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Silberband 057 - Das heimliche Imperium

Titel: Silberband 057 - Das heimliche Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schachtes, verstärkt worden. Auf diese Art gaben sie vorzügliche Stufen ab. Genau über Sandals langem, weißem Haar gähnte ein kaminartiger weiterer Schacht, der hinauf in geheimnisvolle, dunkle Höhen zu führen schien. Sandal kniff abschätzend die Augen zu. Was suchte er? Die Steuerung des Schiffes … gleichzeitig war er sich klar darüber, daß er sehr geringe Chancen hatte, die fremdartigen Tasten und Schaltungen richtig bedienen zu können.
    »Atlan, mein erfahrener Freund, hätte es gekonnt!« sagte er sich und begann zielstrebig mit dem Aufstieg. Er hangelte sich Schritt um Schritt höher, griff nach den metallenen Bügeln, und je höher er kam, desto härter blies ihm der kalte Luftstrom das Haar unter dem weißen Lederband in die Stirn.
    Der Aufstieg schien endlos zu dauern, aber schließlich öffnete sich direkt neben Sandal in der zerklüfteten, von Treppen, Türchen und Rampen durchzogenen Wand ein schmaler, enger Schlitz. Er selbst mußte sich, an einer Hand und mit einem Fuß hängend, hindurchzwängen, und einer der großen Fremden würde noch mehr Schwierigkeiten haben. Dann war er hindurch und befand sich in einem zylindrischen Raum.
    Sandal atmete schwer.
    »Wo haben diese Ameisen ihre Nahrung?« rief er wütend.
    Niemand rührte sich, nichts antwortete. Nur aus dem Dunkel vor ihm glühten geheimnisvoll vielfarbig Lämpchen und ständig flackernde Lichtrechtecke wie die Augen von seltenen Käfern in der Nacht eines fremden Dschungels. Sandal schüttelte sich. Er mußte weitersuchen, denn er brauchte erstens etwas zum Essen und zweitens einen Hinweis, wie dieses Mörderschiff zu lenken war.
    Er lehnte sich an eine der gerundeten Flächen, und zufällig mußte er einen der zahlreichen Schalter berührt haben, denn die runde Decke erhellte sich plötzlich.
    »Es sind Tausende!« stöhnte er auf. »Tausende! Sie müssen doch etwas essen!«
    Er war auf der Suche nach Nahrungsmitteln. Seine Phantasie gaukelte ihm verborgene Lager vor, in denen schwarze, dreieckige Schinken in Tiersehnen von der Decke hingen, in denen riesige Brotlaibe lagerten oder Krüge voller Met. Wieder knurrten seine Därme. Jetzt spürte er die vergangenen Tage, in denen er immer weniger gegessen hatte, bis auch der letzte Knochen abgenagt und das Mark aus ihm herausgesogen war. Diese Fremden mußten ebenfalls Hunger haben. Das bedeutete, daß es hier irgendwo eine Nahrungskammer geben mußte. Wenn die Fremden die Luft atmen konnten, die auch er atmete, dann mußten sie auch Dinge essen können, die er vertrug – oder umgekehrt.
    Es mußte hier Nahrungsmittel geben.
    Vermutlich schliefen sie – oder eine große Anzahl der Fremden jedenfalls. Wenn sie wieder aufwachten, dann würden auch sie Hunger haben. Aber wo sollte er hier in diesem Wirrwarr kleiner und großer Räume etwas finden, das einer Speisekammer entsprach! Es war aussichtslos, und unter Umständen verhungerte er, ehe er etwas fand. Und dann würden sie ihn finden, verhungert, neben einer gefüllten Kammer mit leckeren Schinken und dicken prallen Würsten. Das Wasser lief ihm im Mund zusammen, und er schluckte gierig. Sein Hunger nahm dadurch noch zu, oder war es nur das Gefühl des Hungers? Er zögerte, als er daran dachte, nach unten zu klettern und sich den Magen voller Wasser laufen zu lassen.
    »Nein! Noch nicht!« sagte er mit Bestimmtheit. »Ich werde suchen!«
    Wieder musterte er die Instrumente und Schalter. Dabei entdeckte er viele kleine Türen, viele Rampen und ein Netzwerk von Geländern und Geräten, an denen man klettern konnte. Er war ein Riese in einer Umgebung, die für Zwerge zugeschnitten war.
    »Ich muß nachsehen!« sagte er sich.
    Er begann gleich hier. Er ging so systematisch vor, wie bei seinen Kämpfen gegen die Mörder aus dem Inneren des Schwarmes. Er fing irgendwo links an und wollte am entgegengesetzten Ende rechts wieder aufhören. Er drehte winzige Riegel und öffnete eine winzige Tür, sah, daß dahinter Dunkelheit herrschte und tastete nach einem noch kleineren Schalter. Dann flackerte Licht auf, und Sandal keuchte erschrocken auf und prallte zurück.
    »Das ist unmöglich!« flüsterte er, mehr verblüfft als entsetzt.
    Er sah in einen kleinen Saal hinein, der wie der Wabenstock eines Bienenkorbes unterteilt war. Es gab lauter sechseckige Waben, die ineinander übergriffen. Sie waren mit einer grauen Masse ausgeschlagen, die vermutlich weich und federnd war. In diesen Waben lagen erstarrt die Fremden. Etwa zwölfeinhalb

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