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Shogun

Shogun

Titel: Shogun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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hinüber.
    »Ich habe es ihr gestattet – Euer Einverständnis selbstverständlich vorausgesetzt.«
    »Womit immer Ihr einverstanden seid, bin auch ich einverstanden, Euer Gnaden«, erklärte Buntaro.
    »Ich könnte ihr gestatten, über Land von Mishima aus hinzureisen, oder sie könnte den Anjin-san nach Yedo begleiten und von dort aus mit dem Schiff nach Osaka fahren. Der Anjin-san hat sich erboten, die Verantwortung für sie zu übernehmen – vorausgesetzt, daß Ihr einverstanden seid.«
    »Auf See wäre es sicherer.« Buntaro war innerlich aufgewühlt.
    »Alles hängt davon ab, wie die Botschaft aussieht, die Herr Zataki bringt. Wenn Ishido mir förmlich den Krieg erklärt, kann ich sie natürlich nicht ziehen lassen. Ansonsten könnte Eure Gattin morgen oder übermorgen abreisen.«
    »Ich bin mit allem einverstanden, was Ihr beschließt.«
    »Heute nachmittag übertragt Ihr Eure Pflichten an Naga-san. Dies ist eine gute Gelegenheit, Frieden mit Eurer Gattin zu schließen.«
    »Verzeiht bitte, Euer Gnaden, aber ich sollte besser bei meinen Männern bleiben.«
    »Ihr werdet meinem Sohn Eure Pflichten übertragen. Und beim Abendessen werdet Ihr und Eure Gattin mir Gesellschaft leisten. Ihr werdet im Gasthaus bleiben. Und Ihr werdet Frieden schließen.«
    Buntaro starrte zu Boden: »Jawohl, Euer Gnaden.«
    »Ich befehle Euch, den Versuch zu machen, Frieden zu schließen«, sagte Toranaga. Er war müde und wollte ein Bad und Ruhe. »Jetzt holt den Dorfschulzen.«
    Der Dorfschulze und die Dorfältesten purzelten in der Hast, sich vor ihm zu verneigen, fast durcheinander. Überschwenglich hießen sie ihn willkommen. Und unverblümt bedeutete Toranaga ihnen, sie sollten dafür sorgen, daß die Rechnung, die sie seinem Quartiermeister nach seiner Abreise vorlegen würden, gerecht und bescheiden ausfallen solle. »Neh?«
    »Hai«, riefen sie demütig im Chor und dankten den Göttern für das unerwartete Glück und die fetten Brocken, die bei diesem Besuch ohne Zweifel trotzdem für sie abfielen. Katzbuckelnd, ihn umschmeichelnd und ihm immer wieder versichernd, wie stolz sie seien und welche Ehre es für sie alle sei, den bedeutendsten Daimyo des ganzen Reiches zu beherbergen, geleitete der koboldhafte alte Dorfschulze ihn in das Gasthaus.
    Unter den unendlichen Verneigungen ganzer Scharen von lächelnden Zofen jeden Alters, den besten Frauen des Ortes, inspizierte Toranaga das ganze Anwesen. Das Gasthaus wies zehn Räume auf, die um einen gesichtslosen Garten mit einem kleinen Cha -Haus in der Mitte herum gebaut waren, dazu im Westen in den Felsen ein großes Badehaus, das von den heißen Quellen gespeist wurde. Das ganze Anwesen war von einem hübschen Zaun umgeben, und es war sehr leicht zu verteidigen.
    »Ich brauche nicht das ganze Gasthaus, Buntaro-san«, sagte er, als er wieder auf der Veranda stand. »Drei Räume sind reichlich – einer für mich, einer für den Anjin-san und einer für die Frauen. Ihr nehmt den vierten. Es ist nicht nötig, auch für die anderen zu bezahlen.«
    »Mein Quartiermeister hat mir gesagt, er habe vorteilhafte Bedingungen für das ganze Gasthaus bekommen, Euer Gnaden. Ich habe mich um Eurer Sicherheit willen mit den Kosten einverstanden erklärt.«
    »Nun gut«, sagte Toranaga schließlich. »Aber ich möchte die Rechnung sehen, ehe ich abreise. Und füllt die Räume dann wenigstens mit Wachen. Vier in jeden Raum.«
    »Jawohl, Euer Gnaden.« Buntaro hatte ohnehin schon vorgehabt, das zu tun. Von zweien seiner Leibwächter sowie vier der hübschesten Zofen umgeben, sah er Toranaga davongehen und sich zu seinem Zimmer im Ostflügel begeben. Wie benebelt dachte er: Was für Frauen? Was für Frauen brauchen das Zimmer? Fujiko?
    Ach, zerbrich dir nicht den Kopf, sagte er sich, du wirst es schon noch früh genug erfahren.
    Ein Mädchen eilte aufgeregt an ihm vorüber. Sie lächelte ihn strahlend an, und er lächelte mechanisch zurück. Sie war jung und hübsch und hatte eine sanfte Haut, und heute nacht hatte er das Kopfkissen mit ihr geteilt. Aber die Vereinigung hatte ihm kein besonderes Vergnügen bereitet. Zuletzt hatte er, um die guten Manieren zu wahren, so getan, als erreiche er den Höhepunkt, genauso, wie auch sie es ihm vorgemacht hatte, und dann hatte sie ihn verlassen.
    Immer noch vor sich hinbrütend trat er auf den Hof hinaus und starrte die Straße hinauf.
    »Warum Osaka?«
    Zur Stunde der Ziege traten die Schildwachen auf der Brücke beiseite. Der Zug setzte sich in

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