Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
eine Puppe und schlug ihn beim ersten schrillen Widerspruch ins Gesicht. Kalasanti verstummte gurgelnd, als ihm Blut aus der Nase tropfte. Die Konzepte drängten in die Eingangshalle. Sie fanden den Toten, und ihre Wut war deutlich zu hören.
    Casalle zog eines der Konzepte zu sich heran. »Hier, Bruder, pass auf ihn auf!«, sagte er und übergab ihm Kalasanti. »Ich muss innen nach dem Rechten sehen!«
    Er wartete nicht auf die Antwort, sondern bahnte sich seinen Weg durch die aufgeregte Menge. Bevor er jedoch den Hauseingang erreichte, bog er ab und setzte sich ab.
    Er zweifelte nicht am Erfolg seiner Aktion. Die Konzepte würden Kalasanti lynchen und eine Auseinandersetzung mit den Terranern provozieren – genau, was er brauchte, um unbemerkt in Imperium-Alpha eindringen zu können.
    Glaus Bosketch stürmte in den Gemeinschaftsraum. »Sie haben ei nen meiner Männer!«, keuchte er.
    Walik Kauk, Jan Speideck und Jentho Kanthall waren anwesend. Kauk wartete auf seine Ablösung durch Bilor Wouznell.
    »Wer hat einen Ihrer Leute?«, fragte Kanthall.
    »Die Konzepte! Ich kam zufällig in der Nähe vorbei, als es geschah. Ich glaube, er soll ein Konzept umgebracht haben!«
    »Können Sie uns hinführen?«
    »Selbstverständlich!«
    Kanthall nickte Walik Kauk zu. »Jan soll für dich übernehmen. Wir gehen!«
    Sie bewaffneten sich und stürmten die Rampe hinauf. Oben, in einer Art Vorhof, standen mehrere Gleiter. Kanthall übernahm das Steuer einer der Maschinen, Bosketch wies ihm den Weg.
    Als sie die große Nord-Süd-Achse erreichten, sahen sie von weitem schon den Tumult. Die Konzepte hatten den Mann aus Bosketchs Gruppe auf die Straße gezerrt. Kauk erkannte Kalasanti, den Historiker. Zwei Konzepte hielten ihn fest, andere diskutierten heftig.
    Kanthall landete den Gleiter. Die Konzepte wichen auseinander, keines von ihnen schien bewaffnet zu sein. Kauk und Bosketch sprangen schon hinaus, Kanthall folgte ihnen.
    »Was geht hier vor?«, rief der Leiter der TERRA-PATROUILLE.
    »Dieser Mann hat einen von uns getötet! Hinterrücks.«
    »Ist das wahr?«
    »Kein Wort ist wahr!«, jammerte Kalasanti. »Ich saß ahnungslos in meinem Zimmer, da trat Casalle ein …«
    »Trevor Casalle?«
    »Ja. Er wollte von mir hören, was sich auf der Erde in den letzten Jahren getan hat …«
    Während Kalasanti aufgeregt seinen Bericht heruntersprudelte, sahen Kanthall und Kauk einander bedeutungsvoll an. Also hatte Adams sich nicht getäuscht.
    Kanthall wandte sich an die Konzepte. »Auf welche Weise ist Ihr Freund gestorben?«
    »Seine Halswirbel wurden zertrümmert.«
    »Mit welcher Waffe?«
    Die Wortführer der Konzepte wechselten betretene Blicke miteinander. »Wir haben keine Waffe gefunden. Wahrscheinlich also mit bloßen Händen.«
    Kanthall deutete auf den Historiker.
    »Lassen Sie sich nicht auslachen! Dieser schmächtige Mann soll einem anderen die Halswirbel zertrümmert haben? Durch wen wurden Sie auf den Vorfall aufmerksam gemacht?«
    »Durch einen der Unseren.«
    »Kannten Sie ihn?«
    »Ja.«
    »Es war Trevor Casalle, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Kanthalls Rechte umklammerte den Griff das Schockers, der noch in seinem Holster steckte.
    »Lassen Sie den Mann los! Casalle ist immer noch Aphiliker. ES machte ihn zu einem Konzept, aber wahrscheinlich mit nur einem einzigen anderen Bewusstsein zusammen. Ich nehme an, dass Casalle dieses Normalbewusstsein ausgeschaltet hat. Er ist intelligent, tatkräftig und verschlagen – und vor allen Dingen glaubt er nach wie vor an die Lehre der reinen Vernunft. Wenn Sie den Mörder suchen, dann suchen Sie gefälligst nach Casalle!«
    Die beiden Konzepte ließen Kalasanti los. Er verlor keine Zeit und stieg sofort in den Gleiter.
    »Danke! Das war Rettung in höchster Not!«, sagte er, als Kanthall gleich darauf startete.
    Bluff Pollard führte Viana durch Seitenstraßen, die die Konzepte anscheinend noch nicht entdeckt hatten, bis ins alte Stadtzentrum.
    »Siehst du das kleine Haus mit dem spitzen Giebel dort drüben?«, fragte er.
    »Das sieht hübsch aus! Was ist es?«
    »Früher war es ein Feinschmeckerlokal. Man kann sogar die Schrift über dem Eingang noch lesen. La Chatte Poilue. Das ist französisch und heißt: Die haarige Katze.«
    »Was für ein seltsamer Name!«, staunte Viana.
    »Meine Freunde sagen, dass Perry Rhodan, Reginald Bull, Atlan und wie sie alle heißen, früher dort gegessen haben.«
    »Und heute …?«
    »Heute ist das Restaurant nur für uns beide reserviert!«

Weitere Kostenlose Bücher