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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Entschlossenheit betrieben hatte, war die Aufnahme von Harden Coonor in den Wächterorden gewesen. Harden Coonor hatte ihr Blut getrunken, er war ein Teil ihrer selbst. Der Gedanke an ihn erfüllte sie mit Stolz. Coonor war inzwischen ein erwachsener Mann und erfüllte als Ritter der Tiefe Aufgaben von kosmischer Bedeutung. Niemand würde je herausfinden, dass er in Wahrheit aus einer Schlucht von Kartlebec gekommen war.
    Auch jetzt, als sie, ein Gefäß in der einen und eine Waffe in der anderen Hand, zur Quelle hinabschritt, weilten ihre Gedanken bei Coonor. Wahrscheinlich war er ungefähr so alt wie Samkar und sicher nicht weniger groß und kräftig als dieser. Für Samkar empfand sie eine stille Zuneigung, die sicher nicht allein den ihr aufoktroyierten Instinkten entsprang.
    Seit Samkar zur Familie gestoßen war, hatte sich vieles geändert. Im Grunde genommen führte er inzwischen die Familie, denn der immer brummiger werdende Tschan kümmerte sich kaum noch um etwas. Samkars Entschlossenheit und Stärke hatten dazu geführt, dass die Familie endlich sesshaft geworden war. Ungefähr in der Mitte der Carchan-Schlucht hatten sie unter seiner Anleitung eine Felsenhöhle in der Ostwand erweitert und zu einer Art Festung ausgebaut.
    Samkar und die beiden Wächter bewachten die Wohnstatt abwechselnd und übernahmen auch die Jagd. Und als hätten sich Samkars Kraft und Klugheit schnell herumgesprochen, wurden die Angriffe auf die Familie in der Carchan-Schlucht seltener. Samkar, das konnte man ruhigen Gewissens behaupten, war zum Beherrscher dieser Schlucht geworden.
    Als die Yardahanada die Quelle erreichte, beobachtete sie sorgfältig die Umgebung. Es wäre ihr im Traum nicht eingefallen, den Krug zu füllen, ohne sich zuvor abgesichert zu haben. Solche Vorsichtsmaßnahmen waren den Bewohnern der Schluchten in Fleisch und Blut übergegangen.
    Soono und Eltariccer wachten oben vor der Höhle, Tschan döste in seiner Bodenmulde, und der Kitter beschäftigte sich mit seinen Wandmalereien. Mezza Angdröhm hockte irgendwo am Rand der Schlucht und spähte aus seinen müden, alten Augen auf sie herab. Samkar selbst war auf der Jagd.
    Die Yardahanada raffte ihr dunkles Gewand zusammen und bückte sich. Sie hatte die Strahlwaffe entsichert und hielt sie schussbereit, während sie den Krug ins Wasser tauchte, um ihn zu füllen. Es war früher Morgen, außer dem Schlagen der Schluchtfinken und dem Gurgeln des in den Krug fließenden Wassers war kein Geräusch zu hören. Die Morgen waren kalt und klar. An den flachen Stellen bedeckten hauchdünne Eiskrusten die Oberfläche des Quellsees, und die Yardahanada spürte die Kälte des Wassers wie spitze Nadeln auf ihrer eingetauchten Hand.
    Als der Krug voll war, richtete die Frau sich wieder auf. Abermals drehte sie sich um die eigene Achse, um die Umgebung zu beobachten.
    In diesem Moment sank der Aufklärer an der Schluchtwand herab und stieß einen gellenden Alarmruf aus.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war die Yardahanada wie gelähmt, dann ließ sie den Krug fallen. Er zerschellte am Boden, und das Klirren der Scherben vermischte sich mit dem Platschen des Wassers. Die Wunschmutter riss ihre Waffe hoch.
    Angdröhm raste über sie hinweg in Richtung der Höhle. Sein Alarmschrei hallte weit durch die Schlucht.
    Oben vor der Höhle tauchte Soono auf. »Hierher!«, rief er. »Hierher, Yardahanada!«
    Obwohl noch immer nichts von einer Bedrohung zu sehen war, bestand offensichtlich große Gefahr. Angdröhm und Soono hätten sich ansonsten nicht so aufgeführt.
    Der Quellsee lag in einer Mulde, sodass die Wunschmutter nur einen kleinen Bereich der Schlucht überblicken konnte. Jede sichtbare Gefahr hätte die Yardahanada weniger nervös gemacht. Sie fühlte Panik in sich aufsteigen, ihre Kehle war wie zugeschnürt, und das Atmen fiel ihr plötzlich schwer. Dennoch hastete sie los.
    Und dann sah sie die Staubsäule, die sich rasend schnell auf den Wohnsitz der Tschan-Familie zubewegte.
    Ein Wirrsel!
    Wer immer das gepanzerte Maulwurfsfahrzeug in die Schlucht geschmuggelt hatte, musste an Samkar vorbeigekommen sein, denn die Staubfontäne näherte sich von Norden, wohin das jüngste Familienmitglied zum Jagen aufgebrochen war. Das bedeutete, dass Samkar bereits tot oder zumindest kampfunfähig sein musste.
    Die Familie war nicht mehr mobil genug, um dem Wirrsel zu entkommen. Sie hatten nur noch die Möglichkeit, sich in der Höhle zu verschanzen und den Angriff

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