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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit den Worten:
    >Kümmert Euch um ihm.«
    »Im Moment ist doch Trigghorne bei ihm.«
    »Er sprach nicht von Will, sondern von Euch.«
    Anatole verfluchte in Gedanken Marius und starrte wieder zum Fenster hinaus. »Mit mir ist alles in Ordnung.«
    Madeline stellte sich neben ihn und strich ihm über das Haar. »Ihr seht vollkommen erledigt aus.«
    »So fühle ich mich auch.«
    »Dann kommt mit zu Bett.«
    Wie lange hatte er auf diese Worte gewartet - und darauf, dass sie ihn so ansehen würde. Ihre Augen leuchteten, nicht so wie heute Nachmittag sondern aus Liebe. »Tut mir Leid, aber ich würde Euch heute Nacht nur zu wenig Nutze sein.«
    »Ich will nicht, dass Ihr mir >zu etwas Nutze< seid, sondern nur, dass Ihr neben mir liegt und Euch von mir festhalten lasst.«
    »Selbst dabei wäre ich Euch eine schlechte Gesellschaft. Geht ohne mich.«
    »Bitte, Mylord, tut das nicht. Brecht nicht Euer Wort.«
    »Das habe ich doch gar nicht. Ich bin nicht vor Euch davongelaufen, oder?«
    »Ja, aber Euer Herz und Eure Seele sind sehr weit von mir fort. An dem dunklen Ort, an den ich Euch nicht folgen kann. Bitte sagt mir, was Euch plagt.«
    »Nichts, bis auf die Kleinigkeit, dass ich Marius heute dabei geholfen habe, einem Jungen das Bein abzunehmen.«
    »Was mit Will geschehen ist, ist furchtbar, aber es war ein Unfall, nicht mehr. Und dennoch tut Ihr so, als trügt Ihr die Schuld daran.«
    »Vielleicht ist es ja so.«
    »Nein, Ihr habt alles für den Jungen getan, was Euch möglich war. Ich kenne in London genug Gentlemen, die nicht halb so viel für ihre Frau tun würden, geschweige denn für einen Knecht.«
    »Ich sollte in der Lage sein, diejenigen zu beschützen -«
    »Ihr meint die Menschen, in deren Augen Ihr geblickt und sie mit Euren dunklen Kräften verflucht habt.« Anatole fuhr zusammen, als hätte sie eine Pistole auf ihn abgefeuert.
    »Woher habt Ihr ... Wie seid Ihr ...«
    »Das habe ich von Bess. Sie hat ein paar merkwürdige Dinge von sich gegeben. Zum Beispiel, was mit ihrer Mutter geschehen sein soll. Oder warum Will seinen Unfall hatte. Das Mädchen behauptete sogar, Ihr wärt ein böser Zauberer und ähnlichen Unfug. Ich glaube, wir sollten sie schleunigst entlassen.«
    »Nein.«
    »Aber, Anatole, sie bringt nur Unruhe ins Haus, und -« Sie unterbrach sich, als sie sein Gesicht sah. »Bei Gott, Mylord, Ihr selbst glaubt das ja!« Er wollte sich wieder von ihr abwenden, aber sie hielt sein Gesicht zwischen den Händen.
    »Ach, Anatole, Liebster. Ich kann versuchen, die Brautsucher-Geschichte zu akzeptieren. Aber das hier, nein, das ist finsterstes Mittelalter, und das werde ich Euch beweisen. Schaut mir in die Augen. Seht Ihr dort irgendetwas wie eine Vision?«
    »Oh, Gott!«, stöhnte er und riss sich von ihr los. Er wagte nicht einmal, daran zu denken, dass er eines Tages wirklich eine Katastrophe vorhersehen würde, die Madeline betreffen sollte.
    »Lasst mich allein. Ich bin wirklich durcheinander. Aber verlasst Euch drauf, ich bekomme alles in den Griff.«
    »Aber das müsst Ihr doch gar nicht. Bitte, wie könnt Ihr Euch von mir abwenden, nach allem, was wir heute gemeinsam erlebt haben. Lasst uns darüber sprechen, und wir finden bestimmt Gründe, Euch das alles auszutreiben.«
    »Madeline, manche Dinge kann man nicht mit dem Verstand angehen, die muss man einfach ertragen.«
    »Bitte -«
    »Lasst mich endlich in Ruhe!«
    Sie prallte von ihm zurück. »Also gut, wenn Ihr das wünscht, Mylord.«
    Als sie das Zimmer verließ, hätte er eigentlich Erleichterung verspüren müssen, aber es kam ihm mehr so vor, als sei alles Licht von ihm gewichen.
    Anatole verfluchte sich dafür, wieder einmal zu feige gewesen zu sein. Aber so, wie er sich heute Nacht fühlte, stand er kurz vor dem Zerspringen, und da war es einfach sicherer für sie, sich nicht in seiner Nähe aufzuhalten.
    Er verstand ihre Enttäuschung. Aber gerade wegen dem, was sie heute miteinander geteilt hatten, konnte er ihr die Wahrheit nicht sagen. Nach Jahren der privaten Hölle hatte Anatole in ihren Armen den Himmel erlebt - und das wollte er jetzt nicht aufs Spiel setzen.
    Morgen, versprach er sich, morgen, wenn der Kopf nicht mehr so furchtbar schmerzte, würde er mit ihr wieder in die Hügel reiten und sie dort erneut alles Unangenehme vergessen lassen.
    Der Burgherr erstarrte. Madeline kehrte zu seinem Gemach zurück. Offensichtlich wollte sie nicht bis morgen warten. Wenn sie nun weinen und ihm Vorwürfe machen würde ... Er wusste

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