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So still die Toten

So still die Toten

Titel: So still die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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gespreizt. Einer ihrer blauen High Heels hatte sich halb vom Fuß gelöst. Ihre Handtasche lag neben ihr.
    »Foxys Kehle wurde mit einer scharfen Klinge durchgeschnitten, was Dixon überhaupt nicht ähnlich sieht«, sagte Malcolm.
    »Mörder entwickeln sich weiter«, meinte Garrison.
    Officer Julian stemmte die Hände in die Hüften, die dünnen Silberarmreifen an ihrem Handgelenk klimperten. »Vielleicht wollte er nicht, dass sein Date sich auf der Straße herumspricht. Es war schon mühsam genug für ihn, Foxy dazu zu bringen, dass sie mit ihm ging.«
    »Ich wette, wir finden hier überall DNA«, meinte Malcolm. »Dieser Mord ergibt keinen Sinn. Weist ihr Körper sonst noch irgendwelche Schnittwunden auf?«
    Der Beamte der Spurensicherung schoss weitere Fotos und schüttelte den Kopf. »Keine Schnittwunden. Viele Hämatome, Schürfwunden, aber keine Schnitte.«
    »Das fühlt sich alles falsch an«, sagte Malcolm.
    Garrison nickte. »Dixon steht darauf, Frauen wehzutun, nicht darauf, sie umzubringen.«
    »Genau.«
    »Du meinst, er arbeitet mit jemandem zusammen?«
    »Könnte sein. Der eine macht wegen Gewalt und Sex mit, der andere, um zu töten. Wäre nicht das erste Mal.«
    »Wo ist der Manager des Hotels?«
    »Draußen«, antwortete Officer Julian. »Er heißt Kline. Sammy Kline.«
    Malcolm und Garrison trafen den kleinen, trollähnlichen Mann neben einem der Streifenwagen an. Ein hellrotes Hemd spannte sich über seinem runden Bauch. Zwischen seinen dünnen Lippen hing ein Zigarettenstummel.
    Malcolm zeigte ihm seine Marke. »Sammy Kline. Sie sind der Manager hier?«
    Der Mann zog die Nase hoch. »Ich bin immer nachts an der Rezeption.«
    »Es muss also jeder an ihnen vorbei, der ein Zimmer haben will.«
    »Ja.«
    »Haben Sie gesehen, wer Zimmer zwölf gemietet hat?«
    »Es ist besser, wenn man nicht so genau aufpasst.«
    Garrison grinste. »Es wird sehr viel besser für Sie sein, wenn Sie diesmal aufgepasst haben.«
    Sammy schniefte, warf den Stummel auf den Boden und trat ihn aus. »Ich habe nichts Falsches getan.«
    Malcolm stemmte die Hände in die Hüften. »Tun Sie uns einen Gefallen und denken Sie scharf nach, wer Zimmer zwölf gemietet hat.«
    Der Mann sah Malcolm genau an, und er begriff, dass scharfes Nachdenken angesagt war. »Die Braut hieß Foxy. Sie hat bar bezahlt und meinte, sie bräuchte das Zimmer für ein paar Stunden. Das ist länger als normal. Die meisten Mädchen buchen ihre Zimmer nur für eine halbe Stunde.«
    »Wer war bei ihr?«
    »Er ist nicht reingekommen, aber ich habe ihn gesehen. Er war lange nicht hier, trotzdem habe ich ihn erkannt. Es war Dixon. Ich erinnere mich noch an seinen Prozess.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher.«
    »War jemand dabei?«
    »Nein. Nur er.«
    Malcolm musterte den Parkplatz. »War er allein, als er gegangen ist?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Sammy.
    »Gibt es hier Überwachungskameras?«, fragte Garrison.
    »Keiner hier will beim Kommen und Gehen gesehen werden. Die Straße runter gibt es eine Tankstelle. Vielleicht ist da jemand auf dem Weg hierher gefilmt worden.«
    Malcolm stieß einen Seufzer aus. »Zeit, an allen Zimmertüren zu klopfen und zu fragen, ob jemand was gesehen hat.«
    »Okay.«
    Fast eine Stunde lang taten sie genau das. Es war schwierig, die Leute dazu zu bewegen, dass sie mit ihnen redeten. Mehrere Türen mussten sie von Sammy öffnen lassen. Aber niemand hatte gesehen, wie Dixon gegangen war. Falls es doch Zeugen gab, waren sie längst fort. »Setzen Sie Officer Julian darauf an. Sie soll sich umhören. Vielleicht hat eines der Mädchen zu der betreffenden Zeit gearbeitet und jemanden gesehen, der mit Dixon zusammen das Motel verlassen hat.«
    »Meinst du, die würde reden?«
    »Es liegt nur in ihrem eigenen Interesse. Entweder Dixon oder sonst jemand hat ziemlich hässliche gewalttätige Neigungen.«

24
    Mittwoch, 12. Oktober, 3:00 Uhr
    Malcolm und Garrison besorgten sich einen Gerichtsbeschluss und fuhren zu Dixons Haus. Das kleine Backsteingebäude lag in einem gehobenen Viertel, und der Außenbereich war perfekt gepflegt. Zu dieser Jahreszeit begannen die Bäume, ihr Laub zu verlieren, doch auf Dixons dichtem Rasen, der im Mondschein einen so friedlichen Eindruck machte, lagen weder Blätter noch Zweige. Wer auch immer den Garten in Ordnung hielt, kam mehrmals die Woche.
    Sie klingelten, und als niemand reagierte, hämmerten sie gegen die Haustür. »Dr. Dixon«, rief Malcolm. »Hier ist die Polizei. Wir haben einen

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