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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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haben. »Viel schöner, als ich mir je vorgestellt hätte, bevor ich hier angelangt bin«, sagte sie. »Das Land natürlich.«
    »Nun ist es auch Euer Land. Denn Ihr seid die Herrin von Castle Leger.«
    Daran hatte Madeline noch gar nicht gedacht. Doch wie sie jetzt Hand in Hand mit Anatole dastand, konnte sie es glauben und spürte die Kraft des Landes und seinen Stolz auf diesen Besitz.
    Viel häufiger als je zuvor sahen sie einander an, und niemals war ihnen der Umgang miteinander so leicht gefallen. Irgendwann löste sie ihre Hand aus der seinen, da sie sich den stehenden Stein genauer ansehen wollte. Ein kreisrundes Loch befand sich in seiner Mitte, das wie ein Auge wirkte und groß genug zu sein schien, um hindurchzukriechen.
    »Es erfordert schon eine enorme Leistung, um einen solchen Brocken hier heraufzuschaffen«, bemerkte die junge Frau. »Was meint Ihr, wie man das bewerkstelligt hat?«
    »Keine Ahnung. Einige im Dorf behaupten, das sei Prosperos Werk gewesen.« Er strich mit einer Hand über den Stein. »Aber ich glaube, der Fels ist viel, viel älter als mein Vorfahr. Vielleicht stammt er aus der Zeit der Druiden.« Der Burgherr lächelte: »Wie dem auch sei, die Dörfler glauben, dass man nur durch den Stein kriechen muss, um sich von allen möglichen Leiden zu befreien.«
    »Und, habt Ihr das jemals selbst ausprobiert?«
    »Ein-oder zweimal, als ich noch ein Junge war.«
    »Und, hat es gewirkt?«
    »Nein.«
    Madeline stellte sich vor, wie er als Knabe einsam hier oben spielte, durch den Ring kroch und sich ... ja was wünschte? Von dem geheilt zu werden, was ihn in den Augen seiner Eltern so abscheulich machte?
    Aber Löcher in Steinen oder sonstige Felsformationen konnten einem keine Wünsche erfüllen. Sie wollte ihm das auch sagen, als sie die Ehrfurcht und Verletzlichkeit in seiner Miene bemerkte.
    Die junge Frau betrachtete den Koloss mit neuen Augen und versuchte, sich seiner Magie zu ergeben. Sie zog sich die Handschuhe aus und berührte seine körnige Oberfläche. Dann duckte sie sich, kroch durch den Ring und blieb mit einer Stiefelspitze hängen.
    Anatole eilte sogleich zu ihrer Rettung herbei. Sie glaubte, so etwas wie ein belustigtes Glitzern in seinem Blick zu entdecken.
    »Au!«, rief sie, als sie sich das Handgelenk aufschürfte. »Euer Fels scheint nicht gerade eine heilende Wirkung auf mich zu haben.«
    »Ihr habt es ja auch nicht richtig gemacht. Ihr müsst rückwärts hindurchkriechen, gegen die Sonne, und das neun Mal.«
    »Ich glaube, damit warte ich, bis ich wirklich schwer erkrankt bin.«
    »Gott bewahre!«, rief er ernst. »Dazu darf es nie kommen!« Er nahm ihre verletzte Hand und glitt sanft mit den Lippen über die Wunde.
    Natürlich war es vollkommen irrational, vom Kuss eines Mannes Heilung zu erwarten, genauso wenig wie von einem granitenen Felsblock. Und doch verspürte Madeline eine Wärme, die ihr durch und durch ging und den Schmerz im Handgelenk zu etwas viel Süßerem werden ließ.
    Die junge Frau lehnte sich an den Stein, und Anatole betrachtete sie durch halb geschlossene Lider. »Danke«, sagte er. »Wofür denn?«
    »Für alles. Mich heute mit Euch zusammen sein zu lassen. Mir und meinem Pferd zu vertrauen, und mir nicht zu sagen, für was für einen abergläubischen Trottel Ihr mich haltet.«
    Madeline errötete leicht, als ihr wieder einfiel, dass sie ihm vorhin genau das hatte erklären wollen. »Roman behauptet immer, dieser Stein sei ein Schandfleck. Wenn er der Herr von Castle Leger geworden wäre, hätte er ihn bestimmt längst entfernen lassen.«
    »Dann können wir ja von Glück sagen, dass er nicht der Burgherr geworden ist. Euer Cousin hätte nie so eins mit dem Land und seinen Bewohnern werden können wir Ihr.«
    Anatole lächelte schief. »Meint Ihr damit, ich sei genauso ungebildet wie die Bauern hier?«
    »Nein, gewiss nicht. Ihr versteht die Menschen dieser Gegend und respektiert ihren Glauben. Vermutlich verehren sie Euch deswegen so.«
    Er starrte sie an, als hätte sie einen Sonnenstich erlitten. »Ist Euch das denn nicht aufgefallen? Mir schon. Auch wenn ich erst seit kurzem hier bin, habe ich doch bemerkt, wie Euch alle, von den Dienern, über die Pächter bis hin zu den Dorfbewohnern, sehr schätzen. Mögen sie Euch auch den schrecklichen Lord nennen, so sind die Menschen hier doch sehr stolz auf Euch.« Anatole lachte laut. »Und wie seht Ihr mich?«
    »Ihr seid ebenfalls mein schrecklicher Lord«, gab sie zurück und senkte dann rasch den

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