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Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte

Titel: Shaman Bond 03 - Der Spion, der mich jagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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meiner«, erwiderte Katt. Ihre Waffe war wieder verschwunden. Ich musste mich fragen, was sie noch alles bei sich versteckt hatte. Ich hätte nicht gedacht, dass etwas unter einem derart engen Kleid Platz fände, nicht einmal Dessous.
    Der Blaue Elf holte aus der Luft eine Angelrute und eine Bandspule. Beide sahen zerrissen, wieder geflickt und viel benutzt aus, aber er ging mit professioneller Leichtigkeit mit allem um. »Was glauben wir eigentlich, was das Monster ist?«, fragte er, ohne aufzusehen.
    »Es soll doch eine Art Dinosaurier sein, oder?«, fragte Honey. »Das letzte seiner Art, in einem See vom Rest der Welt abgeschottet. Die wenigen Fotos, die ich gesehen habe, zeigen einen langen Hals und etwas, was vielleicht die Teile eines langen Körpers sein könnten.«
    »Ich habe immer gehofft, es wäre ein Drachen«, sagte der Blaue Elf sehnsüchtig. »Nicht diese ekligen Dinger, auf denen die Elbenlords reiten, ich dachte an die richtigen. Aus vergangenen Zeitaltern, als es noch wilde Magie in der Welt gab …«
    »Du Schnulzenromantiker, du«, sagte ich.
    »Vielleicht ist es ein Alien!«, überlegte Katt. »Das aus der Crew eines außerirdischen Raumschiffs stammt, das vor langer Zeit abgestürzt ist.«
    »Vielleicht ein Elementar«, meinte Walker. »Was erklären würde, warum es immer anders aussieht.«
    Peter schnaubte laut. »Es ist wahrscheinlicher, dass es einfach nur eine von diesen Touristenfallen ist, die aus einer Legende das meiste rausschlagen, um den Naiven das Geld aus der Tasche zu ziehen.«
    »Wenn dieser Wettkampf nicht so wichtig wäre, wäre ich auch glücklich, wenn Nessie ein Rätsel bliebe«, sagte ich. »Was würde der Rest der Welt eigentlich tun, wenn es auf einmal echte Beweise von Nessies Existenz und Art gäbe? Es fangen oder erschießen? Aus dem See zerren in irgendeinen Aqua-Zoo? Ganz sicher hätte es keine ruhige Minute mehr. Nein, ich denke, es geht ihm als Legende besser. Und sicherer ist es auch.«
    Walker stand direkt am Ufer und starrte in das dunkle, stille Wasser. »Was, wenn es gar kein Monster gibt?«, fragte er nachdenklich. »Kein Nessie. Was, wenn das die Lösung des Rätsels ist, dass es nichts gibt da unten, gar nichts und nie gegeben hat? Wie können wir eine Nichtexistenz beweisen? Ich meine, außer den Loch komplett trockenzulegen.«
    »Verdammt«, sagte Katt. »Sie denken wirklich darüber nach, oder?«
    »Du hast keine Phantasie«, nörgelte der Blaue Elf und befestigte geschickt einen Widerhaken am Ende seiner Angel.
    Walker lächelte. »Ich bezweifle, dass selbst die CIA das schaffte, trotz all ihrer Ressourcen. Und sicher nicht, ohne die lokalen Behörden in Aufruhr zu versetzen.«
    »Wir brauchen eine Tauchkapsel«, sagte Honey entschlossen.
    Ihr Gesichtsausdruck sah auf einmal abwesend aus, zweifellos kommunizierte sie mithilfe ihres Implantats mit ihren Vorgesetzten in Langley. Das war auf keinen Fall irdische Technologie. Ich bekam langsam eine ziemlich genaue Vorstellung von dieser ganz bestimmten, nicht existierenden CIA-Abteilung, für die Honey arbeitete. Ein paar Augenblicke später erschien ein überdimensionaler Riss über uns am Himmel, ein richtiger Spalt in der Realität selbst. Ein großes, sehr gelbes und extrem futuristisch aussehendes Tauchboot fiel durch den Spalt. Es hatte etwa die Größe eines Lastwagenaufliegers und fiel beinahe gemächlich durch die Luft auf das Wasser am Ufer des Sees zu, an dem wir standen.
    »Alle weg hier!«, schrie Walker.
    Er selbst floh bereits mit hoher Geschwindigkeit, der Rest von uns folgte ihm hastig. Das Tauchboot traf hart auf der Oberfläche des Sees auf. Eine riesige Wasserfontäne schoss hoch und platschte genau an der Stelle wieder hinab, an der wir gestanden hatten. Trotzdem bekamen wir noch einen Schwall des eisigen Wassers ab, und Katt quiekte jämmerlich, als es über ihre nackten Schultern klatschte. Geschah ihr recht, was hatte sie sich auch so langsam bewegt. Walker blieb gelassen und ruhig unter seinem aufgespannten Regenschirm. Der Rest von uns starrte Honey böse an, die sehr interessiert ihr neu requiriertes Tauchboot inspizierte. Es hatte sich jetzt auf dem Wasser eingependelt und schwamm fröhlich auf den Wellen am Rand des Sees. Es war groß und sperrig, mit flächigen Steuerflossen, einem stumpfen Bug und strotzte von allen möglichen Antennen und Gerätschaften. Es gab sogar ein (hoffentlich verstärktes) extrabreites Fenster am Bug, neben dem sich große, leuchtende Scheinwerfer

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