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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vielleicht stellten sie die Polizeitruppe der Stadt dar.
    »Langsam beginnt es mir unter der Haut zu kribbeln«, flüsterte Gucky seinem Schicksalsgenossen zu. »Im Zoo von Terrania gibt es noch ein paar nachgezüchtete Kängurus. Die besuche ich demnächst und erzähle ihnen, was für reizende Vettern sie auf Onyx haben. Die wollen uns doch hier glatt in eine Zelle sperren!«
    »Klar, war doch abgemacht«, beruhigte ihn Kasom, der froh war, wenn er ein paar Stunden schlafen konnte. »Morgen ist ein neuer Tag, und dann sieht alles ganz anders aus.«
    »So, also müde bist du!« Gucky gähnte. »Also gut, ich bin auch müde. Legen wir uns auf die Pritsche.«
    Sie wurden durch einen Korridor geführt, dann öffnete sich vor ihnen eine Tür, die sich hinter ihnen wieder schloss. Überrascht sahen sie sich in dem Raum um. Wenn sie eine kahle und enge Zelle erwartet hatten, wurden sie angenehm enttäuscht. Im ersten Augenblick glaubten sie, in einem Hotelzimmer zu stehen, abgesehen von der Tatsache, dass keine Fenster zu entdecken waren. Aber es gab eine Waschgelegenheit und eine etwas merkwürdig aussehende Toilette, die aber sicherlich ihren Zweck erfüllte.
    Als Gucky die Betten sah, schlug er die Hände vors Gesicht. »Bei Morpheus, dem Gott der Penner!«, rief er verblüfft aus. »Wer soll denn in so einem Gestell schlafen können?«
    »Die Psaltas, nehme ich an.«
    Es gab extra Mulden für die Hinterbeine, und wahrscheinlich hätte sich ein Psalta keine bequemere Ruhestätte vorstellen können. Aber für einen Menschen war sie kaum geeignet, geschweige denn für Kasom, unter dessen Last das Ding sofort zusammengebrochen wäre.
    »Ich werde mich auf den Boden legen, Gucky. Nimm dir auch ein paar Decken. Außerdem sind die Teppiche dick und weich. Hast du Hunger?«
    »Mir ist der Appetit vergangen.«
    Kasom machte sich sein Bett auf dem Boden und kramte ein Paket mit Konzentraten aus der Tasche. Wasser gab es auch, also aß er sich erst einmal satt, ehe er sich hinlegte und zudeckte. »Heute unternehmen wir nichts mehr. Nun erzähl mal, was du von diesen Kängurus erfahren hast. Wer sind sie, was machen sie, was wollen sie?«
    Nachdem auch der Mausbiber endlich bequem lag und das Licht telekinetisch gelöscht hatte, weil er keinen Schalter fand, berichtete er: »Eigentlich sind sie zu bedauern, denn sie sind ein Volk, das sich selbst aufgegeben hat. Sie besitzen nur noch ein paar Raumschiffe, mit denen sie kleinere Expeditionen unternehmen, das ist alles. Früher müssen sie eine großartige Zivilisation gehabt haben, aber das ist schon so lange her, dass keiner mehr Genaues weiß. Sie leben auf einer sterbenden Welt und haben nicht mehr die Kraft, sie zu verlassen. Lieber gehen sie hier langsam unter.«
    »Warum sollten sie aussterben?«
    »Wovon sollen sie denn hier leben? Sicher, sie tun es schon seit undenkbaren Zeiten, aber sie werden immer weniger, und ihre Städte verfallen. Sie bauen keine neuen, so, wie sie auch keine neuen Schiffe mehr bauen. An die Netze haben sie noch nicht gedacht, also konnte ich auch nichts darüber herausfinden.«
    »Und von ihnen selbst? Weißt du da etwas?«
    »Sie sind bessere Hörer als Seher. Du hast ja bemerkt, dass ihre Ohren ungewöhnlich groß sind, fast einen halben Meter lang, und sehr beweglich. Damit können sie sogar Ultraschall wahrnehmen. Ihr schwarzblaues Fell färbt sich im Alter ockergelb. Naja, das ist eigentlich alles.«
    »Du musst mehr über ihre Vergangenheit erfahren, das ist wichtig; was die Netze sind und woher sie sie haben.«
    »Jetzt Überschlag dich nicht gleich, wir sind ja gerade erst angekommen. Dafür wissen wir schon eine ganze Menge. Jedenfalls leben sie in der ständigen Furcht, die Todeswolken könnten bis in ihr System gelangen und ihren Planeten endgültig vernichten. Das ist auch der Grund für ihre Expeditionen, die nichts als eine Überwachung darstellen. Sie vermeiden jeden Kontakt mit anderen Intelligenzen, darum haben sie dich auch damals ignoriert. Es war keine böse Absicht damit verbunden.«
    »Na, ich danke! Da bin ich anderer Ansicht.«
    Gucky seufzte. »Und ich dachte, du wärst müde. Wie wäre es, wenn wir jetzt zu schlafen versuchen? Wir haben einen schweren Tag vor uns. Morgen besuchen wir den Obersten Psalta, wer immer das auch ist.«
    »Gute Nacht«, grunzte Kasom und rollte sich zur Seite.

15.
    Am anderen Tag wurden sie von einer Eskorte zum Obersten Psalta gebracht. Sie kamen sich in der Mitte der im Gleichschritt hüpfenden

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