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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Datenanfragen an den MI6. Für die Zugriffe auf die englischen Datenbanken werden die dich nach dem Job hochnehmen. Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die diese Informationen unbehelligt durch die Tür gehen lassen!”
    Lea schluckte, ihr Spiel war riskant. Aber sie wusste, dass es keine Alternative gab. Sie musste sich trotzdem auf Noam verlassen können.
    „Du wirst Simin Navid zum Flugzeug bringen. Du wirst es verstehen!”
    „Und wo wirst du sein?”
    „Ich stöbere noch ein wenig in deiner Akte. Du hast früher in der Schule beim Schwimmen eine gute Figur abgegeben.” Lea lächelte süffisant, sie wollte Noam nicht schlechtgelaunt gehen lassen.
    „Das darf doch nicht wahr sein. Die haben dich in meine Personalakten sehen lassen?”
    Mit einer koketten Geste drehte sie sich um und verließ den Raum. Für das was sie vorhatte, würde sie mit Flirten nicht weit kommen. Während der ganzen Unterhaltung kamen ständig weitere Nachrichten von Hagen auf ihrem Smartphone an. Die Akte von Noam war typisch für einen Menschen in seinem Job, er sprach neben seiner Muttersprache Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch. Nach einem beachtenswerten Schulabschluss studierte er bei der britischen Armee, wurde beim Special Air Service ausgebildet und dann an den MI6 überstellt. Noam hatte keine Geschwister, keine Frau und keine Kinder. Seine Eltern waren bereits vor einigen Jahren verstorben. Die Engländer waren gründlich, jede seiner Bettgeschichten und jede Party war in seiner Akte vermerkt. Noam war recht umtriebig, aber loyal. Sein psychologisches Profil war ebenfalls stimmig. Lea fand keinerlei Indizien, bei ihm eine zweite Agenda zu vermuten, zudem waren einige Bilder vom ihm recht ansprechend.
     
    Dicht an der Seite von Simin Navid gingen Lea und Kim die Treppe hinab. Pauline, das Kindermädchen folgte ihnen mit Leonie auf dem Arm. Kims Akte hatte Lea ebenfalls gelesen. In der Schule ebenfalls nur hervorragende Noten, mit sechzehn wurde sie vierte bei der chinesischen Landesmeisterschaft im Turnen. Danach Militär, Hochschule, Sprachausbildung und diverse Auslandseinsätze in alliierten Operationen. Sie wollte zu den Olympischen Spielen, nur in China suchte sich keiner seinen Beruf selbst aus. Eine Sportverletzung hatte damals ihre Sportkarriere beendet. Laut ihrer Akte hatte Kim bereits sieben Menschen getötet und sie war erst vierundzwanzig.
    „Lea?” , fragte Kim.
    „Was gibt’s?”
    „Danke.”
    „Nicht der Rede wert. Du warst gut. Und das habe ich deinen Leuten gesagt.” Lea wollte das Thema nicht totreden. Kim war es wert, Rückendeckung zu bekommen. Sie waren nun draußen angekommen. „Los! Wir fahren in drei Minuten!”
    Kim nickte. Auch d ie Männer tanzten nach Leas Pfeife. Wegen der Kälte hatten Simin, Leonie und Pauline die Kapuzen in die Gesichter gezogen. Simin stieg mit Kim in das erste, Pauline, Leonie und Lea in das zweite Fahrzeug. Noams Leute waren jeweils in ein Führungs- und ein Schlussfahrzeug verteilt. Der Apache Hubschrauber der Amerikaner begleitete sie an diesem Tag bereits bei der Abfahrt.
    Vo r der Polizeiabsperrung befand sich ein Meer von Demonstranten. Die Stimmung kochte. Steine, Farbbeutel und Flaschen flogen den Fahrzeugen entgegen.
    KEIN RADIOAKTIVER MÜLL IN HAMBURG! STOPPT DIESEN WAHNSINN!
    Die Sprechchöre waren immer dieselben. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein. Ein besinnlicher Start für das Weihnachtsfest auf Hamburger Straßen.
     
    Während der Fahrt zum Flughafen sprach niemand ein Wort, sogar Leonie war still. Sie vergrub den Kopf in die Schulter ihres Kindermädchens . Es schmerzte Lea, die Kleine leiden zu sehen, aber sie konnte es nicht ändern. Sie hielt das Kind für noch gefährdeter als Simin Navid. Kinder wurden in solchen Familien schneller erwachsen.
    Lea hatte ihre Augen auf der Straße, auf den Fingern des Fahrers und auf ihrem Smartphone. Sie musste schneller werden, nichts durfte ihr entgehen. Alle paar Minuten schickte Hagen neue Analysen. Als ob er niemals mit dieser Arbeit aufgehört hätte, bei der Statur hatte sich auch Lea immer gewundert, warum er während seiner Karriere niemals den Schreibtisch verlassen hatte. Aber er war immer noch einer der Besten, schließlich hatte Jäger eben noch angenommen, dass seine Jungs in Düsseldorf auf ihn aufpassen würden. Keiner wusste also, wo er war. Sie hatte das Gespräch mit Jäger aufgezeichnet und schickte den Stream an Hagen. Der Ausraster war einfach köstlich.
    „Luftraum

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