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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihren Händen krampfhaft an den Zweigen festhielten.
    Als sich die wuchtig geschleuderten Speere in ihre Körper bohrten, waren sie bereits so gut wie tot, denn das Gift wirkte augenblicklich.
    Kurohara reagierte blitzschnell und – wie sich später herausstellte – richtig.
    »Bleiben Sie hier!« rief er den beiden Epsalern zu. »Keine Gewalt! Wir müssen sie erschrecken und dann von unserer Friedfertigkeit überzeugen. Sorgen Sie dafür, daß die Männer ins Schiff zurückkommen. Ich kümmere mich um die Eingeborenen.«
    Kurohara hatte gute Gründe, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten, ganz abgesehen von seiner persönlichen Einstellung. Selbst wenn es ihnen gelang, die Angreifer zu töten, so würden andere kommen, und niemand konnte wissen, wie viele es von ihnen auf dieser Welt gab. Es mußte eine Verständigung zustande kommen, oder das Schiff würde niemals repariert werden können.
    Der Paraplant hatte auf den ersten Blick erkannt, daß die Angreifer primitiv und unzivilisiert waren. Man mußte ihnen also mit den gleichen Mitteln entgegentreten, wollte man ihnen Respekt einflößen. Vor dem unbekannten Gift fürchtete sich Kurohara nicht. Sein Metabolismus würde damit fertig werden, es absorbieren und unschädlich machen. Ähnlich würde es bei Speerwunden sein. Angenehm war diese Alternative keineswegs für ihn, aber er mußte sie in Kauf nehmen – als kleineres Übel.
    Ungeachtet der heraneilenden Eingeborenen, die wie Affen aussahen, stürmte Kurohara vor und verstellte ihnen den Weg. Mit einem Seitenblick stellte er fest, daß es seinen Leuten inzwischen gelungen war, in die Korvette zu flüchten. Die beiden Epsaler Kharon und Mervin standen in der Schleuse und winkten ihm zu.
    »Ich werde schon mit ihnen fertig!« brüllte Kurohara so laut er konnte, und er durfte zu seiner Befriedigung feststellen, daß die Angreifer beim Klang seiner Stimme zusammenzuckten und zögerten.
    Aha, also damit ging es auch.
    Er mußte den starken Mann spielen, den Unverwundbaren und Unerschrockenen. Das würde ihnen imponieren. Es entsprach genau der Mentalität, die er ihnen insgeheim zugesprochen hatte. Auf dieser harten und rauhen Welt regierte körperliche Stärke, nicht die geistige Überlegenheit – es sei denn, sie machte sich in der klügeren Anwendung der Gewalt bemerkbar.
    Mit seiner gewaltigen Ertruserstimme brüllte er die geduckten Eingeborenen an. Breitbeinig stand er vor ihnen, wie ein Fels im Sturm. Aber er konnte sie nicht alle zugleich im Auge behalten, so übersah er einen der Affenkrieger, der von der Seite her seinen Wurfspieß gegen ihn richtete, ausholte – und schleuderte.
    Das Geschoß durchbohrte Kuroharas rechtes Bein.
    Aber dann geschah das, was für Marata und seine Krieger völlig unerwartet sein mußte. Der riesige Fremde blieb stehen, schrie nicht einmal vor Schmerz, sondern zog den Speer mit einer lässigen Bewegung aus der Wunde, die sich fast augenblicklich wieder schloß. Der eingedrungene Giftstoff wurde absorbiert und sofort ausgeschieden – aber das konnten die Yreks natürlich nicht beobachten. Sie wichen entsetzt zurück, als der Riese brüllend und lachend in den erstbesten Graben sprang und sich ihnen näherte.
    Marata war in der Tat intelligenter als seine Artgenossen, die nichts anderes zu tun wußten, als weitere Speere auf den Eindringling zu schleudern. Einer von ihnen traf – war aber genauso wirkungslos wie der erste.
    »Nicht mehr kämpfen!« rief Marata den Yreks verzweifelt zu. »Wir wollen Frieden mit ihnen machen …«
    Kurohara war nicht sonderlich überrascht, als sich dicht vor ihm einer der Eingeborenen aufrichtete und seinen Speer auf den Grabenrand legte. Gleichzeitig zeigte er seine leeren Hände und kam auf den Paraplanten zu.
    Da wußte Kurohara, daß er sich nicht geirrt hatte.
    Er blieb stehen und versuchte, ein möglichst freundliches Gesicht zu ziehen. Es fiel ihm nicht ganz leicht, denn er mußte an seine beiden getöteten Männer denken. Vorsichtig streckte er dem seltsamen Wesen beide Hände entgegen.
    Marata nahm die Hände nicht, wahrscheinlich war ihm diese Sitte der Terraner unbekannt, aber er machte Kurohara die Geste genau nach. Er nahm wohl an, das sei die übliche Begrüßungszeremonie.
    Zehn Minuten später hockten er und der Kommandant des Schiffes im Windschatten der Korvette, zwischen sich den Translator, der den Kontakt herstellte.
    »Warum mußtet ihr uns angreifen?«
    Marata verstand die Frage deutlich, aber er

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