Steine der Macht (German Edition)
nach Frankreich. Der Überlieferung nach sollten sie ihn in einem Hostienkelch transportiert haben, da sie diesen für einen würdigen Behälter für dieses vermeint-liche Kleinod hielten. Eine andere Überlieferung besagt, dass die goldbeschlagene Holzkiste schlicht zu groß und zu auffällig gewesen wäre und deshalb der Kelch verwendet wurde. Zudem sei der Hostienkelch für die Leute der damaligen Zeit auch ein geheiligtes Symbol gewesen, ein Tabu also, das nicht so ohne Weiteres von jedermann angefasst werden durfte. Somit war es ein sicheres Transportgefäß.
Es mag sein, dass aus diesem Grunde seit damals der Gral für einen Kelch gehalten wurde.
Fest steht jedoch, dass der Orden der Tempelritter ab diesem Zeitpunkt zu unermesslichem Reichtum und großer Macht gelangt war und erst Jahrhunderte später durch die römisch-katholische Kirche entmachtet und zerstört worden war.
Es ist auch überliefert, dass die Kurie in Rom ebenfalls im Besitz eines solchen Steines gewesen war und auch bis heute noch ist.
Dieser schwarze Stein, der sich heute im Vatikan in Rom befinden soll, war angeblich von Kaiser Octavian kurz nach Christi Geburt aus Ägypten, genauer gesagt von der Oase Siwa nach Rom, gebracht worden. Er wurde dort im leerstehenden Grabmal von Alexander dem Großen gefunden.
„Mir als Araber fällt es nicht schwer, zu glauben, dass die Israeliten, welche in der Pharaonenzeit Jahrhunderte eng mit dem ägyptischen Volk zusammenlebten, einige solcher Steine mit nach Palästina nahmen und diese später in den Besitz der Zionisten übergingen.
Es wird gesagt, dass diese Zionisten bis heute mehr oder weniger die Finanzmärkte der Welt beherrschen. Wer weiß, vielleicht haben dann diese Steine auch etwas mit dem enormen Machtpotenzial dieser jüdischen Bewegung zu tun.
Wann und wo immer in der Welt eine außerordentliche, massive Zunahme von Einfluss, Macht und Geld festzustellen war, könnte dies mitunter auf das Vorhandensein eines solchen Steines schließen lassen. Aber wie gesagt, das ist eben nur eine Theorie.
Es gab in der altägyptischen Mythologie den ibisköpfigen Gott Thoth, der als Hüter der Weisheit und des Wissens galt. Dieser wurde später von den Griechen „Hermes Trismegistos“, der dreimal größte Hermes, genannt. Nach der Überlieferung stammt von diesem die sogenannte „Tabula Smaragdina“, die Smaragdtafel, eine sehr alte Schrift, auf welcher die Handhabung des „Steines der Weisen“ beschrieben wird. Ob damit diese schwarzen Steine gemeint waren, weiß ich nicht, aber es würde jedenfalls irgendwie dazu passen.“
Bard deutete auf einen kleinen Anhänger, den Wolf an einem Lederband um den Hals trug, und fragte:
„Woher hast du diesen Stein? Er ist mir die ganze Zeit über schon aufgefallen.“
„Dieser Anhänger ist ein Geschenk eines alten Professors, der an Ausgrabungen in der Nähe von Bagdad beteiligt war. Als der Golfkrieg begann, mussten die Forscher den Irak Hals über Kopf verlassen und hatten nicht einmal mehr die Zeit, in das archäologische Institut in der Hauptstadt zurückzukehren. Sie wurden aufgrund der plötzlichen Kampfhandlungen direkt vom Ausgrabungsort zum Flughafen von Bagdad gebracht, um so rasch als möglich ausgeflogen zu werden. Sie hatten daher noch viele kleine Fundstücke in ihrem Gepäck.“
Wolf nahm den Anhänger vom Hals, reichte ihn Bard hinüber und sagte:
„Der Professor, mit dem ich seit vielen Jahren befreundet bin und der wusste, dass ich mich in der Freizeit mit Altertümern und der Antike beschäftige, gab mir dieses babylonische Siegel in Form einer schwarzen, durchbohrten Halbkugel, die auf der flachen Seite eine eingravierte, zwölfstrahlige Sonne zeigt. Es sei seiner Meinung nach über 5200 Jahre alt und habe etwas mit der babylonischen Göttin Isais zu tun.“ Dabei dachte sich Wolf, dass die ägyptische Isis der Legende nach mit der viel früheren „Isais“ aus Mesopotamien zu tun haben könnte oder dass es sich dabei vielleicht um ein und dieselbe Göttin handelte.
Bard drehte den Anhänger in seiner Hand und sagte:
„Du ziehst die Dinge an, sie kommen zu dir, genau wie das Wüstenglas, das ich dir vorher gegeben habe. Auch die Geschichten von den schwarzen Steinen habe ich noch niemandem so erzählt wie jetzt dir. Mir scheint, du bist der richtige Adressat dafür. Im Übrigen, was hast du da für einen Ring auf deiner linken Hand, ich habe da im Schein des Feuers eine Reflexion auf dem Stein gesehen, waren das zwölf
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