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Silberband 002 - Das Mutantenkorps

Titel: Silberband 002 - Das Mutantenkorps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mercant nahm das Mikrofon aus dem Radiofach.
    »Hier spricht Mercant. In der Station herrscht ab sofort Ausnahmezustand. Befehl an Wachkompanie, Leutnant Houseman: Alle Ausgänge absperren. Liftschacht besonders stark überwachen. Alle Personen suchen sofort ihre Arbeits- oder Privaträume auf. Delegationsangehörige befreundeter Staaten versammeln sich bitte im Transfer-Hotel im oberen Stockwerk. Nähere Erklärungen gebe ich später. Oberst Cretcher und Dr. Curtis bitte zu mir. Ich danke Ihnen!«
    Der Oberst und der Arzt traten etwas später gemeinsam ein. Dr. Curtis beugte sich über Zimmerman.
    »Ja, bitte, Doc, untersuchen Sie ihn und sagen Sie mir, ob er tot ist«, sagte Mercant.
    »Brauchen Sie noch eine Bestätigung?«
    Mercant nickte. »Allerdings, Doc!«
    »Haben Sie den Captain erschossen?« fragte Cretcher fassungslos.
    »Ich wollte nicht, daß es umgekehrt kam«, sagte Mercant leise.
    »Damit behaupten Sie, daß Captain Zimmerman Sie angegriffen hat. Verzeihung, Sir, daß ich mich so klar ausdrücke. Haben Sie Zeugen, daß es Notwehr war?«
    Mercant nahm dem anderen diese Reaktion nicht übel.
    »Zimmerman wollte schießen, und ich kam ihm zuvor. Das sind Tatsachen. Ich muß die Gründe erfahren, die einen unserer vertrauenswürdigsten Leute zu einem solchen Angriff verleiteten. Zimmermans Verhalten ist so absurd, daß durchaus der Verdacht einer Verschwörung naheliegt. Allein aus dem Grund habe ich den Ausnahmezustand ausgerufen. Es wird unsere Aufgabe sein, schnell und radikal durchzugreifen, falls es sich bestätigen sollte, daß in unserem Hauptquartier außer Zimmerman noch andere Personen existieren, die es auf mich und unsere Organisation abgesehen haben.«
    Dann wandte Mercant sich an den Arzt. »Sie haben Zimmermans Tod festgestellt, Doktor Curtis. An der Ursache hegen wir wohl alle keine Zweifel. Trotzdem möchte ich Sie bitten, den Kopf des Toten zu untersuchen. Ich habe dort eine Wunde entdeckt, über deren Herkunft der Captain mir eine seltsame Erklärung gab.«
    Curtis besah sich die Wunde und erklärte dann: »Es muß jemand einen kräftigen Schlag gegen Zimmermans Schädel geführt haben. Und zwar annähernd senkrecht von oben. Zum Teufel, Sir! Sie haben ihn doch erschossen.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Sie haben ihn erschossen, nicht erschlagen!«
    »Wie alt ist die Wunde, Doktor?« fragte Mercant. »Stellen Sie das fest.«
    »Eine halbe Stunde etwa«, erwiderte der Arzt.
    »Vor einer halben Stunde befand sich der Captain noch außerhalb der Station in seinem Flugzeug. Wir haben genügend Zeugen dafür.«
    »Hm, das begreife ich nicht. Hat Zimmerman keinerlei Anzeichen von Schwäche gezeigt? Der Schlag gegen den Hinterkopf muß tödlich gewesen sein.«
    »In der Hinsicht dürften Sie sich irren. Zimmerman war nicht tot, als er hier eintrat. Immerhin ist Ihre Diagnose sehr interessant. Es interessiert mich, wie und wo der Captain diese Verletzung erhielt und wie er es fertigbrachte, trotz einer solchen Wunde weiterzuleben. Wir wollen uns sein Flugzeug näher ansehen. Kommen Sie bitte mit nach oben.«
    Die Männer begaben sich zum Landeplatz.
    Die Maschine war ein Kabinenflugzeug für vier Personen, so daß Mercant, Curtis und Cretcher bequem Platz darin fanden.
    »Hier ist der Pilotensitz«, sagte Mercant und setzte sich hinein. »Der Captain hat behauptet, in ein Luftloch geraten zu sein. Sein Kopf wurde nach hinten geschleudert.«
    Mercant fragte sich, warum keine Blutspuren zu sehen waren.
    Die Antwort lag auf der Hand. Zimmerman hatte gelogen.
    Mercant verlangte nach dem Wachhabenden des Außenpostens.
    »Mit welcher Maschine ist Captain Zimmerman heute geflogen?« erkundigte er sich.
    »Mit dieser, Sir.«
    »Danke, das genügt. Machen Sie es sich bequem, meine Herren. Wir fliegen noch einmal die Strecke ab.«
    Mercant startete und ging auf nördlichen Kurs entlang der Westküste.
    Er forderte seine beiden Begleiter auf, sich an der optischen Beobachtung intensiv zu beteiligen.
    »Das Wetter war klar und windstill«, sagte er. »Wenn es irgendwo Spuren gibt, müssen sie gut sichtbar sein.«
    Plötzlich rief Cretcher: »Dort, Mercant! Dort unten ist eine Landespur. Was ist das für ein runder Fleck daneben?«
    Mercant flog eine Schleife und kehrte zurück. Dabei ging er auf hundert Meter hinunter. Der runde Fleck war ein halbkugelförmiges Gebilde, wie ein Iglu der Eskimos, nur völlig schwarz. Die Landespur war jetzt deutlich zu erkennen. Sie stammte ganz ohne Zweifel von

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