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Shannara VII

Titel: Shannara VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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nur ungläubig den Kopf und suchte bei Bek Unterstützung.
    Aber Walker ergriff zuerst das Wort. »Du bist mit dieser Waffe vertraut, Quentin. Hast du sie bereits in den Händen gehalten? Als du sie aus der Scheide gezogen und betrachtet hast, muss dir ihr perfekter Zustand aufgefallen sein. Die Waffe ist Jahrhunderte alt. Wie erklärst du dir das, wenn nicht durch Magie?«
    »Aber es kann sonst weiter nichts!«, rief Quentin verzweifelt.
    »Hast du schon einmal die Magie beschworen und bist dabei gescheitert?«
    Der Hochländer seufzte. »Ich komme mir dumm vor, das zuzugeben. Aber ich kannte die Geschichten und wollte lediglich prüfen, ob ein Fünkchen Wahrheit darin steckt. Ehrlich gesagt bewundere ich die Waffe. Ihre Ausgewogenheit und ihr Gewicht sind außergewöhnlich. Und sie sieht aus wie neu.« Er zögerte, und sein breites, offenes Gesicht zeigte eine Mischung aus Zweifel und vorsichtiger Erwartung. »Ist es wirklich magisch?«
    Walker nickte. »Aber die Magie reagiert nicht auf Launen, sondern nur auf Not. Aus bloßer Neugier kann man sie nicht beschwören. Der Träger des Schwertes muss bedroht sein. Die Magie rührt von Allanon und den Schatten der Druiden her, die ihm im Leben vorausgegangen sind. Deren Magie würde niemals wild oder launisch werden. Das Schwert von Leah hat seinen Wert, Hochländer, aber das wirst du erst herausfinden, wenn dich dunkle Wesen bedrohen.«
    Quentin Leah scharrte mit dem Fuß in der Erde. »Sollte ich dich begleiten, werde ich Gelegenheit bekommen, das herauszufinden, nicht?«
    Der Druide starrte ihn lediglich an.
    »Hab ich mir schon gedacht.« Quentin betrachtete einen Moment seinen Stiefel, dann sah er Bek an. »Ein richtiges Abenteuer, Vetter. Diese Herausforderung ist ein bisschen größer als eine Wildschweinjagd. Was hältst du davon?«
    Zunächst antwortete Bek nicht. Er wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. Quentin war vertrauensseliger und glaubte bereitwillig, was man ihm erzählte, vor allem, wenn es sich um etwas handelte, nach dem er sowieso suchte. Seit mehreren Jahren bat er um die Erlaubnis, sich den Freien im Kampf gegen die Föderation anschließen zu dürfen, doch sein Vater hatte es ihm stets untersagt. Quentins Pflichten lagen bei seiner Familie und seiner Heimat. Als ältester Sohn wurde von ihm erwartet, bei der Erziehung und Ausbildung seiner jüngeren Geschwister mitzuhelfen. Quentin wollte durch die gesamten Vier Länder reisen, um zu sehen, was es dort draußen gab. Bislang hatte man ihm hingegen kaum erlaubt, die Grenzen des Hochlands zu überschreiten.
    Jetzt und aus heiterem Himmel bot sich ihm die Chance, das zu erleben, was man ihm so lange abgeschlagen hatte. Bek war genauso aufgeregt. Aber er zeigte nicht die gleiche Bereitschaft wie sein Cousin, sich kopfüber in das Abenteuer zu stürzen.
    »Vermutlich wundert sich Bek, weshalb ich ihn gebeten habe, ebenfalls mitzukommen«, sagte Walker plötzlich und richtete den Blick erneut auf den Jungen.
    Bek nickte. »Allerdings.«
    »Dann will ich es dir erzählen.« Erneut beugte sich der Druide vor. »Dich brauche ich aus einem ganz anderen Grund als Hunter oder Quentin. Es hat damit zu tun, wer du bist und wie du denkst. Du hast bereits eine gesunde Portion Skepsis bewiesen, was meinen Bericht angeht. Das ist gut. So sollte es sein. Du überlegst dir eine Sache ganz genau, bevor du ihr Glauben schenkst. Dir gefällt Ausgeglichenheit. Für das, um was ich dich bitten möchte, ist eine solche Einstellung unentbehrlich. Ich brauche einen Kabinenstewart auf dieser Reise, Bek, jemanden, der sich überall aufhalten kann, ohne dass man ihm Fragen stellt, jemanden, dessen Gegenwart man kaum wahrnimmt, der jedoch alles sieht und hört. Du sollst für mich aufpassen, Dinge untersuchen, wenn es notwendig ist, und mir das berichten, was ich übersehen habe. Ich brauche sozusagen ein zweites Paar Hände und Augen. Ein Junge wie du besitzt die Intelligenz und die Instinkte, um zu wissen, wann und wie er mit diesen Händen und Augen an die Arbeit gehen muss.«
    Bek runzelte die Stirn. »Du hast mich doch gerade erst kennen gelernt; wie kannst du dir also dieser Eigenschaften bei mir so sicher sein?«
    Der Druide schürzte tadelnd die Lippen. »Das muss ich eben, Bek. Glaubst du, ich habe mich in dir getäuscht?«
    »Möglicherweise. Und falls?«
    Nun lächelte der Druide vorsichtig. »Sollen wir es herausfinden?«
    Er blickte zur Seite. »Eine Sache noch«, fügte er an alle gewandt hinzu.

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