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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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können, dass der gefährlichste Hordenführer hinter dieser Aktion stand. Nur Amtranik besaß den Mut und die Klugheit, einen derartigen Angriff durchzuführen. Die Tatsache, dass es sich eigentlich nur um ein Rückzugsgefecht handelte, um einen Akt der Rache, tröstete den Lazarter wenig.
    Wenn er die Waffen der NYLE einsetzen wollte, musste er den Schirm in seiner Kapazität herabschalten, und das hätte sein sofortiges Ende bedeutet.
    Er konnte nur abwarten und hoffen, dass die Intensität des Angriffs mit der Zeit nachließ. Etwa siebenhundert Schiffe, schätzte er, schlugen mit ihren Salven regelrecht auf die NYLE ein.
    Vorübergehend zog er seine Kapitulation in Erwägung, doch das hätte den Tod nur hinausgezögert und zu einer einzigen Qual werden lassen. Grenodart konnte sich ausmalen, was Amtranik mit ihm Orbiter anstellen würde.
    Als der Orbiter endlich wieder schwache Hoffnung schöpfte, den Überfall vielleicht doch überstehen zu können, brachen aus dem Ortungsschutz einer nahen Sonne weitere zweihundert Hordenschiffe hervor. Sie beendeten das Werk, das Amtranik begonnen hatte.
    Die NYLE stob wie im Funkenregen auseinander, und Grenodart war in dieser Kaskade aus Licht nur ein winziges, nicht wahrnehmbares Aufleuchten.

28.
     
    Sabotage
     
     
    Jupiter Springs sah, dass Lisatee sich aus dem Schatten des Gebäudes löste, und ging ihr quer über die Straße entgegen. Für einen Augenblick fiel Licht aus einem der Fenster auf ihr Gesicht. Lisatee wirkte ärgerlich.
    »Ich wusste nicht, warum du mich herbestellt hast, Jupiter«, sagte sie. »Jedenfalls nicht, bevor ich das Fahrzeug sah.« Sie deutete auf den Gleiter, den Springs einige Meter weiter abgestellt hatte.
    »Es ist wichtig, dass wir hinausfahren«, entgegnete er heftig. »In zwei oder drei Tagen werden Cherkor und der Transporttrupp losziehen, dann wird vielleicht alles zu spät sein.«
    Er konnte die junge Frau einige Schritte weit mit sich ziehen, aber dann machte sie sich los. »Was versprichst du dir davon?«, fuhr sie ihn an.
    »Nichts Bestimmtes«, gestand er ein. »Eigentlich handle ich eher aus einem Gefühl heraus.«
    »Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es für deine Gefühle einen sehr handfesten Anlass«, sagte sie spöttisch.
    Springs war froh, dass sie in der Dunkelheit nicht sehen konnte, wie er zusammenzuckte. Natürlich hatte sie recht mit ihrer Vermutung, dass er Coonors Kinnhaken noch nicht vergessen hatte, aber diese Schmach war nicht sein einziger Beweggrund. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie einem großen Geheimnis auf der Spur waren.
    »Du wirst mitten in der Nacht auch nicht mehr herausfinden«, fuhr Lisatee fort.
    »Wenn du mich nicht begleiten willst, fahre ich eben allein«, sagte er trotzig.
    Sie wandte sich abrupt ab und ging mit schnellen Schritten davon. Um diese Zeit waren nur wenige Gebäude beleuchtet, denn die hart arbeitenden Siedler gingen früh schlafen. Springs überlegte, ob er der Frau folgen und versuchen sollte, sie zu überreden. Doch er hatte sie stets als eigenwillig und unnachgiebig erlebt, sodass er den Gedanken wieder verwarf. Während er noch unschlüssig dastand, verklangen ihre Schritte.
    Springs gestand sich ein, dass er am liebsten umgekehrt wäre. Allein die Tatsache, dass er sich am nächsten Tag bei Lisatee Pletzsch nicht als jemand präsentieren wollte, der schnell aufgab, ließ ihn an seinem Vorhaben festhalten.
    Sentimental hatte keinen Mond, die Kolonie lag jedoch in den nördlichen Regionen, in denen es nie völlig dunkel wurde. Springs ging zu seinem Fahrzeug, einer offenen Arbeitsmaschine, die vorwiegend für die Feldbestellung eingesetzt wurde. Als er sich auf dem Fahrersitz niederließ, zögerte er erneut. Mit einem Mal war ihm der Gedanke an die einsame nächtliche Fahrt unheimlich.
    Er wusste nicht, wie lange er in Gedanken versunken dagesessen hatte, als Schritte erklangen. Zunächst glaubte er, Lisatee käme zurück, um zu sehen, ob er seine Ankündigung wahr gemacht hatte. Doch schnell bemerkte er, dass sich jemand aus der Richtung des Kommunikationszentrums näherte.
    Springs dachte sofort an Harden Coonor. Er kauerte sich so im Sitz zusammen, dass er von einem Vorbeieilenden auf keinen Fall bemerkt werden konnte.
    Springs sah die schattenhaften Umrisse des Unbekannten, und in seinem Innern krampfte sich etwas zusammen. Es war tatsächlich Harden Coonor. Der Mann hatte etwas so Typisches, dass Springs ihn sogar bei noch schlechteren Lichtverhältnissen erkannt hätte.

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