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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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vor zwei Nächten geschehen ist, von Marius und Rafe Scott - und Sharra. Aber Dyan erklärte: »Regis, die Domäne wird nicht ohne Einspruch in die Hände der Hasturs fallen. Das versichere ich dir.« Regis sah in die ausdruckslosen, metallischen Augen des Lords von Ardais, in denen so wenig zu lesen war, als seien sie mit Läden verschlossene Fenster, und erkannte, dass er Dyan nicht unumwunden fragen konnte, welche Vorkehrungen er getroffen habe. Er verbeugte sich und ging zu seinem eigenen Platz in dem abgegrenzten Abschnitt unter dem blausilbernen Tannenbanner der Hasturs.
Nun kamen weitere Männer und Frauen herein und verteilten sich unter den Bannern ihrer verschiedenen Domänen. Ein schwaches, fernes Summen verriet, dass irgendwer die telepathischen Dämpfer einstellte. Als die Comyn-Burg und die Kristallkammer gebaut wurden, hatte man vorausgesetzt, dass jeder hier Anwesende, jeder mit Erbrechten in den Domänen, mit Laran begabt war. Deshalb verlangte es die Tradition, dass in der ganzen Kammer an strategischen Punkten telepathische Dämpfer aufgestellt wurden, um ein unwillkürliches (oder absichtliches) telepathisches Lauschen zu verhindern.
Jeder hier Anwesende, dachte Regis, ist mein Verwandter oder sollte es sein. Jeder der Comyn stammte von den legendären sieben Söhnen Hasturs und Cassildas ab. Eine Legende war das alles - die Legende nannte Hastur einen Gott, den Sohn Aldones’, der der Herr des Lichts war. Hastur, der Gott, so hieß es, habe seine Gottheit aus Liebe zu einer sterblichen Frau abgelegt. Welche Wahrheit hinter der Sage liegen mochte, war unter dem Schleier der Zeit und der Vorgeschichte verborgen, schon bevor das Zeitalter des Chaos das Land der Domänen in hundert kleine Königreiche aufspaltete. Und am Ende dieses Zeitalters hatte zwar die Hastur-Sippe ihre Macht behalten, aber die Türme lagen bis auf einige wenige in Trümmern, und das Laran der Comyn hatte sich nie wieder erholt.
Und doch, dachte er, behaupten die Terraner - und angeblich können sie es sogar beweisen -, dass wir hier, die Sieben Domänen, die Comyn und alle anderen, von den terranischen Kolonisten eines Schiffs abstammen, das auf Darkover zerschellte. Was ist die Wahrheit? Und noch wichtiger: Was bedeutet die Wahrheit? Woraus sind die Legenden entstanden? Wenn wir alle Terraner sind, woher stammt dann das Laran, die Gabe der Comyn? Aus den Geschichtsbüchern, die er in Nevarsin gelesen hatte, wusste Regis, dass es eine Zeit großer Tyrannei gegeben hatte. Damals setzte der Comyn-Rat ein Zuchtprogramm durch, das die Gabe jeder Domäne in ihren Söhnen und Töchtern fixieren sollte. Die Matrix-Technologie hatte ihren höchsten Stand erreicht, und man hatte sogar Eingriffe in die Gene der Comyn-Kinder vorgenommen. Und wir leiden immer noch unter dieser Inzucht großen Stils und diesem Herumpfuschen mit Erbanlagen. Man sehe sich Derik an. Und viele der Ardais sind labil. Dyans Vater war jahrzehntelang bis zu seinem Tod wahnsinnig, und es gibt Leute im Rat, die glauben, Dyan selbst sei geistig auch nicht allzu gesund. Javanne Lanart-Hastur kam mit ihrem Mann Gabriel durch den Hintereingang der Hastur-Abteilung herein. Sie umarmte Regis in einer Wolke von Duft, Locken, Rüschen und nahm Platz. Gabriel - groß und kräftig, in der Uniform des Befehlshabers der Garde - nickte Regis gutmütig zu, bevor er sich setzte. Ihr ältester Sohn Rafael, ein magerer, dunkelhaariger Junge von fünfzehn, der Regis an sein eigenes Spiegelbild in diesem Alter erinnerte, verbeugte sich vor Regis und ließ sich auf einer der hinteren Bänke nieder. Er trug Kadettenuniform und Seitengewehr.
Noch zwei Jahre, und man erwartet von mir, dass ich Mikhail ins Kadetten-Korps aufnehmen lasse. Aldones, Herr des Lichts, und Zandru, Herr aller Höllen! Was für einen Sinn soll es haben, dass ich den Hastur-Erben zu den Kadetten schicke, wie man mich geschickt hat, wie Javanne pflichtgetreu ihre Söhne schickt? Ja, natürlich, wenn Mikhail eines Tages die Macht und Herrschaft der Hasturs erben soll
- und ich habe noch keine Frau gesehen, die ich heiraten möchte, so dass das wahrscheinlich ist -, dann muss er lernen, sich selbst und andere zu beherrschen. Aber mit dem Imperium auf Darkover,
mit der Tatsache eines interstellaren Reichs auf unserer Türschwelle gäbe es bestimmt einen besseren Weg, den Erben von Hastur zu erziehen, als ihn im Schwertspiel, im Duell-Kodex und im unbewaffneten Kampf zu schulen und ihn in den besten Methoden zu üben,

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