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SHANNICE STARR (German Edition)

SHANNICE STARR (German Edition)

Titel: SHANNICE STARR (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Cane
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stieß sie auf die ersten Toten. Es waren jene Mormonen, die Heart und Catacca abgeführt hatten. Die Tür des Raums, in die sie die Gefangenen hatten einsperren wollen, stand weit offen. Shannice riskierte einen Blick, doch das Zimmer war leer.
    Die Cheyenne hetzte weiter, erreichte den Innenhof der Siedlung und erkannte die Gesuchten. Während Strother Heart sich an der Gatling zu schaffen machte, hatte Catacca das Tor geöffnet und trommelte die Städter zusammen.
    »Hören Sie auf, Sheriff!«, rief Shannice über den Hof. »Das hat doch keinen Sinn!« Sie beobachtete, wie Strother Heart das schwere Maschinengewehr drehte, sodass es zum Nordflügel zeigte. Shannice stand genau in der Schusslinie.
    »Jetzt mache ich ein Ende!«, donnerte der Sheriff. In seinem Rücken sammelten sich einige Männer aus River Hills, die nach den erheblichen Verlusten wieder Mut gefasst hatten. Und Heart hielt sich nicht mehr mit Reden auf, sondern feuerte ohne Warnung die Gatling Gun ab.
    Shannice machte einen Hechtsprung, rollte sich auf der Erde ab und spürte den heißen Atem der Kugeln, die sie wie giftige Insekten umschwirrten. Ohne Unterlass und mit der Vehemenz eines Cholerikers betätigte Heart die Handkurbel des Maschinengewehrs und mähte alles nieder, was ihm vor die Läufe kam. Die Mormonen, die sich im Innenhof befanden, wurden der Reihe nach zersiebt. Ihre halbherzige Gegenwehr konnte den Sheriff nicht aufhalten. Die Mormonensiedlung begann sich in einen einzigen großen Friedhof zu verwandeln.
    Shannice verschanzte sich hinter einem Stapel Kisten. Sie musste dem wahnsinnigen Morden ein Ende bereiten. Jetzt!
    Ohne Hast und konzentriert stützte sie den Revolverarm auf der untersten Kiste ab und nahm Strother Heart ins Visier. Der schrie laut seine Aggressionen hinaus, schwenkte die Gatling Gun hin und her und jagte Hunderte Kugeln in Holzzäune, Fassaden und menschliche Körper. Als er seitlich zu Shannice stand, drückte sie ab. Der Sheriff wurde umgerissen, überschlug sich am Boden und regte sich nicht mehr. Shannice aber feuerte weiter, verfehlte absichtlich die hereinströmenden Städter, hielt diese jedoch in Schach.
    »Kommt nicht näher!«, rief sie aus ihrer Deckung. »Nehmt eure Toten und geht nach Hause! Es ist vorbei!«
    Geringen Widerstand erwartend, blieb sie noch hinter dem Kistenstapel versteckt. Doch die Männer aus River Hills machten nicht den Eindruck, als wollten sie weiterkämpfen. Die ersten steckten ihre Waffen fort, andere taten es ihnen nach. Bekümmert und enttäuscht blickten sie auf den Sheriff, der blutend im Schnee lag. Er war ihr einziger Halt in der Auseinandersetzung gewesen. Nun, da sie keinen Anführer mehr hatten, war ihre Kampfeslust versiegt.
    Na also, dachte Shannice, wollte sich erheben – und zuckte zusammen! Der schwarze Catacca hatte sich entlang der Einfriedung entlanggeschlichen. Shannice sah gerade noch, wie er im Ostflügel verschwand, und folgte ihm.
    Im Gehen lud sie ihren Remington nach. Der Griff des Revolvers schmiegte sich in ihre Handfläche. Mit vorgehaltener Waffe huschte sie um ein Gatter herum, sah den offenstehenden Eingang und rannte hinüber. Ihr Atem ging ruhig. Sie lehnte mit dem Rücken an der Wand, machte eine schnelle Drehung und stand in der Tür. Hätte Catacca dort auf sie gewartet, wäre er im Nu tot gewesen. Shannice hätte keinen Lidschlag gezögert, den Stecher ihres Colts durchzuziehen. Stattdessen starrte die Mündung ins Leere. Der vorausliegende Korridor war verlassen.
    Unbeirrt tat sie einige Schritte vor, hielt die Türen zur Rechten im Auge, um ohne Verzögerung auf einen Angreifer reagieren zu können. Sie rechnete jeden Augenblick damit, von Catacca attackiert zu werden.
    Kurz bevor sie die Biegung zum Nordflügel erreichte, donnerte ein Schuss. Und gleich darauf ein zweiter. Shannice spurtete los, jagte um die Ecke, sah Catacca mit rauchendem Colt dreißig Meter entfernt und vor ihm am Boden Denford Castle. Der Mormonenführer krümmte sich noch einige Male ächzend, bevor das Leben aus seinem Körper wich und er reglos die Glieder von sich streckte.
    »Keine Bewegung, wenn du leben willst!«, rief Shannice, spannte den Hahn des Remington und richtete den Lauf auf Cataccas Stirn. »Lass die Waffe fallen und stell dich mit erhobenen Händen an die Wand!«
    Für einen Moment machte es den Eindruck, als wollte der Schwarze der Aufforderung Folge leisten – doch dann änderte sich schlagartig die Situation, als M’gomba auf der

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