Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
nur noch eine Frage von Sekunden war.
    »Warte!«, hauchte er Kasom zu und teleportierte.
    Unmittelbar neben dem Posten rematerialisierte er und schlug ihm das Gewehr aus der Hand. Es rutschte unter das Heck des Schiffs, wo es so schnell niemand finden konnte. Dann packte er den überraschten Psalta und teleportierte mit ihm zu Kasom zurück. Ehe der Gefangene einen Alarmruf ausstoßen konnte, machte der Ertruser aus ihm ein gut verschnürtes Paket, indem er den Psalta entkleidete und den Stoff in Streifen zerriss. Der arme Kerl glaubte, dass der Oberste Psalta hinter die Absichten seiner Gruppe gekommen sei und zum Gegenschlag ausgeholt habe, bis Gucky den Translator einschaltete und leise fragte: »Wann kommt die Ablösung? Bald?«
    Bald, dachte der Posten, sagte aber nichts.
    »Dann müssen wir uns beeilen«, riet Gucky.
    Sie ließen den Psalta liegen und begannen mit der Untersuchung des Netzes, das fest auf der Hülle des Schiffs lag. In diesem Augenblick machte der Mausbiber eine verblüffende Entdeckung. Er hatte sich nicht mehr so sehr auf die Gedanken der Psaltas konzentriert und ihre Impulse praktisch ausgeschaltet. Danach wurde sein Empfang besser und konzentrierter.
    Und er empfing neue mentale Impulse! Im ersten Moment war er sich nicht darüber im Klaren, woher sie stammen konnten, ob sie aus großer Entfernung kamen und daher so schwach und undeutlich waren oder ob ihre Quelle auf Onyx lag, durch künstliche oder natürliche Sperren stark isoliert. Es waren tastende, suchende Impulse, die keinen Sinn ergaben. Sie stammten zweifellos von einem organischen Lebewesen, das jedoch keine große Intelligenz besitzen konnte. Immerhin dachte es, oder es entwickelte zumindest eine gewisse mentale Tätigkeit. Als Kasom versuchte, mit seinem Messer ein Stück des Netzes herauszuschneiden, zuckte Gucky unter dem Schwall neuer Impulse zusammen. Er spürte das Angstgefühl, das ihm diese Impulse vermitteln wollten – und begriff sofort.
    »Nicht!«, warnte er Kasom. »Warte noch! Das Netz strahlt Mentalimpulse aus.«
    Kasom zögerte. »Bist du sicher? Wir können doch jetzt nicht aufgeben!«
    »Wir müssen noch warten, bis wir genau wissen, was mit dem Zeug los ist. Etwas, das Angst empfinden kann, lebt auch. Komm, wir nehmen den Wächter und verschwinden. Ihn fragen wir aus. Ich glaube, er weiß etwas. Er gehört einer der Gruppen an, die Onyx verlassen wollen.«
    Kasom schob das Messer unschlüssig in den Gürtel zurück, folgte aber dann dem Mausbiber, der den vor Angst schlotternden Wachtposten auf die Beine stellte.
    »Ich teleportiere mit ihm in die Berge vor der Stadt und hole dich dann. Rühr dich nicht, es dauert nur ein paar Sekunden. Übrigens ist der andere Posten eben aufgewacht. Er ist auf dem Weg hierher.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, verschwand der Mausbiber. Kasom rührte sich nicht vom Fleck, um kein Geräusch zu verursachen und den Wachtposten auf sich aufmerksam zu machen. Er konnte seinen Schatten jetzt undeutlich erkennen. Trotzdem musste er wieder an das Netz denken. Die Spitze seines Messers war darin eingedrungen. Es ließ sich also zerschneiden. Aber es dachte! Konnte das Netz ein Lebewesen sein? Und wennschon! Es diente den Psaltas als Schutz, warum also nicht auch den Terranern?
    Er kam nicht mehr dazu, weiter darüber nachzudenken, denn der Wachtposten war bis auf wenige Schritte herangekommen. Leise rief er nach seinem Kameraden, erhielt aber natürlich keine Antwort. In diesem Augenblick kehrte Gucky zurück, ergriff Kasoms Hand und entmaterialisierte mit ihm.
    Sie lösten ihrem Gefangenen die Fesseln und nahmen ihm den Knebel ab. Der Translator war eingeschaltet. Gucky hatte ein kleines Felsplateau hoch in den Bergen gefunden. Von hier aus konnte man nur fliehen, wenn man fliegen oder teleportieren konnte. Der Psalta kannte nun ihr Geheimnis. Er würde auf dem Plateau bleiben müssen, bis sie Onyx wieder verließen. In der Ferne waren einige Lichter der Stadt zu sehen, rechts daneben der Raumhafen. Im Osten begann es bereits zu dämmern.
    Nun erkannte der Psalta endgültig seine Überwältiger. Er hatte von der Ankunft der beiden Fremden gehört und wie seine Freunde neue Hoffnung geschöpft. Es war genauso, wie der Oberste Psalta befürchtete.
    »Du brauchst keine Angst vor uns zu haben«, sagte Gucky, der in seinen Gedanken las. »Wir wissen, dass du und deine Freunde diese Welt für immer verlassen wollt, und vielleicht können wir euch helfen. Der Oberste Psalta ist nicht

Weitere Kostenlose Bücher