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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Vereinte Liga hielt die Hsktskt-Fraktion nur für eine Horde sadistischer, gnadenloser Mörder. Bei ihren gelegentlichen Überfällen auf Außenposten der Liga waren ganze Völker ausgerottet worden. Die Überlebenden wurden für gewöhnlich gefangen genommen und als Sklaven verkauft. Wenn sie lange genug überlebten, um bis in die Sklavenlager der Fraktion zu gelangen, hieß das. Die Hsktskts, so flüsterte man sich zu, wurden auf ihren langen Reisen zurück in ihr Heimatsystem hungrig. Sehr hungrig.
    Ich kniff die Augen zusammen, als ich die beiden Eindringlinge erneut betrachtete. Wenn sie hier waren, um K-2 anzugreifen und einzunehmen, hatten sie sich dafür eine seltsame Vorgehensweise ausgesucht. Apropos: Wo war der Rest von ihnen?
    »Hsktskt-Piraten«, sagte ich, während ich vorsichtig die metallische Uniform vom Torso des Patienten entfernte. Anhand der Verteilung und der Art der äußeren Geschlechtsteile schloss ich, dass dies ein Weibchen war. »Ich dachte, kein Angriffstrupp könnte das Verteidigungsgitter der Kolonie durchbrechen. Irgendwer in der Sicherheit hat heute einen wirklich schlechten Tag.«
    »Wenn sie Teil eines Angriffstrupps sind …« T'Nliqinaras Stimme kippte, und ich schaute zu ihr auf. Ihre Augen waren feucht. »Meine Brut«, sagte sie.
    Wir wussten beide, was eine erfolgreiche Invasion bedeutete. Kinder hatten nur einen geringen Marktwert. Auch von den erwachsenen Einwohner würden die meisten ermordet werden.
    Ich konnte mich auf die kaltherzige Hoffnung stützen, dass medizinisches Personal bei solchen Überfällen selten getötet wurde. Wir waren sehr wertvoll.
    »Denk nicht darüber nach«, sagte ich. »Fangen wir mit dem Scan an und versuchen wir, sie stabil zu halten.«
    Ich gab die Symptome ein und musste erstaunt feststellen, dass die Spezies Hsktskt von der Medsyseinheit nicht erkannt wurde.
    Keine Daten verfügbar.
    Das bedeutete, dass ich keinerlei medizinischen Hintergrund der Spezies hatte, keinerlei Daten, auf die ich für eine Diagnose zurückgreifen konnte, und keine Idee, wie eine sinnvolle Behandlung aussehen könnte. Kein Wunder, dass eine verbale Kommunikation mit dem Patienten unmöglich war – es gab keine Grundlagen, auf die mein TE hätte zugreifen können.
    »Warum passiert so was immer mir ?«
    T'Nliq schaute über meine Schulter. »Die Hsktskt-Daten sind uns noch nicht zur Verfügung gestellt worden«, flüsterte die Schwester bitter. »Der ZSDPQ hat das entsprechende Update unserer medizinischen Datenbank auf den nächsten Zyklus verschoben.«
    »Warum haben sie das getan?«, fragte ich durch zusammengebissene Zähne.
    »Unwichtige Daten. Sie schicken die Updates nicht, weil sie die dafür benötige Aufrüstung unserer Datenbank und der Hardware nicht schicken wollen. Diese Ausrede benutzen sie in jedem Zyklus.«
    Ich fragte mich, wie sie eine Entschuldigung dafür finden wollten, dass ein erheblicher Teil unserer Kolonisten hingeschlachtet werden würde, weil sie zu geizig waren, uns ein paar Computerteile zu schicken. »Erinnern Sie mich daran, dass ich mich darüber bei irgendjemandem beschwere, wenn das hier vorbei ist.«
    »Es hätte ohnehin nichts genützt. Abgesehen von der Tatsache, dass die Hsktskt alles umbringen, was sich bewegt, weiß niemand viel über sie«, sagte T'Nliqinara.
    »Er scheint eine eigene Art von TE zu besitzen«, flüsterte ich, und die Schwester schnappte erschrocken nach Luft. »Ruhig, T'Nliq. Lesen Sie mir ihre Werte vor.«
    Die Lebenszeichen der Patientin schwankten rapide, aber die Körpertemperatur betrug gerade mal 18 Grad. Viel zu niedrig für eine Lebensform, die für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur auf äußere Einflüsse angewiesen war.
    »Legen Sie Thermopakete an«, sagte ich und drehte mich dann zu dem Eindringling um, fing seinen Blick ein. »Ich muss meinen Assistenten benachrichtigen.«
    Der Hsktskt fuchtelte mit seiner Waffe vor meinem Gesicht herum und fauchte wütend.
    »Pass auf«, sagte ich, ein Inbild der Verbrüderung. »Wenn du mich erschießen willst, nur zu. Wenn ich aber deiner Freundin helfen soll, dann muss ich mit meinem Kollegen sprechen.«
    Es besaß tatsächlich ein Übersetzungsgerät – während ich diese Worte sagte, huschte sein Blick zu der Patientin, dann zum zentralen Bildschirm. Ich konnte erahnen, was es dachte: Würde ich mein Leben riskieren und eine Falle stellen, statt ihnen zu helfen?
    Es machte eine barsche Bewegung mit der Waffe.
    Ich schickte eilig ein kurzes

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