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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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und hob eine Hand. »Warte, bis ich zu Ende gesprochen habe. Du hast mich überrascht. Diese Analyse ist angenehm frei von amateurhaftem Enthusiasmus und fehlerhaften Schlussfolgerungen, wie ich sie eigentlich von dir erwartet hätte. Verzeih mir, wenn ich so offen bin, aber du weckst die Vorstellung, dass dir Muskeln wichtiger sind als Hirn. Was nicht heißen soll, dass deine angeborene Intelligenz unterentwickelt wäre, ganz im Gegenteil, aber es ist ein großer Unterschied, ob ein Geist von Natur aus agil ist oder ob er dazu ausgebildet wurde, logisch zu denken.«
    Ich rieb mir übers Gesicht. »Als jemand, der darauf trainiert ist, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, solltest du vorhersagen können, was passiert, wenn du eine Person mit ausgebildeten Muskeln in ihrem schäbigen Büro beleidigst.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ist dir klar, was du sein könntest, Kate? Eine Expertin. Du hast das Potenzial zu einem wahren Profi. Dazu brauchst du nur das geeignete Werkzeug und die Freiheit, es einzusetzen. Ich mache dir ein Angebot: Ich werde ein Büro für dich anmieten und einrichten und dir das Startkapital für, sagen wir, ein halbes oder ein ganzes Jahr zur Verfügung stellen. Die größten Kosten wird die Ausrüstung verursachen. Du brauchst unbedingt einen leistungsfähigen M-Scanner.« Er zählte die Punkte an den Fingern ab. »Einen Computer mit Drucker, ein gut bestücktes Lager mit Kräutern und Chemikalien und eine Waffenkammer. All das werde ich für dich besorgen. Dann arbeiten wir einen entspannten Tilgungsplan aus. Du kannst völlig unabhängig arbeiten. Du kannst dir deine Klienten nach Belieben aussuchen, vorausgesetzt, dass du meine professionellen Bedürfnisse im Ernstfall vorrangig behandelst. Du hast einen guten Ruf, und mit meiner Unterstützung kannst du darauf aufbauen und sehr erfolgreich sein. Das ist ein professionelles Angebot, Kate. Rein geschäftlich, ohne private Verpflichtungen.«
    »Oh, danke schön, das hübsche Strandhäuschen in Kansas, das du mir verkaufen willst, ist einfach ein wunderbares Angebot.«
    »Deine Fähigkeiten ergänzen sich mit meinen. Ich kann dich gut gebrauchen, und ich würde mich lieber auf dich verlassen als auf die Leute, die ich gegenwärtig beschäftige, weil du besser bist und dich einem Ehrenkodex unterwirfst, der mich zwar verwirrt, dich aber davon abhalten würde, mich zu hintergehen. Mein Angebot ist vernünftiger, als viele Stunden für eine Organisation zu arbeiten, die sich weigert, dir die Ressourcen und die Autorität zu gewähren, die du für die Erfüllung deiner Aufgaben benötigst.«
    Ein kleiner Teil von mir horchte tatsächlich auf und dachte: Das klingt gut . Ted schien mir kräftiger auf die Füße getreten zu haben, als mir bisher bewusst gewesen war.
    Im Grunde hatte Saiman recht. Meine Bezahlung war ein Bruchteil von dem, was ein Ritter bekam, mein Tätigkeitsprofil war bestenfalls vage, und mein prekärer Status verwehrte mir den Zugang zu den meisten Ressourcen, über die ein vollwertiges Mitglied des Ordens verfügen konnte. Wenn ich es zynisch sah, hatte Ted mich absichtlich auf diese Weder-Fisch-noch-Fleisch-Stelle gesetzt. Man zeigte mir, was ich haben konnte, gab mir einen Vorgeschmack und wartete ab, bis mein Frust so groß war, dass ich das ganze Paket haben wollte und mich einverstanden erklärte, dem Orden dauerhaft beizutreten. Nur dass Ted zu dem Schluss gelangt war, dass ich während der Midnight Games die Interessen der Menschheit verraten hatte.
    Ich sah Saiman an. »Wie entscheidest du, ob jemand menschlich ist?«
    Er verschränkte die langen, schlanken Finger um das gebeugte Knie. »Das tue ich nicht. Es steht mir nicht zu, ein Urteil über die Menschlichkeit einer Person abzugeben. Das Menschsein ist in unserer Welt synonym mit der Zugehörigkeit zu einem gesellschaftlichen Netzwerk. Es schließt gewisse Rechte und Privilegien ein, aber es setzt auch die freiwillige Anerkennung von Gesetzen und Verhaltensregeln voraus. Es geht über die bloße Biologie hinaus. Es ist eine Entscheidung, die demzufolge allein dem Individuum zusteht. Im Grunde läuft es darauf hinaus, dass eine Person dann menschlich ist, wenn sie sich als menschlich empfindet.«
    »Empfindest du dich als nicht menschlich?«
    Er runzelte die Stirn. »Das ist eine schwierige Frage.«
    Wenn man bedachte, dass er teils nordischer Gott, teils Eisriese und teils Mensch war, konnte man sein Zögern verstehen.
    »Im philosophischen Sinn betrachte ich mich

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