Silberband 079 - Spur des Molkex
Gobirüben, sondern einen ganzen Zentner verdient.«
»Du bist der größte Wohltäter des letzten Ilts«, verkündete der Mausbiber feierlich und wusste, dass Rhodan die Wahrheit ahnte.
Der sagenhafte Planet jenseits des Mahlstroms, Gragh-Schanath! Die Netze, halborganische Materie, die mit der Energiepest eine freundschaftliche Symbiose eingingen und anderen Intelligenzen so Schutz vor der Vernichtung boten! Die Tatsache, dass das Netz in der irdischen Atmosphäre abstarb und zu kristallinen Sporen zerfiel! Die Blues!
Das alles waren Dinge und Tatsachen, die nur scheinbar nichts miteinander zu tun hatten, in Wirklichkeit jedoch in engem Zusammenhang standen. Die Eastside der heimatlichen Milchstraße – und der energetische Mahlstrom der beiden fremden Galaxien … gab es auch da einen Zusammenhang?
»Vielleicht finden wir den Planeten Gragh-Schanath, wenn wir nach ihm suchen«, sagte Rhodan. »Und wenn wir ihn finden, bin ich schon heute gespannt, wie er aussehen wird – und wo wir ihn finden.«
Gucky erhob sich. »Ich sehe, Perry, dass sich unsere Gedanken und Vorstellungen in ähnlichen Bahnen bewegen. Doch nun gestatte, dass ich mich um meine Belohnung kümmere.«
»Was weiß er eigentlich?«, fragte Kasom, als der Mausbiber verschwunden war. »Mit seinen Andeutungen kann ich nicht viel anfangen.«
»Er weiß nicht mehr als ich auch, Toronar. Erst wenn wir unabhängig voneinander auf eine Antwort kommen, dürfte sie auch stimmen. Denken Sie darüber nach und vergessen Sie nicht, dass Ihnen und allen Überlebenden der Katastrophe ein Erholungsurlaub zusteht. Danach sprechen wir uns wieder.«
Als auch Kasom gegangen war, schloss Rhodan die Augen. Er saß in seinem Sessel, als schliefe er, aber in Wirklichkeit dachte er nach. Ihm war plötzlich, als würde die Vergangenheit wieder lebendig …
17.
Juni 3460
Einige Tage später, jenseits des Schlunds …
Jaymadahr Conzentryn rekelte sich auf dem weichen Legepolster und beobachtete, wie die Horde der Mopoys sich vor der Linie drängelte, die sie von den frisch gelegten Eiern der Königin trennte. Es war eine echte Trennlinie, denn sie wurde zusätzlich durch ein schwaches Energiegatter abgeschirmt, das bei Berührung Stromstöße austeilte. In gewisser Weise wirkten sie tödlich, denn jeder Mopoy, der sich so weit vorwagte, dass er einen Stromstoß erhielt, wurde von Klaschoys abgeführt und irgendwo draußen – in einem anderen Bezirk des Palasts – liquidiert.
Auf diese Weise sorgte die Königin nicht nur dafür, dass die Gier der Mopoys im Zaum gehalten wurde, sondern auch dafür, dass die von ihr gelegten Eier nicht ausschließlich als Lustobjekte der männlichen Ploohns betrachtet wurden. Die Mopoys waren die Drohnen im Kastensystem der Ploohns. Ihnen oblag die Befruchtung der königlichen Eier.
Soeben geriet ein Mopoy wieder so nahe an das Energiegatter, dass ihn ein Stromstoß traf und er sich vor Schmerz krümmte. Sofort packten zwei der schwer bewaffneten Klaschoys zu. In Todesangst ejakulierte er auf den Boden, während die Soldaten ihn hinausschleiften. Jaymadahr Conzentryn unterbrach ihr Geschäft des Eierlegens nicht für eine Sekunde, während sie dem Mopoy nachsah. Ein Peggoy säuberte unterdessen den Boden. Peggoys waren die Arbeiter, die Klaschoys die Soldaten im Ploohn-Staat.
Die übrigen Mopoys wichen erschrocken zurück. Aber bald siegte ihre triebhafte Gier über die Furcht. Wieder drängten sie dichter an das Energiegatter heran.
Jaymadahr Conzentryn hatte eigentlich beabsichtigt, die Mopoys noch einige Zeit zappeln zu lassen. Sie änderte ihre Meinung, als im Hintergrund der Legehalle drei hoch dekorierte Offiziere auftauchten, die nicht zu ihrer Klaschoy-Leibgarde gehörten, sondern zu dem Flottenhauptquartier des Planeten Kneys. Die Offiziere hätten es niemals gewagt, in die Legehalle des königlichen Palasts einzudringen, wenn nicht schwerwiegende Gründe dafür vorgelegen hätten.
Deshalb hörte die Königin auf, Eier zu produzieren. Sie erteilte einem Klaschoy-Posten einen Wink. Der Wächter schaltete das Energiegatter aus, woraufhin sich die Mopoys sofort auf die riesige Menge der frisch gelegten Eier stürzten und sie besamten.
Jaymadahr Conzentryn richtete sich zu ihrer vollen Höhe von rund fünf Metern auf und schlang den Umhang um ihren Leib, der im Unterschied zu den Körpern der normalen Ploohns nicht einfach, sondern zweifach eingeschnürt war. Sie schritt zwischen den zurückweichenden Wächtern auf
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