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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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überschlugen sich in Dannyls Kopf. Begehren, Verlegenheit, Angst und Wut.
    »Wie könnte ich das vergessen? Dieser kleine Störenfried …«, murmelte er.
    Achati lachte. »Ich bin mir sicher, dass seine Absichten gut waren. Aber ich habe doch das Gefühl, dass solche Augenblicke, solche Chancen rarer für uns werden. Würden wir immer noch Freunde sein, wenn wir abermals eine schwierige Zeit durchmachen würden, wie wir das vor kurzem getan haben, oder wären da zu viel Misstrauen und Argwohn? Ich wünschte …« Er seufzte. »Ich weiß, es ist egoistisch. Ich würde mich freuen, wenn wir mehr als Freunde wären, zumindest für eine Zeit, bevor die Umstände uns das Gefühl geben, dass wir uns wie Feinde benehmen müssen.«
    Dannyl holte tief Luft. Sein Herz schlug wieder zu schnell, und da war ein seltsames, aber vertrautes Flattern in seinem Magen. Genauso habe ich empfunden, als ich in Sachaka angekommen bin, durchzuckte es ihn. Nur dass diesmal etwas Berauschendes daran war. Was würde geschehen, wenn er es akzeptierte? Sich mit Freuden darauf einließ?
    Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.
    »Nun, jetzt ist Tayend nicht hier.«
    Achati hielt den Atem an. Ein Ausdruck flackerte über seine Züge, bevor sorgfältiges Interesse ihn ersetzte.
    Hoffnung.
    Dannyl verstand in diesem Moment, dass Achati trotz all seiner Macht und seines Wohlstands allein war. Er bezweifelte, dass er jemals diese Einsamkeit ausnutzen könnte, selbst wenn er es wollte. Es war keine Schwäche, es war Teil des Lebens, das Achati für sich geschaffen hatte.
    »Obwohl ich es ihm durchaus zutrauen würde, dass er gerade in diesem Moment auf dem Weg hierher ist«, fügte Dannyl hinzu.
    Achati lachte. »Gewiss könnte uns so ein Pech nicht zweimal widerfahren?«
    »Das klingt nach einer Theorie, die es wert ist, überprüft zu werden. Die Frage ist, wie genau müssen wir die Umstände nachstellen?«
    »Oh, ich denke, wir haben alle wesentlichen Zutaten.« Als Achati aufstand, folgte Dannyl seinem Beispiel. »Und wenn ich mich irre, können wir uns zumindest darauf verlassen, dass die Sklaven ihm den Zutritt verwehren.« Er hielt inne, um zu Dannyl aufzuschauen. »Ah. Seht Euch an.«
    Dannyl blinzelte. »Was?«
    Er hob die Hand, um Dannyls Kinn zu berühren. »So groß und … ganz gradlinige Eleganz. Es ist nur gut, dass ihr Kyralier für gewöhnlich keine höhere Magie erlernt. Ihr wärt viel zu einschüchternd.«
    Dannyl stieß ein schnelles Lachen aus. »Ihr Sachakaner seid es, die einschüchternd sind«, protestierte er. »Mit der schwarzen Magie und …«
    Achati brachte ihn mit einem Kopfschütteln und einem Finger auf seinen Lippen zum Schweigen, und die Hand an Dannyls Kinn glitt hinter seinen Hals und zog ihn zu einem Kuss herunter.
    Dann war sein Mund an Dannyls Ohr. »Tu das nicht, oder du wirst dich selbst daran erinnern, dass wir ein brutales Volk sind. Erlaube mir, dir zu zeigen, dass wir nicht alle grausam und herzlos sind.« Er trat lächelnd zurück und führte Dannyl aus dem Herrenzimmer.

19 Eine Übereinkunft
    B evor die Sonne auch nur über den Horizont gelugt hatte, machten die Verräterinnen sich bereit zum Aufbruch. Sie trafen keine Vorbereitungen, vorher zu essen, bemerkte Sonea. Wenn sie fort sind, werden wir unsere letzten Vorräte essen und uns dann auf den Heimweg machen, beschloss sie. Obwohl ungewiss war, ob dieses »wir« zwei oder drei Personen umfassen würde.
    Sie blickte zu Lorkin hinüber, der während der beiden letzten Nächte bei Tyvara geschlafen hatte. Sie hatte ihm während der Verhandlungen genau zugehört. Er hatte viele Male als »wir« von den Verräterinnen gesprochen und von den Verbündeten Ländern und der Gilde als »sie«. Sonea schauderte, als ein Gefühl der Furcht sie beschlich.
    Er hatte sich verändert. Aber nicht vollkommen. Er war immer noch Lorkin. Doch er war reifer geworden. Das überraschte sie nicht. Er hatte in dem halben Jahr, seit er die Gilde verlassen hatte, eine Menge durchgemacht. Und die Bürde schwarzer Magie geschultert.
    Ich sollte entsetzt sein, aber alles, was ich empfinde, ist Traurigkeit. Er hat keine Ahnung, was er auf sich genommen hat. Dass es ihn immer als vertrauensunwürdig kennzeichnen wird, selbst wenn sie akzeptieren, dass es seine Entscheidung war und der unumgängliche Preis für die Herstellung von Steinen.
    »Sie« waren die Gilde und andere Kyralier. Sonea glaubte nicht, dass sie ihn zurückweisen würden. Wie könnten sie das auch tun,

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