Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
Vom Netzwerk:
unserem letzten außerplanmäßigen Ausflug. Und jene, die uns in die Hände gefallen sind, scheinen nicht bei Verstand zu sein. Zwar agieren sie auf brutale Art und Weise, doch ihr eigenes Leben scheint ihnen nicht mehr viel wert zu sein. Sie brechen sich Gliedmaßen, ohne eine Miene zu verziehen und handeln, als hätten sie die neun Leben einer Katze.“
    „Das ist allerdings mehr als eigenartig“, entgegnete Arrow. „Es ist eine Sache, wenn das Schattenvolk sich in dieser Nacht in ein Versteck flüchtet, doch bei Elfen, Menschen und den übrigen Gefolgsleuten ergibt es keinen Sinn.“
    „So oder so“, erwiderte Perchta stirnrunzelnd. „Irgendwo müssen wir beginnen, und ich denke, dass dies der richtige Ort dafür ist.“
    „Sofern die Lichtwesen ihren Weg zu uns finden“, warf Dewayne argwöhnisch ein. „Für mich hat es nicht den Anschein, als befänden sie sich hier.“
    Sie sahen sich um und obwohl die Sonne schon vor einer ganzen Weile untergegangen war, gab es weit und breit kein Anzeichen für die Anwesenheit dieser Geschöpfe. Konnte es sein, dass sie womöglich zu spät gehandelt hatten und sie längst vorbeigezogen waren?
    Emily drehte sich um und als ein winzig kleines Wesen auf sie zugeflogen kam, streckte sie ihre Hand danach aus, damit es sich darauf niedersetzen konnte.
    „Arrow, schau!“, sagte sie mit erhellter Miene.
    Doch als sie sich zu der Kleinen herunterbeugte, zeigte sie sich wenig begeistert. „Ein Käfer?“
    Perchta lachte. „Ich dachte, du besäßest so viel Fantasie und Sinn für die magischen Dinge dieser Welt? Unrecht hast du nicht, denn für das gewöhnliche Auge ist es nur ein Käfer. Alle anderen jedoch, die das Herz am rechten Fleck tragen, erkennen auf den ersten Blick, worum es sich in Wahrheit handelt.“
    Arrow runzelte die Stirn. Noch einmal warf sie einen Blick auf das kleine Tier und als es plötzlich zu leuchten begann, spürte sie eine Art von Wärme in ihrem Körper, die ihr das Gefühl gab, als hätte alles einen Sinn im Leben.
    „Ein Leuchtkäfer“, flüsterte sie begeistert.
    „Man nennt sie auch Sonnwendkäfer“, entgegnete Perchta.
    Und als sie zum Himmel schauten, erblickten sie etwas, das wie ein Wunder anmutete. Unzählige dieser kleinen Tierchen kamen auf die Welt hinunter und sie erstrahlten in einem Licht, das der der Sonne gleichkam und doch anders war. Arrow konnte es kaum fassen, denn obwohl Emily es ihr genauso beschrieben hatte, überstieg es ihre Vorstellungen bei weitem.
    „Und das sind wirklich die Lichtwesen, von denen Ihr gesprochen habt?“, sagte sie erstaunt, während sich einer der Käfer auf ihrer Hand niederließ.
    „Enttäuscht?“, entgegnete Perchta mit hochgezogenen Augenbrauen. „Nur ein Dummkopf sollte annehmen, dass alle Götter und Geschöpfe höherer Macht nach dem menschlichen Vorbild erschaffen wurden. Magie und Macht spiegelt sich niemals in Äußerlichkeiten wider, sondern nur in den Dingen, die man ausschließlich mit dem Herzen sehen kann.“
    „Unfassbar“, flüsterte Dewayne plötzlich entsetzt und deutete mit dem Finger auf das Gebirge. „Sie sind tatsächlich überall, die Schatten, von denen ihr gesprochen habt.“
    So magisch das Lichtspiel der Sonnwendkäfer in der Luft noch ausgesehen hatte, desto mehr ließ es einem einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen, wenn man zu Boden blickte. Überall huschten die dunklen Gestalten über die Berge hinunter zum Tal und alle nahmen die gleiche Richtung.
    „Ich kenne den Weg, den sie einschlagen“, sagte Socks unheilvoll. „Er führt nach Hopes End.“
    „Nun, dann sollten wir besser keine Zeit verlieren“, entgegnete Perchta. „Die Nacht wird nicht ewig dauern. Und wir sollten die Chance, sie zu erwischen und dorthin zurückzuschicken, woher sie gekommen sind, keinesfalls vertun.“
    „Wie weit ist es bis nach Hopes End?“, fragte Neve.
    „Für gewöhnlich benötigt man für die Reise einen Tag“, erwiderte der Gnom.
    „Nicht, wenn Ihr mit meinen Leuten reist“, sagte Perchta. Und bevor sie sich versahen, erhob sich die Herrscherin des Holunderwaldes in die Lüfte und hinter dem Horizont tauchte ein riesiges, dunkles Schiff, aus Knochen erbaut und mit blutverschmierten Segeln ausgestattet, auf. Auf einer Wolke aus Glut und Feuer glitt es unsagbar schnell über den Himmel und seine Crew, deren Körper nur aus schwarzem Qualm zu bestehen schienen, musterten mit ihren roten Augen all jene, die nicht dem Wilden Heer angehörten, als würden

Weitere Kostenlose Bücher