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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Und nun hatten sie mich überfallen. Wieso? Was hatte sie dazu gebracht, eine Auseinandersetzung mit einem Vampir und einem Werwolf zu riskieren, zumal ich bereits drei dieser Kampfschnepfen in Schleim verwandelt hatte? Dieser Hirte schien mir eigentlich nicht der hitzköpfige Typ zu sein, der, koste es, was es wolle, auf Vergeltung aus war. Sondern eher ein cool kalkulierender Gegenspieler.
    Ich ging den Ablauf der Ereignisse noch einmal in Gedanken durch und versuchte Zusammenhänge zu erkennen. Als Erstes wurde Red von Kampfschnepfen angefallen, die ihm den Hals zerkratzten. Dann suchten Julie und er am Versammlungsort der Schwestern nach ihrer Mutter. Von dort nahm ich Julie mit zu mir nach Hause. Red folgte uns und schenkte Julie ein Amuletthalsband. Die Kampfschnepfen griffen Julie an. Anschließend ließ ich Julie im Keller des Ordens zurück, und die Kampfschnepfen stürzten sich auf mich.
    Letzteres ergab keinen Sinn. Den Angriff auf Julie und mich in meiner Wohnung konnte ich noch nachvollziehen. Dort hatte der Hirte eindeutig gute Chancen gehabt. Doch warum sollte er mich ein zweites Mal angreifen, während ich einen Werwolf und einen Vampir dabeihatte? Und dann auch noch auf freiem Feld? Das hatte etwas von einer Verzweiflungstat.
    Und wie hatten sie mich überhaupt gefunden? Sie konnten mich nicht anhand meines Geruchs verfolgt haben. So etwas verhinderte schon die Luftverschmutzung in den Straßen von Atlanta. Sie konnten mich auch nicht auf optischem Wege beschattet haben. Dazu hätten sie mir nahe kommen müssen, und dann hätte Derek sie gewittert.
    Sie konnten mich eigentlich nur anhand magischer Mittel verfolgt haben.
    Red hatte gesagt, die Haare der Schnepfen hätten ihn gepeitscht. Diese Haare waren aber nur während einer Woge der Magie dazu fähig. Dann hatten die Kampfschnepfen meine Wohnung überfallen – ebenfalls während einer Magiewoge. Und schließlich hatten sie mich attackiert, als die Magie gerade verschwunden war. Es war, als hätte Red aus irgendeinem Grunde eine unsichtbare magische Witterung angehaftet, die anschließend auf Julie und schließlich auf mich übergegangen wäre, und als hetzten die Kampfschnepfen der hinterher wie Jagdhunde.
    Red, Julie und ich. Gab es da irgendein Muster? Was verband uns miteinander? Vielleicht hatte sich Red mit irgendeinem seltsamen Magierückstand behaftet. Julie hatte Red berührt, und ich hatte Julie berührt und diesen Rückstand damit auf mich übertragen. Doch solche Magierückstände überstanden die Technikphasen normalerweise nicht, und die Magie war ja in den vergangenen Tagen wie wild hin und her gebrandet.
    Vielleicht war ich da aber auch auf dem Holzweg. Vielleicht folgten die Schnepfen etwas Bestimmtem. Etwas, das eine ganz bestimmte Machtsignatur ausstrahlte. Etwas, das sich nur während der Magiewogen meldete, ein Signal, wie Whomper. Etwas, das von Red an Julie und von Julie an mich weitergegeben worden war. Aber was?
    Das Halsband. Red hatte es Julie geschenkt, und sie hatte es mir geliehen.
    Ich zog es hervor und versuchte es mir genauer anzusehen, während ich weiter die Straße im Blick behielt. Es war eine schlichte Schnur, die aus zusammengeknoteten alten Schnürsenkeln bestand. Daran hingen etwa zwei Dutzend Münzen. Mal sehen: Ein Kennedy-Halbdollar, ein Quarter, ein Zwanzig-Peso-Stück, ein Georgia-Peach-Quarter (Wow, eine Rarität!), ein Einkaufswagenchip mit einem kleinen Pferdchen drauf, eine chinesische Münze mit einem quadratischen Loch in der Mitte (Wo hatte er die denn her?), eine Miniatur- CD , so groß wie eine Dollarmünze, mit dem Aufdruck » Axe Grinder III « (Womöglich ein Computerspiel?), ein Metallscheibchen mit einer Öse, eine Münze von den Philippinen, ein kleines, dreieckiges Amulett mit einer Schlaufe oben drauf, das mit einer ägyptischen Hieroglyphe beschriftet war, eine kleine Münze, zu abgerieben, um festzustellen, was ursprünglich mal darauf gestanden hatte, ein quadratisches Amulett aus Bronze mit einer Rune darauf, ein Jefferson-Nicke l …
    Mit einer dieser Münzen musste es eine ganz besondere Bewandtnis haben. Aber mit welcher? Vermutlich war es eins der älteren Stücke. Bei meinem Glück konnte es sich bei diesem Hirten natürlich auch um einen durchgeknallten Münzsammler handeln, der ums Verrecken in den Besitz eines Kennedy-Halbdollars kommen wollte. Vielleicht hätte ich eine Falle aufstellen sollen, mit einer Handvoll Kleingeld darin. Schau mal, Hirte, hier hab ich einen

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