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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehrfach ein, programmierte Test- und Korrekturprogramme.
    Dann drehte er die Regler und setzte die relative Geschwindigkeit des Schiffes herauf, wartete einige Minuten und drückte, als die auf elektronischer Basis funktionierenden Instrumente die wahren Werte zeigten, den Schaltknopf.
    Das Schiff ging in den Linearraum.
    Pontonac sagte, nur um wieder einmal seine Stimme, irgendeine menschliche Stimme, zu hören:
    »Noch zehn oder fünfzehn Sprünge, dann sind die Maschinen für den Linearflug restlos zerstört. Und nicht ein einziges Ersatzaggregat an Bord. Dafür haben wir eine Ladung von besten Dakkarschleifen!«
    Es war ein fabelhaftes Spielzeug, seine Männer machten daraus plumpe Mobiles, die sich nicht drehten, und sie verwendeten es zu allen möglichen Spielereien und auch dazu, um damit in winzige Schlitze von Maschinen hineinzubohren und dort Verwüstungen hervorzurufen. Pontonac wartete einige Minuten, dann drückte er den Knopf für Schiffsalarm.
    Die Männer wachten auf, und als erster erschien Willshire in der Zentrale, nachdem Edmond die Tür aufgeschlossen hatte.
    »Guten Tag, Kommandant!« sagte er mit einem Gesichtsausdruck, der auf seine wahren Gefühle schließen ließ. Er war von seiner Kabine hierher gerannt und hatte unterwegs gesehen, in welchem Zustand sich das Schiff schon wieder befand. Dieser Zustand resultierte nur zu geringem Teil aus der normalen Materialermüdung und aus den bekannten Abnutzungserscheinungen. Am meisten waren die Männer daran schuld, die im Augenblick, da das Schiff sich wieder im Normalraum befand, zu Kindern wurden. Jetzt erwachten einhundertzwanzig Menschen und wußten, daß sie wieder normal waren.
    »Guten Tag, Drosen«, sagte Edmond. »Es ist wieder einmal soweit.«
    »Was soll ich tun?«
    Pontonac zählte auf: »Zehn Mann in die Küche. Sie sollen den Robot abschalten und ein gutes, reichhaltiges Essen zubereiten. Dreißig Mann reinigen das Schiff und werfen alle eßbaren Abfälle in den Zerkleinerer. Wir sind genau fünf Stunden im Linearraum, in dieser Zeit muß das Schiff wieder bewohnbar gemacht werden. Fünf Stunden, Drosen!«
    Der ehemalige Zweite Offizier der DARA GILGAMA nickte.
    »Gut. Wie steht es mit der mechanischen Ausrüstung?«
    Pontonac erwiderte: »Vierzig Männer sollen Reparaturkommandos bilden. Ich habe hier eine Liste, nach der sie vorzugehen haben. Sie müssen die Pumpen, Turbinen und Ventilatoren schaffen, auf alle Fälle, sonst überstehen wir die nächsten Tage nicht.«
    Drosen sah auf die Instrumente und die dunklen Bildschirme.
    »Wo befindet sich die GIORDANO BRUNO?« fragte er kurz.
    »Zuletzt waren wir dreihundert Lichtjahre von Sol entfernt«, antwortete Pontonac. »Wir haben immerhin einige Chancen, dem System einige gute Schritte näher zu kommen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Willshire und ließ seine Blicke durch die Zentrale gleiten. Da hier selten jemand hineingelassen wurde, gab es hier nur wenig Unordnung. »Chef …«, sagte er dann zögernd, »ich werde die Tür schließen. Versuch die nächsten vier Stunden zu schlafen. Ich werde schon mit den Problemen fertig.«
    Pontonac sagte leise: »Bring mir einen Kaffee, ja? Und ein großer Vorrat soll gekocht werden!«
    »Drei Minuten!«
    Drosen verließ schnell die Zentrale und lief hinunter ins Zentrum der Mannschaftsquartiere. Überall war zu merken, daß sich die Männer duschten, die beschmutzte und zerrissene Kleidung wechselten, sich rasierten und versuchten, ihre chaotisch aussehenden Kabinen aufzuräumen. Es war jedesmal der gleiche Schock: Einhundertneunzehn Männer erwachten und wußten, daß sie wieder zu vollwertigen Erwachsenen geworden waren.
    Der Schock war um so tiefer, weil er sich bisher ständig wiederholt hatte. Es war eine andauernde Zickzacklinie mit negativen Minima und positiven Maxima. Der Zustand des Erwachsenseins war künstlich auszudehnen, aber die Konverter für den Linearflug besaßen nur eine bestimmte Lebensdauer. Pontonac mußte zweimal eine Meuterei der Erwachsenen niederschlagen, und er tat dies mit Bedauern, aber rücksichtslos mit einem Betäubungsstrahler.
    Willshire leistete unwahrscheinlich viel Arbeit.
    Er teilte die Männer ein, schilderte ihnen die Schwierigkeiten. Die verschiedenen Pumpen wurden ausgewechselt und in fliegender Eile repariert. Die Männer in der Küche fühlten sich ebenfalls für die Magazine verantwortlich und räumten dort auf. Eine eigentümliche Scham beherrschte die Gedanken, obwohl die Leute wußten, daß sie

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