Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
taumelte Jax rückwärts gegen eine Schottwand. Dann nahm er die Biegung rechter Hand und lief los.
Während er durch die Korridore eilte, bog er mal hier und mal dort ab, um die Richtung zu ändern und Auseinandersetzungen zu vermeiden. Seine Gedanken fochten einen ähnlichen Kampf. Wenn es ihm gelang, das Schiff zu erreichen, konnte er sich mit Waffengewalt den Fluchtweg frei schießen, um von der Station zu entkommen. Falls ihm das nicht gelang …
Jetzt konnte er Vader spüren – eine heißkalte Präsenz, die auf ihn zukam. Weiter vor sich nahm er unvermittelt vier intelligente Wesen wahr, die gerade aus einem Aufzug gekommen sein mussten. Zwei von ihnen waren Machtnutzer – Inquisitoren. Er war überrascht festzustellen, dass er die Beschaffenheit ihrer Gabe fühlen konnte. Eine Präsenz war weich, schwach – neu. Vermutlich ein Schüler. Die andere war stärker. Vielleicht nicht Tesla ebenbürtig, aber auch nicht unerfahren.
Er konnte ihnen nicht ausweichen, um in die Richtung zurückzugehen, aus der er kam, und Vader damit geradewegs in die Arme zu laufen, aber wenn er sich ihnen zum Kampf stellte …
Er hatte keine andere Wahl. Er aktivierte sein Lichtschwert, trat um die Ecke, und da waren sie: zwei Sturmtruppler und zwei Inquisitoren. Die Truppler reagierten prompt auf sein Auftauchen, hoben ihre Blastergewehre und feuerten.
Jax wehrte die Blasterschüsse ohne Mühe ab, während die Inquisitoren ihre Waffen zückten. Der kleinere der beiden schwang nur ein Lichtflorett, was ihn als Novizen verriet. Die Spitze des Floretts zitterte. Natürlich tat sie das – der junge Adept war starr vor Angst. Vermutlich hatte er noch nie einen Jedi gesehen, ganz zu schweigen davon, einem im Kampf gegenüberzustehen. Das machte ihn zum naheliegendsten Ziel.
Mit wirbelndem Lichtschwert stürzte Jax sich geradewegs auf den jungen Inquisitor, der reagierte, indem er zwischen die beiden Sturmtruppler zurücksprang – seine Kapuze verrutschte, um ein blasses, humanoides Gesicht mit glänzenden, furchtsamen Augen zu enthüllen.
Jax hastete ihm nach und wehrte weitere Blasterschüsse ab.
Auch der ältere Inquisitor tat genau das, was Jax erwartet hatte – er schlich sich an der Schottwand entlang und suchte nach einer Möglichkeit, hinter den Jedi zu gelangen. Jax ignorierte ihn fürs Erste, um sich ohne Umschweife die Sturmtruppler und den verängstigten Schüler vorzunehmen. Er führte einen diagonalen Hieb mit seinem Lichtschwert, um die Blastergewehre geradewegs zu zerteilen und die Mündungen in geschmolzene Klumpen zu verwandeln.
Natürlich wählte der Inquisitor diesen Moment, um Jax’ scheinbar ungeschützten Rücken zu attackieren. Nicht damit zufrieden, sich einfach auf den Jedi zu stürzen, sammelte er die Macht um sich und warf sich auf ihn.
Jax ließ sich fallen, rollte sich ab und ließ eine Peitsche aus Machtenergie durch die Luft schnellen, um den Schüler mehrere Schritte nach vorn zu reißen – unmittelbar in den Weg der Klinge seines Meisters. Der junge Adept meckerte und versuchte erfolglos, die Klinge mit seinem Lichtflorett abzublocken – die schwächere Waffe schwirrte davon und prallte von der Wand ab. Der Schüler stürzte zu Boden.
Der ältere Inquisitor vollführte einen gedrehten Salto und landete leichtfüßig auf beiden Beinen, bereit, Jax von Neuem anzugreifen.
Noch ein bewaffneter Gegner. Bessere Chancen als zuvor. Doch ihm blieb keine Zeit, um die Sache zu Ende zu bringen.
Jax atmete tief durch, sammelte sich – und wirbelte herum, um sich dem Turbolift zuzuwenden. Die Türen glitten auf, und Darth Vader trat in den Korridor hinaus, um seinen insektenhaften Blick auf Jax zu richten.
Der Inquisitor reagierte, indem er seine Klinge deaktivierte, das Haupt neigte und hastig zurückwich. Das verschaffte Jax alle Zeit, die er brauchte. Er leitete einen letzten Stoß Machtenergie in die Projektion von Darth Vader – genug, um sie noch einen Moment länger aufrechtzuerhalten, während er sich umdrehte, sich über die Sturmtruppler hinwegkatapultierte und den Gang hinunterlief.
Er wusste, dass seine Widersacher darauf warten würden, dass ihr Meister ihnen Befehle erteilte. Bis ihnen klar werden würde, dass sie einer Täuschung aufgesessen waren, würde er außer Sicht sein.
Zwei Quergänge weiter eilte er in einen Turbolift und fuhr damit hoch zur Ebene mit dem Shuttle-Hangar. Erst, als er sich schließlich die Zeit nahm, sich zu sammeln, wurde ihm bewusst, dass er
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