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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dass mein Vater die letzten Jahre seines Lebens mehr tot als lebendig verbracht hat? Die dafür gesorgt haben, dass ein Kind, das das Blut der Yardahanada trank, an meiner Stelle zum Ritter der Tiefe gemacht wurde?«
    Marifat sagte: »Sie sind bedauernswerte Geschöpfe, Samkar. Bedenke, in welcher Umgebung sie aufwuchsen. Sie haben nie etwas anderes gelernt als Hass, Neid, Habgier und Gewalt. Willst du sie dafür verantwortlich machen? Bist du ihr Richter, Igsorian von Veylt?«
    Samkar straffte sich. »Ich werde diesen armseligen Halunken ins Gesicht schreien, wer ich bin! Daran allein werden sie endgültig zugrunde gehen, vor Angst und Entsetzen.«
    »Bist du stolz darauf, wenn jeder dich fürchtet? Ich weiß, was du in der Gildenschule von Kasyr-Ger gelernt hast. Die Raumfahrer glauben an das Gesetz der Stärke, sie lösen alle Konflikte mit Gewalt und merken gar nicht, dass sie sich dabei immer wieder in eine endlose Kette neuer Probleme verstricken. Was würdest du gewinnen, wenn du jetzt in diese Höhle gehst, um die Familie endgültig auszulöschen? Ein paar alte Geschöpfe, verzweifelt und wahnsinnig vor Angst. Was für ein Triumph wäre das, Samkar?«
    »Nenn mich nicht Samkar! Von nun an werde ich wieder meinen richtigen Namen tragen: Igsorian von Veylt!«
    »Nein«, sagte der Sikr . »Igsorian von Veylt ist ein Ritter der Tiefe und kämpft irgendwo im Weltraum für Recht und Ordnung.«
    »Das ist Harden Coonor.«
    Marifat sagte: »Du solltest dich deines Vaters erinnern, Samkar. Er war ein weiser Mann, geachtet und beliebt wegen seiner unvergleichlichen Fähigkeit, gerecht zu urteilen. Was würde Richter von Veylt in diesem Augenblick von seinem Sohn denken?«
    Samkar antwortete nicht. Er atmete schwer und blickte von Marifat weg immer wieder zu der Höhle hinüber. Die Waffe in seiner Hand wurde schwer.
    »Du warst ein Auserwählter«, fuhr der Sikr fort. »Alles, was dich dazu gemacht hat, ist noch in dir verborgen. Du musst es nur an die Oberfläche gelangen lassen.«
    »Was soll ich deiner Ansicht nach tun?«
    »Diesen armen Wesen helfen.«
    »Ihnen helfen? «
    »Ohne dich sind sie verloren, Samkar. Du hast sie in eine schreckliche Lage gebracht. Es ist deine Pflicht, das wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Und ich soll ihnen verschweigen, wer ich bin?«
    »Du bist Samkar, einer aus ihrer Familie, der ihnen hilft und sie beschützt.«
    Samkar taumelte zurück und lehnte sich gegen die Außenwand des Wirrsels. Er schloss die Augen und lauschte in sich hinein. War wirklich etwas in ihm, tief in seinem Innern, was er bisher unbeachtet gelassen hatte? Die Anspannung trieb ihm den Schweiß auf die Stirn. Er zitterte.
    Als er die Augen wieder öffnete, war das seltsame Gebilde verschwunden.
    »Sikr?« , rief er leise.
    Eine Antwort blieb aus. Er wischte sich über das Gesicht. Das habe ich nicht wirklich erlebt!, dachte er. Die Erregung hat mir einen üblen Streich gespielt.
    Samkar umklammerte die Waffe so fest, dass ihm die Hand wehtat. Langsam ging er auf die Höhle zu. Als er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte, torkelte eine ausgemergelte Gestalt ins Freie, die sich kaum auf den Beinen halten konnte.
    Es war Tschan. Tränen liefen ihm über das runzlige alte Gesicht. »Ich wusste, dass du kommen würdest«, krächzte er mühevoll. »Die anderen haben mir nicht geglaubt, aber ich wusste es genau, und ich ...«
    Seine Stimme versagte, seine Knie gaben nach, und er stürzte zu Boden.
    Mit wenigen Schritten war Samkar bei ihm und beugte sich über ihn. Tschans Augen standen offen, der Blick, mit dem er Samkar ansah, war liebevoll.
    »Nun wird alles gut werden, nicht wahr?«, flüsterte Tschan.
    Samkar starrte ihn an. »Ja«, sagte er und glaubte, an jedem Wort ersticken zu müssen. »Nun wird alles gut werden.«

25.
     
    Auf dem Markt von Gry
     
     
    Von dem Podest, das ein ganzes Stück über die vier Präsentiernester hinausragte, konnte Spoudmeiger die drei blau gekleideten großen Männer beobachten. In Begleitung eines wesentlich kleineren Mannes, der trotzdem ihr Anführer zu sein schien, hatten sie die Schneise betreten und schlenderten langsam herab. In dem Gewimmel, das um diese Tageszeit auf dem Markt von Gry auf Kartlebec herrschte, war es durchaus nicht selbstverständlich, dass eine so kleine Gruppe potenzieller Käufer dem Händler sofort auffiel. Doch diese vier Fremden zogen die Aufmerksamkeit aller auf sich. Spoudmeiger hatte solche Wesen auf dem Markt von Gry noch nie gesehen.
    Der

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