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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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beleuchteten Raum. Ich blinzelte.
    Er wirkte spartanisch und roch gut. Würzig. Nach Barrons. Meine Knie wurden weich. Ich roch ihn, und schon dachte ich an Sex. Ich war ein hoffnungsloser Fall.
    Ich wusste sofort, wo ich war.
    Unter der Garage hinter Barrons, Books and Baubles.
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    I ch wollte mich umsehen und hätte das auch getan, wäre nicht dieses weinende Kind gewesen.
    Ich konnte mir vieles vorstellen, was Barrons vor der Welt versteckte und so gut beschützte, aber auf die Idee, dass es ein Kind sein könnte, wäre ich niemals gekommen.
    Hinweise auf seine Identität? Ganz bestimmt.
    Ein luxuriöses Heim? Definitiv.
    Ein Kind? Niemals.
    Verwirrt folgte ich dem Geräusch. Es war schwach und schien von unten zu kommen. Das Kind schluchzte, als wäre das Ende der Welt nahe. Der Schmerz und Kummer, die es fühlen musste, waren herzzerreißend. Ich wollte, ich musste dieses Weinen beenden. Es brach mir das Herz
    Ich lief von Raum zu Raum und öffnete und schloss Türen aufder Suche nach einem Weg nach unten. Ich nahm am Rande wahr, dass Barrons seine eigentliche Schatzsammlung hier, in seiner unterirdischen Behausung, aufbewahrte. Ich ging an Dingen vorbei, die ich in Museen gesehen hatte – jetzt wusste ich, dass das nur Kopien gewesen waren. Mit so was gab sich Barrons gar nicht erst ab – er liebte seine Antiquitäten. Und überall waren Feenobjekte, die meine Sinne bestürmten. Irgendwann würde ich sie finden und mir ansehen.
    Aber zuerst das Kind.
    Das Heulen brachte mich schier um.
    Hatte Jericho Barrons leibliche Kinder? Vielleicht hatte er eins mit Fiona gezeugt.
    Ich zischte, dann wurde mir bewusst, dass ich wie ein Feenwesen klang. Ich blieb stehen und neigte den Kopf zur Seite. Als hätte das Kind meinen Unmutslaut gehört, schrie es noch lauter. Ich bin hier, ganz nah, bitte komm – ich fürchte mich so allein.
    Es musste eine Treppe geben.
    Ich rannte und riss jede Tür auf. Das Schreien brachte meinen Mutterinstinkt auf Hochtouren und zerrte an meinen Nerven. Endlich fand ich die richtige Tür und trat ein.
    Barrons hatte massive Vorsichtsmaßnahmen getroffen.
    Ich befand mich in einem Raum mit Vexierspiegeln. Ich sah die Treppe an einem Dutzend verschiedenen Plätzen, und ich konnte nicht zwischen Reflexion und Realität unterscheiden.
    Und ich kannte Barrons gut genug, um zu wissen, dass etwas Scheußliches passieren würde, wenn ich auf eine der Reflexionen zuging. Offensichtlich lag ihm sehr viel daran, das Kind zu schützen.
    Mein dunkler See bot mir etwas an, aber das brauchte ich nicht.
    »Zeig mir, was wahr ist«, raunte ich, und ein Spiegel nach dem anderen verdunkelte sich, bis nur noch die Chromtreppe im gedämpften Licht zu sehen war.
    Ich ging leise hinunter, angezogen von dem sirenenartigen Geheul und den Schluchzern des Kindes.
    Wieder schlugen meine Erwartungen fehl.
    Das Weinen kam aus einem Raum, der durch eine große, mit Ketten, Vorhängeschlössern und geschnitzten Runen versperrte Tür abgesichert war. Eigentlich hätte ich es gar nicht hören sollen.
    Ich brauchte zwanzig Minuten, um die Ketten, Schlösser, Zauber und Runen zu öffnen. Ich fragte mich, warum Barrons sein Kind derart gewissenhaft abgeschirmt hatte. Was war ihm so wichtig? Was ging hier vor?
    Als ich die Tür aufstieß, verstummte das Weinen sofort.
    Ich betrat das Zimmer und sah mich um. Womit ich auch immer gerechnet hatte, dies war es nicht. Kein Luxus, keine Schätze oder Sammlerstücke. Dies war nur wenig besser als Mallucés Grotte unter dem Burren.
    Der Raum war aus einem Felsen herausgehauen – eine richtige Höhle. Ein kleiner Bach floss von der Ost- zur Westwand. An den Wänden waren überall Kameras angebracht. Barrons würde sehen, dass ich hier war, selbst wenn ich gleich wieder kehrtmachte. In der Mitte stand ein etwa sechs mal sechs Meter großer Käfig mit massiven, eng stehenden Gitterstäben. Wie die Tür war er mit vielen Runen versehen. Und er war leer.
    Ich bewegte mich darauf zu.
    Und blieb verblüfft stehen.
    Er war nicht leer, wie ich gedacht hatte. Ein Kind lag zusammengerollt und nackt in dem Käfig. Ein Junge von ungefähr zehn, elf Jahren.
    Ich eilte zu ihm. »Liebes, ist alles in Ordnung mit dir? Was ist los? Warum bist du hier drin?«
    Das Kind sah auf. Ich schwankte und sank bestürzt auf die Knie.
    Dieses Kind hatte ich in den Visionen, die ich mit Barrons geteilt hatte, gesehen.
    Jede Einzelheit war mir kristallklar im Gedächtnis geblieben, als hätte ich erst gestern

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