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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen sein«, antwortete ein älterer Mann.
    »Danke.« Kanthall wollte sich abwenden, besann sich aber eines anderen.
    »Ein Teil der Schuld liegt eindeutig bei Ihnen!«, rief er. »Wenn Sie sich nicht in der Rolle der Geheimnisvollen gefielen – wenn Sie uns sagten, was Sie vorhaben und wie lange dieses Spektakel dauern soll –, dann könnte so etwas nicht geschehen.«
    Kurz bevor er in den Gleiter stieg, rief jemand seinen Namen. Er wandte sich noch einmal um.
    »Woher kennen Sie mich?«
    »Es gibt viele Leute, die sich an die wichtigen Männer der aphilischen Regierung erinnern«, antwortete das Konzept.
    Kanthall nickte. »Also – sagen Sie, was Sie auf dem Herzen haben!«
    »Wir wissen nicht, wie lange das Spektakel dauern soll. Demzufolge nützt Ihnen unsere Offenheit nichts.«
    »Wer weiß es dann?«
    »ES«, antwortete der Mann. »Und vielleicht Athosien.«
    »Wir versuchen seit heute Morgen, Athosien zu erreichen«, hielt Kanthall ihm entgegen. »Er zieht es vor, uns nicht zu antworten.«
    »Wo versuchen Sie, ihn zu erreichen?«
    »Auf EDEN II – wo sonst?«
    Das Konzept trat vor Überraschung einen Schritt zurück. »Mein Gott – er ist doch die ganze Zeit über schon auf der Erde.«
    Auf dem Weg zur Völkerratshalle nahm Jentho Kanthall Verbin dung mit dem Hauptquartier auf und berichtete, danach versuchte er, auch Walik Kauk zu erreichen. Aber Walik meldete sich nicht.
    Die Halle war ein Monumentalbau, der die Architekturstile von vierzehn Jahrhunderten in sich vereinte. Sie erhob sich an einer breiten Allee am Westrand des alten Stadtkerns. Die Bäume waren verwildert, viele unter den Schneelasten der letzten Winter zusammengebrochen.
    Vor der Anlage hatte sich ein riesiger Menschenauflauf gebildet. Die Konzepte drängten sich um den Turm an der Nordwestecke des Gebäudes. Auf der Plattform des etwa zwanzig Meter hohen Turmes sah Kanthall undeutlich ein paar Gestalten.
    Wütendes Geschrei erfüllte die Luft. Die Konzepte wichen nur widerwillig zur Seite, als seine vier Fahrzeuge heranglitten. Jentho Kanthall ließ alle Gleiter aufsetzen, aber er stieg als Einziger aus. Die Stimmung der aufgebrachten Menge hatte den Siedepunkt fast erreicht, das war unschwer zu erkennen.
    Mit der Ankunft der Gleiter hatte sich der Lärm gelegt. Aber das war die Ruhe vor dem Sturm. Schon im nächsten Moment konnte sich der Zorn aller auf Kanthall richten.
    »Ich brauche Informationen!«, sagte er.
    »Heh! Er braucht Informationen!«, rief eine spottende Stimme aus dem Gedränge. »Und wir brauchen ihn! Los, Leute, worauf wartet ihr noch?«
    Einige jüngere Konzepte kamen auf ihn zu. Sie sahen, dass er bewaffnet war, aber auch, dass er keine Anstalten machte, zur Waffe zu greifen.
    »Kommt nur!«, rief er ihnen zu. »Es wird doch wohl fünf jungen Narren gelingen, einen alten Mann zu ergreifen.«
    Sie kamen näher, aber sie wurden zugleich langsamer. Kanthall musterte einen nach dem andern. Unter dem harten Blick seiner stahlblauen Augen verging ihnen der Mut. Sie blieben schließlich stehen – nicht mehr als drei Meter vor ihm. Einer unter ihnen schien die Situation sogar als peinlich zu empfinden.
    »Was für Informationen wollen Sie?«, fragte er.
    Kanthall deutete zur Plattform hinauf. »Wie viel Leute sind dort oben?«
    »Zwei von uns – und sechs von Ihnen!«
    Er trat ein paar Meter weit in die Straße hinaus, die Konzepte machten ihm ausreichend Platz. »Wer von Bosketchs Leuten ist dort oben?«, schrie er in die Höhe.
    An der Brüstung erschien eine hünenhafte Gestalt. »Zum Beispiel ich!«, dröhnte es herab.
    »Ver Bix! Lassen Sie die beiden Geiseln frei!«, befahl Kanthall.
    »Das kommt nicht in Frage! Sie hätten Kalasanti um ein Haar gelyncht. Nun wird abgerechnet!«
    »Was für Forderungen stellen Sie?«
    »Dass die Konzepte Terra sofort verlassen – ohne Ausnahme!«
    »Sie sind ein Narr, Bix!«, rief Kanthall. »Wie sollen sie das anstellen?«
    »Das ist ihre Sache, nicht unsere. Sie haben den Weg hierher gefunden, also werden sie auch den Weg von hier fort finden.«
    Kanthall schüttelte den Kopf über so viel Unverstand.
    »Bix! Ich komme jetzt zu Ihnen!«, rief er. »Wenn Sie den Geiseln nur ein Haar krümmen, erschieße ich Sie!«
    Ver Bix antwortete nicht, und Kanthall betrat den Turm. Oben warteten zwei Männer auf ihn. Sie hielten ihre Schocker schussbereit. Kanthall übersah sie geflissentlich und trat auf die Plattform hinaus. Längs der Brüstung standen drei weitere von

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