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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich zwischen zwei Sitzbänken aufzurichten. Perry Rhodan sah ihn durch das verschmutzte
Glassitfenster seines Helmes hindurch lächeln. Es war ein müdes Lächeln, die eingesunkenen, rot
umränderten Augen nahmen kaum daran teil.
    »Haben wir es geschafft, Barbar?« fragte der Arkonide leise.
    Perry Rhodan nickte. Er wollte etwas antworten, aber die Stimme versagte ihm den Dienst. Er
mußte ein paarmal heftig schlucken, die gequälte Lunge explodierte in einem minutenlangen
Hustenanfall. Dann ging es wieder. Schmerzhaft noch, aber verständlich kamen die Worte: »Fürs
erste, Admiral. Du weißt, daß wir es nie ganz geschafft haben, solange wir nicht von diesem
Planeten loskönnen.«
    Atlan schob sich zwischen den Bänken nach vorne und setzte sich neben Rhodan in den Sessel des
Kopiloten.
    »Ich habe über den arkonidischen Robot nachgedacht«, sagte er. »Sicherlich war er nicht
allein.«
    »Sicherlich nicht«, gab Rhodan zu. Er war zu müde, um neugierig zu sein, worauf der Arkonide
hinauswollte.
    »Sie sind ohne Zweifel mit einem raumtüchtigen Beiboot von einem der arkonidischen Schiffe
gekommen, nicht wahr?«
    »Ohne Zweifel. Aber wir haben keine Zeit mehr gehabt, nach ihrem Beiboot zu suchen. Ganz
abgesehen davon, daß sie sich wahrscheinlich schon früher davongemacht haben als wir.«
    »Eben. Aber vielleicht suchen sie noch ein zweites Mal nach uns – an einer Stelle, von
der das Kernfeuer noch weit entfernt ist.«
    Perry Rhodan sah zur Seite und brachte ein schwaches Lächeln zuwege.
    »Dann allerdings, Admiral«, antwortete er mit Nachdruck, »wollen wir uns rechtzeitig um ihr
Beiboot kümmern.«
    Atlan nickte nachdenklich. Als er nach einer Weile wieder zu sprechen begann, hatte seine
Stimme einen anderen Klang.
    »Um zum Augenblick zurückzukommen«, sagte er sachlich. »Was haben wir vor?«
    »Eine ganze Menge«, antwortete Perry Rhodan. »Zuerst: Einen halbwegs sicheren Platz zu finden,
auf dem wir wenigstens ein paar Stunden Ruhe haben.«
    »Auf einer Insel«, schlug Atlan vor.
    »Ich freue mich«, erwiderte Perry Rhodan mit freundschaftlichem Spott, »daß unsere
Beobachtungen auch in diesem Punkt übereinstimmen. Die Atmosphäre von Gray Beast ist an dem
Kernbrand nicht beteiligt. Wir können infolgedessen als sicher annehmen, daß die Arkonbomben, die
hier abgeworfen worden sind, auf die Elemente der Ordnungszahlen sieben und acht, nämlich
Stickstoff und Sauerstoff, nicht einwirken. Eine der üblichen Bombeneinstellungen ist die Nummer
Zehn. Wenn alle Elemente zu reagieren beginnen, deren Ordnungszahl größer als zehn ist, dann
reicht das vollständig aus, um den festen Kern einer Welt zu zerstören. Die Atmosphäre wird
sozusagen automatisch vernichtet.«
    Er sah Atlan an, und der Arkonide nickte beifällig.
    »Das bedeutet«, nahm er den Faden auf, »daß Wasser, weil es sich aus den Elementen Wasserstoff
und Sauerstoff zusammensetzt, primär nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.«
    »Primär«, wiederholte Perry Rhodan nachdrücklich. »Der Kernbrand kommt am Ufer eines Meeres
nicht etwa zum Stillstand. Die Hitze am Rand des Feuerfelds reicht aus, um das Wasser zu
verdampfen und den Meeresgrund allmählich freizulegen. Aber der Prozeß wird gebremst. Durch das
Meer hindurch breitet er sich um einen Faktor zehn langsamer aus als auf festem Land. Allerdings
besteht für den, der sich auf einer Insel aufhält, außerdem noch die Gefahr, daß der Brand sich
in der Zwischenzeit unterseeisch bis zu seiner Insel vorgefressen hat und daß der Insulaner in
Wirklichkeit auf einem potentiellen Plasmavulkan sitzt, anstatt in Sicherheit zu sein.«
    »Ganz richtig«, ergänzte Atlan. »Da wir aber gezwungen sind, selbst die kleinste Chance
wahrzunehmen, werden wir bald auf einer Insel landen.«
    »Wir werden ein paar Ortungen vornehmen«, fuhr Rhodan fort, »um zu sehen, ob die arkonidischen
Roboter noch da sind. Wenn nicht, dann geben wir Notsignale. Man wird uns innerhalb weniger
Stunden abholen.«
    »Und dann?«
    Die Frage hing eine Zeitlang drückend in der Luft. Trotz seiner Müdigkeit überhörte Perry
Rhodan den eigenartigen Unterton nicht, der in Atlans Stimme mitschwang.
    »Und dann«, antwortete er ruhig, »werden wir unsere Vorbereitungen für den Angriff auf Arkon
fortsetzen.« Er fügte hinzu: »Ich denke nicht an Rache. Dies hier ist keine persönliche
Angelegenheit zwischen mir und dem Robotregenten. Es ist eine Frage der Existenz der Erde. Wir
haben

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