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Siebenpfahl (German Edition)

Siebenpfahl (German Edition)

Titel: Siebenpfahl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Schröder
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Antonius eine Gefahr bedeutete,
und ärgerte sich nun, ihn nicht getötet zu haben. »Holt mir sofort Antonius
hierher!«, befahl er wütend.
    »Er ist tot!«
    »Tot?«, schoss es aus Siebenpfahl heraus. Er trat ein paar
Schritte auf den Vogt zu. »Was ist passiert?«
    Der Vogt erzählte, was sich zugetragen hatte.
    »Habt Ihr den Jungen und seine Helfer nicht verfolgen lassen?«,
wollte Siebenpfahl wissen.
    »Wer hätte sie verfolgen sollen? Ihr habt siebzehn Wachmänner mitgenommen
und die verbleibenden zwei mussten auf ihren Posten bleiben.«
    Das leuchtete Siebenpfahl ein. Es war sowieso gefährlich gewesen,
die Burg ohne ausreichenden Schutz zu lassen.
    Die Dunkelheit würde bald eintreten und Siebenpfahl überlegte, ob
er nach Lindenfels zurückreiten sollte. Doch er entschied sich, ein paar
Stunden zu schlafen und erst mit Beginn der Morgendämmerung aufzubrechen. So
konnte er noch in Ruhe mit Krummhold die weitere Vorgehensweise besprechen.
     
    *
     
    E berhard hatte inzwischen das andere Stadttor erreicht, doch auch
hier standen Wachen im Wald versteckt, die kein Durchkommen zulassen würden. Er
spürte Verzweiflung in sich aufkommen und blickte entmutigt umher. Er sah
Leute, die weiter unten des Weges gingen. Sie befanden sich in einem Waldstück,
als ihnen plötzlich ein Wachmann in den Weg trat. Ein weiterer kam hinzu und
Eberhard konnte erkennen, dass die Reisenden ihre Bündel öffnen mussten.
Während ein Wachmann die Gruppe im Auge behielt, durchsuchte der andere ihre Sachen.
Erst nachdem die Personen abgetastet waren, durften sie weitergehen.
    Sie kontrollierten also alle Stadttore und durchsuchten jeden, der
die Stadt betreten wollte. Eberhard musste sich eine andere Möglichkeit
einfallen lassen, um in die Stadt zu kommen. Doch wie? Er ließ seinen Blick entlang
des Weges gleiten, als ihm drei weitere Personen auffielen. Sie waren noch etwas
entfernt und würden in wenigen Minuten den Wald erreichen. Plötzlich erkannte
er sie. Es waren Conrad, Marcel und Leon. Sie hatten Leon also befreien können
und waren auf dem Weg nach Lindenfels. Er musste sie unbedingt warnen, damit
sie den Soldaten nicht in die Arme liefen. Geduckt hastete er zwischen den
Bäumen hindurch, vorsichtig, um keine unnötigen Geräusche zu machen. Vielleicht
waren ja noch weitere Wachen im Wald versteckt und würden durch ein Geräusch
auf ihn aufmerksam.
     
    Conrad und die Jungen befanden sich jetzt im Wald, forschen Schrittes
vorangehend. Sie hatten es eilig und wollten schnellstmöglich die Burg erreichen.
»Bald sind wir da«, verkündete Conrad. »Ich hoffe nur, dass wir nicht doch noch
von Verfolgern eingeholt werden!«
    »Da bin ich aber froh«, stöhnte Leon. »In unserer Zeit hätten wir
auf einen Bus gewartet. Aber hier … na ja.«
    »Was ist ein Bus?«, wollte Conrad wissen.
    »Ein Bus ist ein Transportmittel, welches zu bestimmten Zeiten in
den Dörfern durchkommt und die Leute einsammelt, die an ein bestimmtes Ziel
wollen. Der ist über zehn Meter lang, hat Sitze, und die Tür geht automatisch
auf, wenn er vor dir hält. Im Winter ist die Heizung an, im Sommer die Klima,
es passen achtzig Leute rein und das ganze Gespenst hat einen Motor. Der Fahrer
tritt nur mit dem Fuß auf ein Pedal und gibt dem Motor somit den Befehl,
loszulegen. Der Motor treibt den Bus an … den Motor wiederum Diesel. Diesel
gewinnt man aus Erdöl. Das war’s in Kürze. Nähere Information gibt es im
Internet unter Google, da kann man die Funktionsweise eines Motors aufrufen.«
    Als Marcel in Conrads Gesicht blickte, musste er lachen. Er wusste,
dass Conrad mit Leons Erklärung völlig überfordert war und fügte an: »Ach
Conrad, da gibt es so viele Dinge, die du dir nicht einmal vorstellen kannst,
selbst wenn wir sie dir noch weiter erklären würden. Ich kann dir aber eines
sagen: In unserer Zeit gibt es auch viele Dinge, die einem auf den Geist gehen.«
    »Womit wir bei dem Thema Schule wären«, warf Leon grinsend ein,
wobei er noch dazu eifrig nickte.
    Conrads Gedanken kreisten noch immer um das Gesagte. »Der Bus
fährt ohne Pferde?«, fragte er.
    »Ohne Pferde!«, antworteten die Jungen fast gleichzeitig.
    Als Eberhard plötzlich hinter einem Baum hervortrat, blieben sie erschrocken
stehen. Sie waren so in ihr Gespräch vertieft, dass ihre Aufmerksamkeit
nachgelassen hatte. »Eberhard, was hast du uns für einen Schrecken eingejagt!«,
blies Conrad die restliche Luft aus den Lungen.
    Eberhard grinste. »Der Schrecken ist nicht

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