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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie doch mehr als bereit für ihn. Für einen Moment vereinigten sich ihre Blicke, bis sie glaubte, er könne bis auf den Grund ihrer Seele und in das brennende Zentrum ihres Begehrens blicken. Dann drang er in sie ein, und diesmal erwarteten sie nicht Schmerz, Enttäuschung oder Verzweiflung, sondern nur das Zusammenfinden zweier Körper, wie es für Mann und Frau ganz natürlich war.
    Sie bewegten sich im selben Rhythmus und wurden gemeinsam schneller. Anatole flüsterte ihren Namen, und dieses eine Wort kam ihm wie ein Gebet über die Lippen. Madeline fühlte sich wie von einer mächtigen Flut gefangen und konnte nicht mehr tun, als sich an seinen Schultern fest zu halten. Sie ließ sich von ihm fort tragen in eine Welt, in der es keine Ratio mehr gab. Der strahlend blaue Himmel, der uralte Stein und die Heidelandschaft, sie alle vergingen, bis Madeline nichts anderes mehr wahrnahm als den Mann über und in ihr. Seine Brust glänzte vor Schweiß, und sein Körper zitterte, als müsse er eine mächtige Energie im Zaum halten. Seine dunklen Augen starrten in die ihren, als suchten sie darin nach einer Reaktion von ihr.
    Und die regte sich tief in ihr, bis sie sich ihm entgegenbog. Etwas explodierte in ihr, und sie schrie vor Überraschung. Wogen intensiver Lust durchtosten sie und trugen sie hinauf bis in den Himmel. Ihr ganzer Körper bebte, und erst, als das heftige Pochen verging und einer wohligen Wärme Platz machte, sank sie auf die Erde zurück und sah Anatole wieder über sich.
    Ein Lächeln tiefster Zufriedenheit umspielte seine Lippen, so als habe er lange auf diesen Moment gewartet. Mit einem letzten Stoß ließ er alle Kontrolle über sich fahren, und ein gewaltiges Schaudern ging durch ihn. Er schloss die Augen, warf den Kopf in den Nacken und stieß einen heiseren Schrei aus.
    Der Laut hallte von den Hügeln wider wie der Schlachtruf eines mächtigen Kriegers. Schwer atmend sank er auf Madeline und bedeckte sie mit seiner Wärme. Für eine lange Zeit herrschte nur Stille hier draußen, gelegentlich unterbrochen vom Schrei einer Möwe. Anatole rollte sich auf die Seite und zog sie mit sich. Die Sonne war ein gutes Stück tiefer gesunken, und eine Brise wehte heran, doch Madeline spürte in ihrem Nachglühen nichts davon.
    Er deckte das Ende des Umhangs über sie, und sie schmiegte sich an seine Brust. Während sie lauschte, wie sich sein Herzschlag auf Normalmaß verlangsamte, wusste sie, dass nichts mehr so sein würde wie vorher. Madeline hatte schon vor einiger Zeit gespürt, dass in diesem Mann verborgene Feuer brannten und er sich insgeheim wünschte, zu lieben und geliebt zu werden. Doch es bedurfte der richtigen Lady, um das alles aus ihm herauszuholen.
    Lange hatte sie daran gezweifelt, diese richtige Frau zu sein. Jetzt füllten sich ihre Augen vor Glück und Erleichterung mit Tränen.
    Aber Madeline blinzelte sie zurück, weil sie wusste, dass Anatole davon beunruhigt sein würde. Tiefer Friede hatte sich auf seinen Zügen ausgebreitet, und er wirkte mit sich und der Welt, mit sich selbst und ihr vollauf zufrieden. Dann drehte er sich zu ihr um. »Und?« Sie wusste genau, was er von ihr wollte, doch das alte Teufelchen überkam sie wieder. »Es war ... ganz erträglich.«
    Alle Freude und Zufriedenheit wichen sofort aus seinem Blick, und die Düsternis kehrte zurück. Madeline konnte es nicht ertragen, ihn länger zu quälen.
    »Ihr wisst sehr gut, was Ihr gerade mit mir angestellt habt, Sir. Und noch etwas ist mir klar geworden.«
    »Was denn?«
    »Warum Eure Großmutter Euren Großvater drei Tage nicht mehr aus dem Bett lassen wollte.« Sein Lächeln kehrte zurück, und das mit aller Macht, bis er die blanke St.-Leger-Arroganz zeigte. Doch in Madelines Augen machte ihn das nur noch liebenswerter.
    »Ich glaube, es würde mir gefallen, Euch eine ganze Woche lang auf diesem Hügel fest zu halten.«
    »Und ich hätte nichts dagegen einzuwenden, Madam. Nur, was wird so lange aus meinem Pferd?«
    »Nun, bindet es los, damit es umherwandern und seine auserwählte Stute finden kann.«
    »Er ist ein Wallach.«
    »Oh... der Ärmste.«
    Anatole lachte laut, und seine Augen strahlten sie an. Er küsste sie auf die Nasenspitze, und in diesem Moment erkannte sie, wie viel sich wirklich zwischen ihnen getan hatte.
    Nicht länger waren sie zwei verzweifelt einsame Menschen, die ein liebenswürdiger alter Mann zusammengeführt hatte. Aus ihm und ihr waren zwei wahrhaftig Liebende geworden, die alles, selbst

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