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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Artgenossen, die sich in zwei Lager gespalten hatten. Die einen wollten ihre Heimat für immer in den vorhandenen Schiffen verlassen, notfalls neue hinzubauen, die anderen wollten um jeden Preis bleiben – auch wenn damit das Todesurteil für ihr Volk besiegelt war. Es gab keinen Kompromiss. Der Oberste Psalta befürchtete einen Aufruhr, wenn bekannt wurde, dass es im Mahlstrom noch andere bewohnte Welten gab, auf denen man besser als auf Onyx leben konnte. Hier war er Herrscher. Was würde er dort sein?
    »Lass mich mit ihm reden, Toronar«, bat der Mausbiber.
    Kasom nickte.
    Gucky sagte: »Oberster Psalta, ich kenne Ihre Besorgnisse. Soweit sie uns angehen, versichere ich Ihnen, sind sie überflüssig. Ich will Ihnen die Wahrheit berichten.« Er wiederholte einiges von dem, was Kasom bereits erwähnt hatte, dann schilderte er das Zusammentreffen mit den Wolken der goldenen Rauschtänzer, ohne die Verluste zu erwähnen. Und er schloss: »Wir begegneten einem eurer Schiffe in der Wolke, und wir sahen, dass es nicht von der Energiepest angegriffen wurde. Ihr kennt also ein Mittel, der Gefahr zu begegnen, wir jedoch nicht. Somit kommen wir als Bittsteller zu euch. Verratet uns das Geheimnis der Netze, und wir werden euch dafür in vielen anderen Dingen helfen können. Unsere Welt ist reich, wir leben in manchem im Überfluss. Wir geben euch gern davon ab.«
    Der Oberste Psalta dachte nach, eine gute Gelegenheit für Gucky, seine wahre Meinung kennen zu lernen. Der Gedanke, ›Entwicklungshilfe‹ zu bekommen, war für ihn auf der einen Seite verlockend, aber auf der anderen behielt er sein darbendes Volk nur dann unter Kontrolle, wenn es ihm weiter schlecht ging. Es musste in Angst leben, so wie er selbst. Die Angst vor dem drohenden Untergang oder dem Hungertod oder auch die Angst vor der Energiepest machte es seinen Wünschen gefügig. Wenn es in Freiheit und ohne Furcht lebte, würde es sich einen anderen Herrscher suchen.
    Gleichzeitig erfuhr Gucky eine noch weniger erfreuliche Tatsache. Die Anzahl der Netze war beschränkt, und es gab keine neuen mehr. Darum auch die Furcht vor der Energiepest.
    Der Oberste Psalta sagte: »Ich muss mir das überlegen. Man wird euch ins Gefängnis zurückbringen, während ich mit meinen Ratgebern spreche. Macht keinen Fluchtversuch. Die Wachen haben Befehl, euch dann zu töten.«
    Kasom hielt es nun nicht mehr länger aus. Er polterte: »Hirnverbrannter Gedanke, uns töten zu wollen! Versucht doch nur, uns unsere Waffen abzunehmen.« Er zog den Strahler und richtete ihn auf den Obersten Psalta. »Ich kann vielmehr Sie töten, wenn ich will.«
    Gucky erschrak, als er die Gedanken des Herrschers las. Er hatte keine Furcht, er war sogar erheitert. Er wusste, dass die Energiewaffen seiner Gefangenen nicht mehr funktionierten. Die energetische Sperrzone am Eingang der Stadt hatte sie unschädlich gemacht. Die Ladungen waren leer, auch jene der Ersatzmagazine.
    »Versuchen Sie es doch!«, sagte der Oberste Psalta ironisch.
    Gucky sagte schnell: »Natürlich war es nur ein Scherz, glauben Sie mir. Um unseren guten Willen zu beweisen, werden wir Ihnen unsere Waffen freiwillig zur Verfügung stellen. Wir legen sie hier auf den Tisch. Na, mach schon, Kasom! Ich weiß schon, warum wir das tun …«
    Kasom zögerte, dann sah er den Blick des Mausbibers und das Funkeln in seinen Augen. Er legte den Strahler zu dem Guckys. Hinter ihnen öffnete sich die Tür. Man kam, sie ins Gefängnis zurückzubringen.
    »Wann erhalten wir Bescheid?«, fragte Kasom noch schnell.
    »Bald«, erwiderte der Oberste Psalta.
    Kasom schaltete den Translator ab und schob ihn in seine Tasche. »Was soll der Quatsch mit den Waffen? Erklär mir das«, verlangte er. Gucky tat es. Kasom blieb skeptisch.
    »Und das glaubst du? Das war doch sicher nur ein Bluff.«
    »Einen Bluff kann man nicht denken, mein lieber Freund, schon gar nicht, wenn man keine Ahnung hat, dass der andere ein Telepath ist. Glaube mir, wir haben richtig gehandelt.«
    Kasom nickte widerstrebend.
    Wieder in ihrem Gefängniszimmer, meinte Kasom: »Eigentlich ist das alles eine dumme Situation. Da sitzen wir freiwillig in einem Gefängnis, obwohl wir jederzeit die Möglichkeit zur Flucht haben. Und das alles nur aus Rücksichtnahme auf diesen übergeschnappten Kängurufürsten. Warum teleportieren wir nicht einfach zum Raumhafen, organisieren ein Stück Netz von einem ihrer Schiffe, springen in das Beiboot und verschwinden? Dann ist der Fall

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