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Silberband 079 - Spur des Molkex

Titel: Silberband 079 - Spur des Molkex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unser Freund, so wenig wie er der eure ist. Aber zuerst musst du uns helfen.«
    Endlich fand der arme Kerl seine Sprache wieder. Er schien begriffen zu haben, was ein Translator war. »Ihr seid die Fremden … Aber woher wisst ihr, dass ich meine Welt verlassen will? Und wie bin ich hierher gekommen?«
    »Später, erst beantworte ein paar Fragen. Wir wollen wissen, was die Netze sind, die eure Schiffe vor der goldenen Energiepest schützen.«
    »Netze? Was ist das?«
    »Wir nennen sie Netze, ihr werdet einen anderen Namen dafür haben. Wir meinen den dunklen Stoff, mit dem eure Schiffe bezogen sind. Was ist es? Woraus besteht er?«
    »Ihr meint das Schanath?«
    »Ja, das Schanath! Was weißt du darüber?«
    »Also?«, fragte der Ertruser ungeduldig, als der Psalta nicht auf der Stelle antwortete.
    Der Psalta machte eine unbestimmte Geste. »Es ist einfach da, und es schützt unsere Schiffe. Das ist alles, was ich weiß.«
    »Es ist aber zu wenig, mein Freund. Ihr müsst doch wissen, woher ihr das Schanath habt und wie es hergestellt wird.«
    »Niemand kann das Schanath herstellen. Wir besitzen nur das, was wir jetzt haben, und es ist schon uralt. Unsere Väter und Großväter benutzten es schon, und sie erhielten es von ihren Vorfahren. Das ist wirklich alles, was ich darüber weiß.«
    Gucky bestätigte, dass der Gefangene die Wahrheit sprach. Sie waren keinen Schritt weitergekommen. Kasom hatte sich ebenfalls gesetzt und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Felsen. Vor ihnen fiel der Abgrund mehr als zweihundert Meter senkrecht in die Tiefe. Rechts und links waren steile Wände. Es war heller geworden. In den Augen des Psaltas waren Angst und ein winziger Schimmer von Hoffnung zu lesen. Gucky verspürte Mitleid mit ihm.
    »Gehen wir ins Gefängnis zurück?«, fragte Kasom.
    Gucky schüttelte den Kopf und schaltete den Translator ab, damit ihr Gefangener sie nicht verstehen konnte. »Nein, wozu? Man hat inzwischen längst das Verschwinden des Postens bemerkt, unseres übrigens auch. Man zieht entsprechende Schlüsse, wenn auch niemand eine Erklärung dafür finden kann, wie wir aus dem sicheren Gefängnis entweichen konnten. Die Polizei jedenfalls beteuert ihre Unschuld, aber sie fürchtet sich davor, dem Obersten Psalta die Hiobsbotschaft überbringen zu müssen.« Er holte Luft. »Das ist die Lage, Toronar. Nach ihr müssen wir uns richten. Es wird Tag, und es hat wenig Sinn, noch etwas zu unternehmen. Unser Gefangener kann uns nicht weiterhelfen. Wir müssen uns etwas Neues für die kommende Nacht einfallen lassen.«
    Kasom hatte erstaunt zugehört. Er war es nicht gewohnt, dass Gucky so lange Vorträge hielt. Immerhin aber wusste er nun, woran sie waren. »Du kannst mich nicht davon abhalten, dass ich mir ein Stück von dem Netz herausschneide, ob es nun denkt oder nicht. Wahrscheinlich wird es dadurch nicht einmal ernstlich beschädigt. Wir müssen wissen, woraus es besteht! Jetzt ist endgültig Schluss mit Sentimentalitäten!«
    »Ja, du hast ja Recht, Toronar. Aber du musst auch meine Einstellung verstehen. Das Leben hat oft seltsame und unbegreifliche Formen angenommen, besonders in diesem Teil des Universums. Wir dürfen nicht aus Unkenntnis etwas zerstören, was vielleicht unersetzbar ist. Erst wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, dürfen wir handeln, um unser eigenes Leben zu erhalten.«
    Sie schalteten den Translator wieder ein. »Du wirst Hunger haben?«, fragte Kasom den Gefangenen. Sie bereiteten aus den Konzentraten und einer Wassertablette den Brei, der auf einmal selbst Gucky recht gut schmeckte. Auch der Psalta aß, er schien hungrig. Er machte sich Gedanken wegen seiner Vorgesetzten, die sein Verschwinden falsch auslegen würden. Die Bestrafung konnte nicht ausbleiben.
    Gucky beruhigte ihn: »Wenn wir deine Welt wieder verlassen, wird jeder erfahren, dass du unser Gefangener warst, und niemand kann dir dann einen Vorwurf machen. Deine Freunde werden dich als Helden feiern.«
    Das war ein schwacher Trost, aber er half. Der Psalta hoppelte ein wenig auf dem Plateau hin und her, bis er in einer Felsspalte ein Grasbüschel entdeckte, das er mit seinen geschickten Händen pflückte und voller Genuss verzehrte. Sie waren also auch Vegetarier, trotz der spärlichen Vegetation, was Guckys Sympathie für sie nur noch verstärkte. Aber vielleicht besaßen sie hydroponische Gärten. Immerhin überwachte der Ilt seine Gedanken, besonders etwas später, als Kasom sich auf den Rücken legte und

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