Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
die sich der Station nähern, Commander“, antwortete Lieutenant Haniff Jackson von seinem Platz an „der Nabe“, dem Konferenztisch der Plattform, in welchen acht Arbeitsstationen integriert waren. Sie alle waren mit den Hauptsystemen der Station verbunden und ermöglichten es, nahezu jeden Betriebsaspekt von Sternenbasis 47 zu kontrollieren. Unter den schweren, dunkelhäutigen Händen des Sicherheitschefs wirkte das Computerinterface nahezu winzig und fragil. Jackson beugte sich weit über die Konsole, sodass sein breiter Oberkörper den roten Stoff seiner Uniform arg dehnte. Cooper schätzte, dass sie reißen würde, sobald er auch nur die Muskeln anspannte. „Ihre Waffen sind scharf und die Deflektoren aktiviert. Unsere Schiffe haben einen Kreis um die Station gebildet und halten die Position.“
Cooper blickte zu Lieutenant Judy Dunbar, die an einer anderen Station der Nabe saß, und sagte: „Ich schätze, sie antworten nicht auf unsere Rufe.“
Die Kommunikationsoffizierin schüttelte den Kopf, sah zu Cooper auf und strich sich eine Locke ihres hellbraunen Haares aus dem Gesicht. „Nein, Commander.“
Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, das wusste Cooper. In den letzten Monaten hatten sich die politischen Beziehungen zu den Klingonen kontinuierlich verschlechtert. Viele Diplomaten der Föderation und Militärexperten der Sternenflotte gingen nun davon aus, dass die steigenden Spannungen zwischen der Föderation und ihren langjährigen Gegnern – und die bisher noch vereinzelten, aber immer häufiger werdenden Konfrontationen – bald in offener Feindseligkeit endeten. Es hatte Cooper nicht überrascht, als die Code-Eins-Meldung vom Flottenkommando eingetroffen war, welche alle Schiffe und Einrichtungen darüber in Kenntnis gesetzt hatte, dass sich die Föderation nun und in jeglicher Hinsicht im Krieg mit dem Klingonischen Imperium befand.
Selbst jetzt, ein paar Tage nach Erhalt dieser Meldung, stieg die Anzahl der Scharmützel noch, die sich Schiffe der Sternenflotte und der Klingonen entlang der gesamten Grenze lieferten. In einem der beunruhigenderen Berichte hatte Cooper gelesen, dass klingonische Kreuzer im Kalinora-Sektor ein Hospitalschiff der Sternenflotte attackiert und zerstört hatten – mit der Behauptung, es sei in Wahrheit zur Spionage eingesetzt worden. Außerdem wurde von Anschlägen auf andere Schiffe, Beobachtungsposten, unbemannte Subraum-Kommunikationsrelais und sogar eine Raumstation berichtet. Angesichts ihrer von oft befahrenen Patrouillenrouten der Föderation weit abgelegenen Position und ihrer Nähe zum klingonischen Raum, bot auch Sternenbasis 47 ein verlockendes Ziel; dafür musste man noch nicht einmal das gestiegene Interesse in Betracht ziehen, das das Reich der Taurus-Region entgegenbrachte.
„Sehen wir sie uns an“, sagte Cooper und blickte von der Nabe hinauf zu der Reihe großer, rechteckiger Bildschirme, welche die oberen Bereiche jeder Wand des Kommandozentrums bestimmten. Seinem Befehl entsprechend, gab Jackson einige Anweisungen in seine Station ein, und schon wechselten die Bilder auf mehreren Monitoren. Nun zeigten sie verschiedene Ansichten auf die sich nähernden feindlichen Schiffe.
„Sie treten aus der Formation und positionieren sich in gleichen Abständen um die Station“, meldete Jackson. „Momentaner Abstand liegt bei siebentausend Kilometern.“ Als wollte er seine Aussage unterstreichen, deutete der Sicherheitschef auf einen der Bildschirme, der aktuell eine schematische Darstellung der Station und ihrer Umgebung zeigte. Ein großer blauer Kreis symbolisierte in diesem Bild die Station, vier kleinere Kreise entsprachen den Schiffen der Sternenflotte, welche im Ernstfall die erste Verteidigungslinie darstellen würden, und sechs feuerrote Pfeile bewegten sich in einer Formation um sie herum – die klingonischen Schiffe.
Während Cooper den Ereignissen folgte, spürte er, wie sich seine Eingeweide verknoteten. Und diese Anspannung spiegelte sich in den Gesichtern der Besatzung des Kommandozentrums. Zwar mochten die blinkenden Formen in der schematischen Darstellung trotz klingonischer Überzahl den Eindruck eines Kräftegleichgewichts vermitteln, doch wusste Cooper es besser. Von den vier Schiffen, die der Station zur Verfügung standen, war die
U.S.S. Endeavour
das größte und stärkste. Sah man von ihr ab, standen die Dinge eher zugunsten der Klingonen. Die
Endeavour
und die Fregatte
Akhiel
, ein Schiff der
Locknar
-Klasse, sowie die
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