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St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau

Titel: St. Leger 01 - Der Fluch Der Feuerfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
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Leger in die Hände dieses -«
    Anatole hielt inne, als er Schritte wahrnahm, die sich seinem Arbeitszimmer näherten. »Tretet ein«, rief er. Nach einem Moment schlurfte Lucius Trigghorne herein. »Es wäre wirklich schön, wenn man wenigstens einmal die Chance zum Anklopfen erhielte.«
    »Ich habe Euch doch gesagt, dass ich nicht gestört zu werden wünsche.«
    Der grauhaarige Diener ließ sich nicht abschrecken. Während er sich die Hände an der Schürze abwischte, meinte er: »Ich bin es nicht, Mylord, der Euch stört, nein, wirklich nicht. Sondern dieses aufgedonnerte Weibsbild. Sie hämmert schon wieder an die Tür und will unbedingt eingelassen werden.«
    Fitzleger riss Mund und Augen auf. »Wie, Madeline wartet immer noch auf der Schwelle? Ihr alter Trottel, ich habe Euch doch aufgetragen, die Lady in den Salon zu führen, während ich mit Eurem Herrn spreche.«
    »Bei allem Respekt, Reverend«, entgegnete der Diener, »aber Befehle nehme ich nun einmal nur von Seiner Lordschaft entgegen.«
    »Und was meint Seine Lordschaft?« Der Priester sah Anatole streng an. »Wird er der Lady Einlass gewähren oder nicht?
    Der Burgherr zuckte zusammen, wusste er doch, dass Fitzleger nicht nur den Einlass in dieses Haus, sondern auch in Anatoles Bett, in sein Leben meinte. Alles in ihm wehrte sich zwar dagegen, aber er gab schließlich nach. Wenn er dem Instinkt des Brautsuchers nicht traute, hätte er ihn gar nicht erst beauftragen dürfen.
    »Sie ist immerhin meine Braut, Trigg«, erklärte er dem Diener. »Führt diese infernalische Frau ins Haus.«
     

4
    Madeline folgte dem Alten in die Halle und hob ihre Röcke an, um die Säume nicht über den schwarzen Marmorboden schleifen zu lassen, der dringend der Reinigung und des Einwachsens bedurfte. Die Mauern von Castle Leger ragten über ihr auf, aber es fehlte ihnen entschieden an Wärme. Ein paar Familienporträts oder Landschaftsidyllen könnten hier Wunder bewirken.
    Eine Freitreppe führte hinauf ins nächste Stockwerk. Spinnweben hingen in den Winkeln der Stützbalken und zwischen den Geländerstangen aus feinstem Mahagoniholz. Während Trigghorne sie tiefer ins Haus führte, hatte die junge Frau das Gefühl, in eine Burg gelangt zu sein, die zu lange belagert worden war. Kein Zauber, kein Verwunschensein war hier zu spüren, sondern nur Trauer. Madeline straffte sich und wollte nicht länger an die närrische junge Lady denken, deren romantische Träume so brutal zerschmettert worden waren. Bis man sie endlich eingelassen hatte, hatte sie sich um ihre Base gekümmert, die Zofe beruhigt, die einen Anfall erlitten hatte, den Dienern gut zugeredet und darüber hinaus versucht, sich wieder in die praktische Madeline zu verwandeln.
    Der Alte blieb vor einer gewaltigen Eichentür stehen. »Der Herr ist da drin.« Er deutete mit einem schmutzigen Daumen auf den Eingang und machte Miene, sich wieder zu entfernen.
    »Wartet!«, rief die junge Frau. »Wollt Ihr mich denn nicht anmelden?«
    Zu ihrem Erstaunen setzte der Mann ein Grinsen auf und zeigte ihr seine Zahnstümpfe. »Euch ankündigen? So was ist bei meinem Herrn nicht notwendig nicht. Das Anklopfen könnt Ihr Euch auch ersparen.« Damit schlurfte er davon und kicherte noch eine Weile vor sich hin, anscheinend über einen Witz, der Madeline entgangen war. Vielleicht belustigte es ihn ja auch nur, dass eine Braut bei ihrem Bräutigam angemeldet werden wollte. Aber schließlich war sie bislang auch nicht gerade wie eine junge Ehefrau behandelt worden.
    Außerdem war ja nicht auszuschließen, dass Anatole sie nur in sein Arbeitszimmer bestellt hatte, um ihr mitzuteilen, dass sie sich zum Teufel scheren solle. Nach dem, was sie bisher von ihm kennen gelernt hatte, wäre das nicht einmal die schlechteste Lösung.
    Doch Madeline hatte sich bereits fest vorgenommen, sich von Anatole St. Leger nicht mehr einschüchtern zu lassen, mochte er vorbringen, was er wollte. Sie legte Mantel und Hut auf einem staubigen Tisch ab, strich ihre Röcke glatt und wollte gerade anklopfen, als ihr wieder einfiel, was Trigghorne gesagt hatte.
    Also atmete sie tief durch und drehte am Knauf. Während die Tür sich langsam öffnete, spähte sie hinein und sah einen halb dunklen Raum mit Holztäfelung und die Staubschicht, die auf Castle Leger allgegenwärtig zu sein schien. Das wenige Licht drang aus den hohen Fenstern am anderen Ende des Zimmers.
    Und dort stand auch der Burgherr und starrte sie an. Jeglicher Mut in ihr schien

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