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Silberband 055 - Der Schwarm

Titel: Silberband 055 - Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er zu der Überzeugung, daß der Manipulator robotisch war oder ferngesteuert.
    Aus einem Lautsprecher kam die Durchsage Leppas. »Die Triebwerke sind ausgeschaltet worden, der Manipulator treibt schnell näher.«
    »Verstanden. Warten Sie noch, Davyd?« fragte Edmond gespannt.
    »Ja. Je näher, desto besser.«
    Beide Geschütze zielten auf den näher kommenden Manipulator. Der Stachel des Rochens bewegte sich jetzt schneller und schien nach den Schiffen greifen zu wollen. Vermutlich flutete aus einem Projektor dieses Stachels jene Strahlung, von der man wußte, daß sie für die Verdummung verantwortlich war – einer der Kommandanten besaß diese Information und hatte sie weitergegeben.
    Pontonac wartete weiter.
    Schweiß lief von seiner Stirn. Seine Handflächen, die an den Griffen der Steuerung lagen, waren feucht. Er flüsterte etwas Unverständliches vor sich hin. Was diesen Gegner so unheimlich machte, war, daß man ihn nicht kannte. Falls aus dem Tentakel, aus der wild schlagenden Nadel, jene verdummende Strahlung kam, würde sie nichts bewirken, denn die Männer in den Schiffen waren bereits ihrer Intelligenz beraubt. Und den Geretteten machte es nichts mehr aus. Sie waren immun.
    Leppa sagte, als das Schiff nur noch hunderttausend Meter entfernt war: »Jetzt!«
    Fast gleichzeitig feuerten Leppa und Pontonac. Die Transformkanonen erzeugten in den Schiffszellen laute, hallende Geräusche, und dicht vor Pontonac schlug ein meterlanger Funke durch, traf die Wand, und dann rauchte es aus einer Abzugsöffnung. Der Zielschirm fiel aus, und sämtliche Zeiger fielen plötzlich auf Null zurück. Das Geschütz hatte nach dem ersten Schuß versagt, hatte sich zerstört. Pontonac schaltete die Energiezufuhr ab, schloß das Schott auf und wieder zu und rannte in die Zentrale zurück.
    Aus dem Funkgerät drangen die aufgeregten Stimmen der Männer, die diese Treffer mit beobachtet hatten.
    »Ausgezeichnet. Beide Schüsse haben getroffen.«
    Dann beobachtete Pontonac die Schirme. Die Geschwindigkeit des Objektes hatte sich nicht verringert, aber an beiden Seiten des Rumpfes, dort, wo er in die dreieckigen Tragflächen überging, klafften Löcher und hingen verdrehte, ausgeglühte Fetzen der Hülle nach außen. Die Bewegung des Stachels hatte aufgehört.
    »Gratuliere, Davyd!« sagte Edmond halblaut. Sie hatten wirklich die Bomben mit der geringsten Sprengkraft abgestrahlt, sonst gäbe es keinen Rochenraumer mehr – aber vielleicht auch keinen Treck aus Kugelschiffen.
    Aber die Gefahr war noch nicht vorüber. Der Manipulator drehte sich um die Längsachse und kam näher, genau auf die VARIUS zu. Kollisionskurs? Pontonac kniff die Augen zusammen und versuchte, den Kurs des Objektes genau abzuschätzen. Die VARIUS, ein zweihundert Meter durchmessendes Schiff, befand sich genau in der Flugbahn. Und dann ging alles viel zu schnell.
    Der Manipulator schlug schwer gegen den Triebwerkswulst des Schiffes, wurde abgelenkt und drehte sich über zwei Achsen.
    Das andere Schiff wurde durchgeschüttelt, und ein Teil der Verkleidung war aufgerissen worden, aber die Schäden sahen hier, auf den Schirmen, nicht besonders schwer aus. Der Manipulator war langsamer geworden und krachte nach einigen Minuten hart gegen das Schiff, in dem die eingeschläferten Männer saßen.
    Dadurch wurde der Rest kinetischer Energie aufgezehrt, und nur ganz langsam trieb das fremde Objekt von dem jetzt schon an zwei Stellen angeschlagenen und eingedrückten kleinen Kugelschiff weg.
    Leppa meldete sich: »Wir sollten machen, daß wir wegkommen, Freunde. Fahren wir mit unseren Manövern fort, ja?«
    »Verstanden.«
    Die Kommandanten der acht anderen Schiffe hatten im Augenblick nichts zu tun und konnten sich wieder ums Innere ihrer Raumer kümmern.
    Und zwischen den noch nicht in den Verband eingegliederten Einheiten schwebte der Manipulator.
    Wie ein Ding aus einem anderen Kosmos, in dem unbegreifliche Gefahren lauerten.
    Edmond Pontonac blickte auf die Schirme der Panoramagalerie und schaute den Flugkörper an. Er wußte nicht, was jetzt geschehen sollte. Er wartete kurze Zeit und beobachtete, wie sich die Linie der Schiffe um weitere zwei Einheiten vergrößerte, dann sagte er ins Funkgerät:
    »Ich rufe die BARRACUDA, Kommandant Lerinck!«
    Er mußte einige Minuten warten, dann meldete sich Lerinck und fragte:
    »Wer spricht?«
    »Pontonac in der GIORDANO. Ist Ihr Traktorstrahlprojektor in Ordnung?«
    Lerinck zögerte etwas, dann sagte er aber: »Ich

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