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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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an die organischen Kurven der biomechanischen Hauptstadt. Tief unten sammelte sich zu schäumenden Strudeln gewordenes Regenwasser und floss in tiefere Ebenen.
    Es gab keine Zeit, um es genau zu durchdenken; es blieb bloß Zeit für eine einfache Versicherung. „Vertrau mir!“, sagte er zu Theriault. Er umarmte sie ohne Vorwarnung, hob sie vom Boden hoch und sprang mit Anlauf in eine leicht abschüssige Rinne außen am Gebäude, auf ein Gefälle, das teilweise von dem fallenden Turm abgeschirmt war. Er war nicht überrascht, dass Theriault schrie, als sie von der Promenade in den freien Fall stürzten; er war überrascht, dass er ruhig blieb.
    Es war, als ob sie ohne Widerstand fallen würden. Er spreizte seine Füße gegen die rutschigen nassen Seiten der Rinne in der Mauer und setzte soviel Druck ein, wie er aufbringen konnte. Sie rutschten von Sekunde zu Sekunde immer schneller, aber er fühlte, wie sein Rücken sich in die Rinne einpasste, die einige Zentimeter voll mit Wasser war und immer tiefer wurde, je länger sie rutschten.
    Es wurde kontinuierlich kälter und stach ihn wie mit eisigen Nadeln.
    Angst und Adrenalin machten es Pennington unmöglich, zu wissen, wie lange sie tatsächlich gerutscht waren, bevor sie sich komplett in senkrecht hinunterstürzendes Wasser eingehüllt fanden. Dann fühlte er seinen eigenen Bewegungsmoment gegen das vertraute Ziehen der Schwerkraft wirken. Ihre Köpfe brachen an die Oberfläche. Sie hatten den Tiefpunkt des Abhangs passiert und schossen nun seine entgegengesetzte Seite hinauf. An seiner Spitze wand sich die Rinne und warf sie in eine harte Kurve, dann in eine weitere in der entgegengesetzten Richtung. Plötzlich ging es wieder abwärts, in einem steilen, aber wenigstens nicht vertikalen Winkel.
Das ist wie eine Wasserrutsche
, dachte Pennington.
    Er war versucht, zu lachen und die Fahrt zu genießen, doch da sah er, dass am Ende des Hangs das Wasser gegen ein anderes Gebäude prasselte.
    Theriaults Arme schlossen sich so fest um ihn, dass er kaum noch atmen konnte. „Tim …“, sagte sie und ihre Stimme verlor sich im Nichts.
    „Vielleicht war das hier keine gute Idee“, gestand er einen Moment, bevor sie aus dem Graben und durch Regenwände auf ein Gebäude zuschossen, das ein paar Meter entfernt stand. Mit aller Kraft drehte und wendete er sich in der Luft, um sich auf diese Weise so gut es ging zwischen Theriault und dem Aufschlagpunkt zu bringen.
    Er schloss seine Augen und hoffte, dass das Wasser kalt genug gewesen war, um ihn wenigstens ein wenig schmerzunempfindlich zu machen.
    Die Hoffnung erwies sich als falsch.
    Sein Rücken traf die Wand. Ein paar Rippen auf seiner rechten Seite knackten. Jedes bisschen Luft explodierte aus seinen Lungen, die sich weigerten, wieder einzuatmen. Stechender Schmerz flammte in seiner unteren rechten Seite auf, als die Schwerkraft von ihm und Theriault wieder Besitz ergriff. Diese Wand hatte keine Rille in die man hineinrutschen konnte, nur einen dünnen gleichmäßigen Strahl Regenwasser, der an ihr herabrann und sich zu Penningtons Erleichterung unter ihnen abflachte.
    Als sie in einen weiteren abgerundeten Graben gelenkt wurden, verrenkte ihm jede Kurve den Rücken und drosch auf seine gebrochenen Rippen ein. Schmerzensschreie entwichen seinem Mund zusammen mit schmutzigem Wasser, das er zwischen Flüchen herausspuckte. Eine weitere scharfe Kurve und sie rasten auf eine Überschneidung mehrerer Abflüsse zu, die alle in einem Tunnel mündeten, der schnell unter der Erde verschwand. „Verdammte Scheiße“, murmelte Pennington.
    „Schon okay“, keuchte Theriault. „Hol tief Luft und halt deinen Kopf unten!“ Sie füllte ihre Lungen und drückte ihr Gesicht auf seine Brust. Er presste soviel Luft in seine schmerzenden Lungen, wie er konnte, schloss seine Augen und schoss im reißenden Strom in die Dunkelheit.
    Es war überraschend friedlich. Vollständig in Dunkelheit eingehüllt, nahm er kaum wahr, dass sie sich bewegten. Allein mit dem Herzklopfen konzentrierte er sich darauf, seine Geschwindigkeit zu verlangsamen. Darauf, Angst und Erwartung loszulassen. Auf die Wärme des Körpers neben sich, der seinen umschloss. Darauf, wie sich die Strömung anfühlte …
    Licht und Luft, Rauschen und Dröhnen, als sie in den freien Fall stürzten. Er öffnete seine Augen. Fünfundsechzig Meter unter ihnen, in einer unfassbar riesigen Höhle, wartete ein großes Becken mit azurfarbenem Wasser auf sie. Dutzende Fontänen

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