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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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lagen im Staub.
    Toranaga wußte, daß er gefährlich schutzlos war, aber er war trotzdem zufrieden. Alles ist gutgegangen, dachte er, besonders wenn man bedenkt, was alles hätte passieren können. Wie aufregend das Leben ist! Zuerst hatte ich gedacht, es sei ein böses Omen, daß der Pilot sah, wie ich mit Kiri den Platz tauschte, doch dann hat dieser Pilot mir das Leben gerettet; seinetwegen sind wir Ishido nun entwischt. Schließlich hatte ich nicht erwartet, daß Ishido am Haupttor noch einmal auftauchen würde. Warum war Ishido da? Eigentlich ist er gar nicht so übervorsichtig. Wer mag es ihm geraten haben? Kiyama? Onoshi? Oder Yodoko? Eine so praktisch denkende Frau könnte eine solche Irreführung schon argwöhnen.
    Der Plan war gut gewesen – sich klammheimlich davonzumachen – und seit Wochen vorbereitet; denn es war ja vorauszusehen gewesen, daß Ishido versuchen würde, ihn in der Burg festzuhalten, die anderen Regenten durch alle möglichen Versprechungen für sich zu gewinnen und alles daranzusetzen, ihn bis zur endgültigen Sitzung des Regentschaftsrats, auf dem er in die Enge getrieben und abgesetzt werden sollte, ständig unter Bewachung zu halten.
    »Aber sie werden Euch trotzdem absetzen!« hatte Hiro-matsu gesagt, als Toranaga ihn gestern abend kurz nach Sonnenuntergang hatte kommen lassen, um ihm zu eröffnen, was er vorhatte. »Selbst wenn Ihr entkommt, werden die Regenten Euch hinter Eurem Rücken absetzen – genauso bedenkenlos, wie sie es in Eurem Beisein tun würden. Dann werdet Ihr gezwungen, Seppuku zu begehen – und sie werden den Befehl dazu bestimmt geben.«
    »Ja«, hatte Toranaga gesagt. »Als Vorsitzender des Regentschaftsrats bleibt mir nichts anderes übrig, als das zu tun, wenn sie gegen mich stimmen. Aber hier« – damit hatte er ein zusammengerolltes Pergament aus dem Ärmel gezogen – »hier ist meine offizielle Rücktrittserklärung. Sobald meine Flucht bekannt geworden ist, übergebt Ihr sie Ishido.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn ich einmal zurückgetreten bin, bin ich auch nicht mehr an meinen Eid als Regent gebunden. Neh? Zurückzutreten hat der Taikō mir niemals verboten, neh? Und gebt auch dies hier Ishido.« Damit hatte er Hiro-matsu auch noch sein offizielles Siegel als Vorsitzender des Regentschaftsrats übergeben.
    »Aber dann steht Ihr völlig allein da! Dann ist Euer Schicksal besiegelt!«
    »Da irrt Ihr. Hört zu: Der Taikō hat das Reich in seinem Testament einem aus fünf Regenten bestehenden Rat unterstellt. Jetzt werden es nur vier sein. Um legal den Auftrag des Kaisers durchführen zu können, müssen die vier ein neues Mitglied wählen oder ernennen – einen fünften Regenten. Folglich müssen Ishido, Kiyama, Onoshi und Sugiyama sich auf einen Mann einigen, neh? Muß der neue Regent nicht allen vieren gleichermaßen genehm sein? Nun, auf wen in aller Welt wollen sich diese vier Feinde einigen? Eh? Und während sie sich herumstreiten, können keine Entscheidungen und …«
    »Wir bereiten uns auf den Krieg vor, und Ihr seid nicht länger gebunden, könnt hier ein bißchen Honig fallen lassen und dort etwas Galle, und inzwischen werden diese hämorrhoidengeplagten Dreckfresser sich gegenseitig umbringen!« hatte Hiro-matsu atemlos hervorgestoßen. »Ach, Yoshi Toranaga-noh-Minowara – Ihr seid ein Mann unter Männern! Ich will meinen Arsch fressen, wenn Ihr nicht der weiseste Mann im Lande seid!«
    Jawohl, der Plan war gut, dachte Toranaga, und alle hatten sie ihre Rolle ausgezeichnet gespielt: Hiro-matsu, Kiri und meine bezaubernde Sazuko.
    Unbeirrbar führte er den kleinen Trupp an, mit raschem, aber gleichbleibendem Schritt, so wie er es auf der Jagd tat, genau mit dem Tempo, das er, wenn es sein mußte, zwei Tage und eine Nacht beibehalten konnte. Er trug immer noch den Reisemantel und Kiris Kimono, seine militärische Beinbekleidung darunter wollte so gar nicht dazu passen.
    Sie überquerten wieder eine verlassen daliegende Straße und eilten jetzt eine enge Gasse hinunter. Er wußte, bald würde Ishido Alarm schlagen, und dann würde die Jagd auf sie erst richtig losgehen.
    Ja, der Plan war gut. Allerdings habe ich diesen Hinterhalt nicht einkalkuliert. Der kostet mich jetzt drei Tage Sicherheit. Kiri war überzeugt, daß sie die Täuschung drei Tage lang würde aufrecht erhalten können. Aber jetzt ist die Katze aus dem Sack, und ich kann nicht heimlich an Bord und mich aufs Meer hinausschleichen. Wem mag der Überfall gegolten haben? Mir

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