Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Eingeborenen ziemlich lächerlich vor und spielten das Theater nur deshalb mit, weil sie sich von der Unterredung mit dem Oberkänguru wertvolle Informationen erhofften.
    »Himmel, das darf Bully nie erfahren, sonst zieht er mich für den Rest meines Lebens damit auf«, murmelte Gucky, als sie durch die Straßen der Stadt geleitet wurden.
    Überall waren die Psaltas zu sehen. Sie hüpften durch die Parkanlagen und machten den Eindruck recht zufriedener Müßiggänger, aber Gucky esperte die tiefe Mutlosigkeit, von der sie befallen waren. Die Hoffnung auf eine Zukunft hatten sie aufgegeben.
    Der Oberste Psalta residierte in einem villenartigen Haus, das von einem wild wuchernden Garten umgeben war. Sogar einen kleinen Teich gab es – ein Luxus, den sich wohl kaum jemand anders auf dieser trockenen Welt leisten konnte.
    Die Eskorte machte vor dem Gartentor Halt. Zwei Psaltas bedeuteten den Gefangenen, ihnen zu folgen. Kasom trug den Translator nun offen in der Hand. Er hatte ihn bereits eingeschaltet. Aber die beiden Wachen sprachen kein Wort. Sie wurden durch den Garten geführt und erreichten die breiten Stufen des Portals, das sich wie von selbst öffnete.
    »Der Oberste Psalta erwartet Sie«, sagte eine der Wachen. »Gehen Sie! Wir bleiben hier.«
    Kasom und Gucky stiegen die Stufen empor und wurden von einem anderen Psalta in Empfang genommen, der sie in das Innere des Hauses brachte. Nach mehreren Sälen und Gängen blieb er endlich vor einer reichlich verzierten Tür stehen. »Der Oberste Psalta«, flüsterte er voller Ehrfurcht.
    Allmählich hatten Kasom und Gucky das Gefühl, dem Herrscher eines Sternenreichs einen Besuch abzustatten, nicht dem Bürgermeister einer halb verfallenen Stadt. Die Tür öffnete sich, und dann sahen sie den Obersten Psalta. Er hockte auf einem entsprechend geformten Stuhl und sah ihnen mit seinen klugen Augen entgegen. Viel Kleidung trug er nicht, denn in dem Raum war es warm. Die Einrichtung war spärlich und entsprach nicht den Erwartungen, die man nach dem bisherigen Zeremoniell vielleicht gehegt hätte. Ein Tisch, ein Ruhelager, ein paar Stühle. Das war alles.
    Kasom schien die Tragikomödie nun endlich satt zu haben. Er trat einen Schritt vor und stellte den Translator auf den Tisch.
    »Sie sind also der Oberste Psalta?«, erkundigte er sich, wagte es aber mit Rücksicht auf das Mobiliar nicht, sich zu setzen. »Wir haben einige Fragen an Sie.« Gucky blieb neben der Tür stehen und esperte. Im Haus gab es nur drei weitere Psaltas.
    »Die Fragen stelle ich«, erwiderte der Oberste Psalta energisch. »Wo ist das kleine Schiff, mit dem ihr gekommen seid, und was wollt ihr wirklich von uns? Ich sehe, ihr habt ein Übersetzergerät. Das erleichtert die Verständigung. Also, ich höre.«
    Kasom überwand seine Überraschung und schaltete sofort auf die Methode um, die er selbst als ›sanfte Tour‹ bezeichnete. Gucky vertrat die Ansicht, dass ›sanfte Gewaltkur‹ der bessere und zutreffendere Ausdruck dafür gewesen wäre.
    »Na schön, dann hören Sie mal gut zu, mein Freund. Wir gehören einem Volk an, das ähnlich wie das Ihre in diesen unmöglichen Teil des Universums geraten ist. Wir besitzen unsere Welt noch, und sie ist grün, voller Wasser, sehr fruchtbar und unangreifbar. Unsere Raumflotte ist so stark, dass wir diesen Felsklumpen innerhalb einer einzigen Sekunde vernichten könnten. Aber wir sind mit einem kleinen Schiff gekommen, um unsere friedliche Absicht zu bekunden. Wir wünschen nur ein paar Auskünfte, das ist alles. Sind Sie nun bereit, vernünftig mit uns zu reden und uns nicht mehr als Gefangene zu behandeln?«
    Kasom war überzeugt, dass seine Worte ihre Wirkung nicht verfehlten. Umso größer war seine Enttäuschung, als er zur Antwort erhielt: »Jeder kann große Worte machen, und ich glaube keines davon. Sie sind meine Gefangenen, und Sie bleiben es auch. Wir werden Sie verhören, wenn Sie nicht freiwillig sprechen wollen. Vielleicht gehören Sie wirklich jenem Volk an, von dem Sie sprachen, auch wenn Sie beide sehr verschieden aussehen, und vielleicht sind Sie eine Vorhut, die unsere Welt erkunden will, um sie später zu erobern.«
    »So ein Unsinn! Was sollen wir denn mit der Steinwüste?«
    »Wenn Ihre Welt noch öder ist, kann diese ein Paradies im Vergleich dazu sein.«
    Gucky, der die Gedanken des Obersten Psaltas las, wusste besser als Kasom, dass die Reaktion nur ein Produkt nackter Angst war. Der Psalta hatte Schwierigkeiten mit seinen

Weitere Kostenlose Bücher