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Silberband 106 - Laire

Silberband 106 - Laire

Titel: Silberband 106 - Laire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem abgelegenen Raum berichtete Langur, was er von Sternfeuer und Federspiel erfahren hatte. Der Terraner hörte schweigend zu. Er war überrascht, dass das Rätsel eine derart einfache Lösung fand. Aber er sah keinen Grund, daran zu zweifeln; es passte alles zusammen.
    Bis auf ein Detail, über das auch der Forscher gestolpert war. Es war keineswegs normal, dass die Solaner wegen eines Ungeborenen einen solchen Aufwand betrieben.
    »Raumbaby …«, murmelte Rhodan. Er sah Langur hilflos an. »Tut mir leid. Ich kann mit dem Begriff wenig anfangen. Offenbar rechnen die SOL-Geborenen damit, dass diesem Kind eine besondere Bedeutung zukommen wird. Und wenn ich daran denke, in welch eigenartiger Stimmung sich alle befanden, dann erwartet niemand an Bord gefährliche oder zumindest unangenehme Überraschungen.« Er seufzte. »Es scheint, als wäre der richtige Zeitpunkt gekommen. Es hat keinen Sinn, die Solaner noch länger aufzuhalten. Was immer mit diesem Kind los ist – ich werde es sowieso nicht erfahren. Es sei denn, ich halte die SOL über Jahre hinweg fest.«
    »Das dürfen Sie nicht!«, sagte Douc Langur impulsiv.
    Rhodan nickte. Seine Geste wirkte verbissen.
    »Kommen Sie mit«, bat er. »Ich will, dass Sie vor den Solanern rehabilitiert werden. Oder haben Sie es sich inzwischen anders überlegt und gehen mit mir zur BASIS hinüber?«
    »Ich bleibe.«
    »Es ist Ihr Wunsch«, murmelte der Terraner.
    Sie gingen zurück und begegneten kaum jemandem in den Gängen.
    In der Zentrale war nur ein Minimum an Personal anwesend. Niemand redete. Sofort blickte Rhodan auf die Schirme – doch dort hatte sich nichts verändert.
    »Ich habe mich entschlossen, die SOL nun endgültig an Sie zu übergeben«, sagte Rhodan.
    Die Solaner blickten nicht einmal auf. Gavro Yaal, dessen Gesicht die Spuren des vorangegangenen Kampfes trug, stierte vor sich hin. Hellmut betrachtete seine Hände. Die anderen waren auf ähnliche Weise beschäftigt.
    »Die Übergabe erfolgt ohne Bedingungen«, fuhr Rhodan fort. »Sie erhalten die SOL mit allem toten und lebenden Inventar. Wir erheben keinen Anspruch mehr auf SENECA oder die von der Hyperinpotronik gespeicherten Informationen.«
    Es war, als rede er gegen eine Wand. Hinter sich hörte er das Scharren von Langurs Greifklauen. Der Forscher bewegte sich unruhig.
    »Haben Sie mich nicht verstanden?«, fragte Rhodan ärgerlich.
    Yaal hob den Kopf. Es war, als bereite ihm diese Bewegung viel Mühe. »Doch«, murmelte er. »Wir haben Sie verstanden, und wir danken Ihnen.«
    »Worauf warten Sie dann noch? Sie hatten es vorher so eilig.«
    »Wir haben Zeit«, erwiderte Yaal bitter. »Sehr viel Zeit inzwischen. Wir werden die nötigen Vorbereitungen treffen. Sie können so lange an Bord bleiben.«
    Rhodan starrte den SOL-Geborenen misstrauisch an.
    »Niemand wird Sie belästigen«, fügte Yaal hinzu. »Das verspreche ich Ihnen.«
    Der Terraner blieb unschlüssig stehen, bis Douc Langur ihn von hinten am Ärmel zupfte. Da wandte er sich ab und verließ die Zentrale.
    »Die Schaltungen werden zurückgenommen«, erklärte Romeo auf Rhodans Frage. »Die Lage normalisiert sich. Die SOL wird in drei Stunden startbereit sein.«
    »Gut. Aber was ist mit den Solanern wirklich los? Erst schäumten sie über vor Freude – jetzt wandeln sie wie in Trance einher. Ist etwas Besonderes vorgefallen?«
    »Nein«, versetzte Romeo knapp.
    »Was ist mit dem Raumbaby? Ist dieser Begriff SENECA bekannt?«
    »Er ist bekannt.«
    »Darf ich vielleicht erfahren, welche Informationen zu diesem Komplex vorliegen?«
    »Als Raumbaby bezeichnen die Solaner das ungeborene Kind von Helma Buhrlo.«
    Rhodan wartete vergeblich darauf, dass der Roboter mehr dazu sagte. Romeo, dieses absurd wirkende Maschinenwesen, blinkte den Terraner mit seinen zahlreichen bunten Lichtern an und rührte sich nicht von der Stelle.
    »Warum hat man dem Kind diesen seltsamen Namen gegeben?«, fragte Rhodan resignierend.
    »Es ist kein Name, nur eine Bezeichnung.«
    »Dann wüsste ich gerne, was auf diese Weise bezeichnet werden soll.«
    Keine Antwort.
    Rhodan seufzte. »Das Verhalten der SOL-Geborenen in den letzten Tagen steht mit diesem Kind in Zusammenhang. Bis vor Kurzem waren sie voller Freude, inzwischen hat sich die Stimmung ins Gegenteil verkehrt. Ich nehme an, dass die Geburt des Raumbabys unmittelbar bevorsteht. Oder nein – nicht unmittelbar, denn die Solaner messen dem so viel Bedeutung bei, dass sie das Kind sicher nicht während der

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