegenbringe. Das von ihm investierte Geld hat meinem Reiseunternehmen äußerst gut getan. Ich gehe davon aus, dass wir einer äußert lukrativen, gemeinsamen Zukunft entgegensehen. Warum fragen Sie?«
    »Sie sollten wissen, dass ich die anfänglichen finanziellen Analysen der Fusion vorgenommen und Mr. Rivera das Geschäft vorgeschlagen habe. Dann aber habe ich es mir noch einmal überlegt und ihm davon abgeraten. Nur wurde ich überstimmt und dazu auserkoren, die Fusion während der ersten Zeit zu überwachen. Mr. Rivera wollte sichergehen, dass seine

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