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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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spüre er, wie zuwider es Regis war, dass er es notwendig hatte, als Bittsteller zu kommen und Dyan um einen Gefallen anzugehen. Regis hatte zornig geendet: »Willst du, dass sie Kennard das antun?«
Dyan runzelte die Stirn und ließ Regis alles noch einmal von vorn erzählen. »Was genau haben sie vor?«
»In der ersten Ratssitzung dieses Jahres werden sie Kennards Güter für verfallen erklären, weil er Darkover verlassen hat, und dann wollen sie Armida in die Hände von Gabriel Lanart-Hastur geben! Nur weil er die Garde befehligt und weil er mit meiner Schwester verheiratet ist!«
»In meinen Augen haben sie wohl keine andere Wahl.« »Kennard muss nach Hause kommen«, erklärte Regis zornig. »Sie sollten das nicht hinter seinem Rücken tun! Er muss eine Chance bekommen, dagegen Einspruch zu erheben! Und Kennard hat einen zweiten Sohn!«
Nach langem Schweigen sagte Dyan: »Ich werde dafür sorgen, dass Kennard es zumindest erfährt. Wenn er sich dann trotzdem dafür entscheidet, nicht zurückzukehren und seinen Anspruch nicht durchzusetzen - nun, dann muss alles dem Gesetz entsprechend seinen Lauf nehmen. Überlass das nur mir, Regis. Du hast alles getan, was du kannst.«
Und jetzt, Wochen später, während er sich eilig anzog, um Marius zu begleiten, ging Regis das wieder durch den Kopf. Selbst wenn Kennard zurückgekehrt war, würde er doch nicht so dumm sein, die Sharra-Matrix wieder nach Darkover mitzubringen, oder?
Vielleicht, dachte er, vielleicht ist es doch nur ein Alptraum … vielleicht ist es nicht das Zusammentreffen von Umständen, das ich fürchte. Vielleicht hat sich Rafes Alptraum auf den einen Menschen in Thendara übertragen, der ebenfalls von Sharra berührt worden ist, und deshalb träumte auch ich …
Er warf sich den Mantel um die Schultern und sagte zu Marius: »Gehen wir. Erril, ruf meinen Leibwächter.« Er wollte den Mann nicht bei sich haben, aber er wusste genau, dass er nicht einmal zu dieser Stunde ohne jede Begleitung durch die Straßen von Thendara gehen konnte. Und selbst wenn er es könnte, hatte er doch seinem Großvater versprochen, es nicht zu tun.
Ich bin über zwanzig und ein erwachsener Mann. Aber als Erbe meines Großvaters, als Erbe von Hastur bin ich gezwungen, nach seinem Willen zu tun … Er wartete, bis der Mann in der Uniform der Garde erschien. Dann schritt er durch die Gänge der Comyn-Burg und hinunter in die leeren Straßen von Thendara. Marius hielt sich schweigend an seiner Seite. Es war viele Jahre her, dass Regis in Kennard Altons Stadthaus gewesen war. Es stand am Rand eines großen, mit Kopfsteinen gepflasterten Platzes, und heute Nacht war es ganz dunkel bis auf ein einziges Licht an der Hinterfront. Marius führte ihn zu einer Seitentür. Regis befahl dem Leibwächter: »Warte hier.« Der Mann protestierte mit leiser Stimme - der Vai Dom solle vorsichtig sein, es könne sich um eine Falle handeln -, aber Regis antwortete empört, eine solche Bemerkung sei eine Beleidigung für seinen Verwandten, und der Leibwächter, dessen Kommandant Kennard schließlich einmal gewesen war und der wahrscheinlich auch Lew als Kadett und Offizier gekannt hatte, gab brummend nach.
Aber als Regis die Tür durchschritten hatte, dachte er, im Grunde wäre es ihm doch lieber gewesen, wenn er den Mann hätte mitnehmen können. Er neigte dazu, Marius zu vertrauen. Rafe Scott jedoch war Terraner, und die Terraner waren bekannt dafür, dass sie nicht viel von einem Ehrenkodex hielten. Außerdem war Rafe um mehrere Ecken blutsverwandt mit diesem Erzverräter Kadarin, der Lews geschworener Freund gewesen war, aber ihn verraten, geschlagen und gefoltert und unter Drogeneinfluss gezwungen hatte, Sharra zu dienen …
Aus dem Inneren des dunklen Hauses stieg ein Schrei auf, ein Schreckensgeheul, das nicht aus einer menschlichen Kehle zu kommen schien. Regis spürte hinter seinen Augen Flammen auflodern … doch er schloss den Schrecken, der aus den Gedanken des anderen zu ihm übersprang, sofort wieder aus. Es gelang ihm, seinen Geist abzuschirmen. Marius war bleich vor Angst. Regis fragte sich, ob der jüngere Mann genug Laran hatte, um das Bild zu empfangen, oder ob es nur der Kummer um Rafes Verzweiflung war.
Kennard hatte dem Rat bewiesen, dass Lew die Alton-Gabe besaß, und daraufhin war Lew anerkannt worden. Marius aber nicht. Hieß das, dass Kennards jüngerer Sohn völlig ohne Laran war? »Vergiss nicht, Marius, ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas für ihn tun kann. Aber

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