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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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ausgesucht, schon vergessen? Ich will nur sehen, wie es ohne Jacke an dir wirkt, okay?“
    Sophie zog ihre Oberlippe zwischen die Zähne und schlüpfteaus der Jacke. Constantin atmete hörbar ein. „Gut“, sagte er etwas heiser. „Sehr gut sogar.“
    Der Schnitt des Kleides erinnerte ein wenig an den typischen Empirestil. Sophies Brüste wurden von der glänzenden cremefarbenen Seide eingehüllt wie eine zweite Haut. Der ovale Ausschnitt verdeckte einerseits gerade noch genug, um die Eleganz nicht zu zerstören, und war andererseits tief genug, um beunruhigend aufreizend zu wirken. Direkt unter der Brust fiel das Kleid dann weit und fließend an ihrem Körper herab. Der schwingende Saum endete kurz unter den Knien.
    Constantins Blick klebte geradezu an ihrem prallen Busen. Die Schwangerschaft hatte ihre Brüste noch voller werden lassen. Endlich – nach einer kleinen Ewigkeit – schaffte er es, seinen Blick zu lösen. So leise wie nur möglich atmete er tief ein, aber die enorme Anspannung blieb.
    „Es gefällt dir also?“, fragte sie noch immer etwas unsicher.
    „Ja.“ Sein Blick senkte sich auf ihren weichen Mund, und in seinen Lenden begann es heiß und drängend zu pochen. „Ich … entschuldige, Sophie, ich habe noch zu tun.“
    „Natürlich. Ähm, danke für das Kleid, Conny.“
    Er nickte nur und wandte sich abrupt von ihr ab. Mit geschlossenen Augen und geballten Fäusten wartete er darauf, dass sie endlich diesen Raum verließ.
    Natürlich war Sophie sein eigenartiges Benehmen aufgefallen, und sie wunderte sich auch nicht darüber, dass es sie zutiefst verunsichert hatte. Einen Augenblick lang hatte sie sogar geglaubt, das alte Verlangen in seinen Augen aufflackern zu sehen. Aber dann hatte er es verstanden, ihre blinde Hoffnung sofort im Keim zu ersticken.
    Während sie sich wieder umzog, wurde ihr plötzlich bewusst, was hier eigentlich mit ihr geschah, was er mit ihr anstellte. Ohne die geringste Vorwarnung stieg kalte Wut in ihr auf, rüttelte so die alte Sophie wach, die in den vergangenen Tagen aus irgendeinem Grund in tiefen Schlummer gefallensein musste. Diese Gedanken machten sie noch ein bisschen zorniger. Mit heftigen Bewegungen schlüpfte sie in ihre Jeans und knöpfte ihre weiche Flanellbluse zu.
    „Halt!“, ermahnte sie sich selber. „Du musst sofort etwas tun, Sophie von Wenningen! Dieser Mann behandelt dich wie ein unmündiges Kind! Das hältst du nicht lange aus!“
    Die Füße immer noch nackt, marschierte sie auf direktem Wege wieder hinaus auf den Flur und fand sich vor seiner Zimmertür wieder. Entschlossen klopfte sie. Anstatt sie hereinzubitten, riss er von innen die Tür auf. „Was ist?“ Seine Stimme klang ausgesprochen streitsüchtig.
    „Ich …“ Irgendwie verlor sie den Faden. Er musste gerade geduscht haben, denn er war nur mit einem schwarzen Handtuch bekleidet, das er um seine schmalen Hüften geschlungen hatte. In seinem dunklen Brusthaar glitzerten Wassertropfen. Sophie rang nach Fassung – und das konnte ihm nicht verborgen bleiben.
    „Was willst du?“ Sein Ton wurde nicht die geringste Spur liebenswürdiger.
    „Oh, entschuldige, du hast gerade …“ Sie hob das Kinn in die Höhe und schnappte nach Luft. „Nein! Nein, verflucht noch mal, ich werde mich nicht schon wieder bei dir entschuldigen! Wir haben etwas zu klären, Constantin, und zwar auf der Stelle!“ Sie schrie ihn an, aber das war ihr egal.
    Seine Augen weiteten sich. Völlig verdattert trat er beiseite und ließ sie hereinkommen. „Warte einen Moment, ich muss mir … schnell etwas anziehen.“
    Er verschwand im Ankleidezimmer, und als er wieder herauskam, trug er schwarze Jeans, die er im Gehen zuknöpfte. In der Hand hielt er ein ebenfalls schwarzes Sweatshirt. Er zog es an und schloss den Gürtel seiner Jeans. Sophie bemühte sich währenddessen, einen einzelnen roten Fleck auf dem plakativen Gemälde zu fixieren, das an der Wand direkt hinter ihm hing.
    „Also? Was willst du?“, fragte er wenig freundlich.
    „So kannst du nicht mit mir umgehen, Conny!“
    „Herrgott! Wie gehe ich denn mit dir um?“
    „Seit ich wieder hier bin … nein, auch schon vorher, in Hamburg … Du behandelst mich wie ein unmündiges Kind. Aber das bin ich nicht, verstanden? Ich bin eine selbstständige, erwachsene und durchaus intelligente Frau! Ich habe eine eigene Meinung und ich … ich werde mich auch nicht für alles Mögliche entschuldigen, nur weil du hier ständig den Despoten gibst.“
    Sie

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