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Sterben auf Italienisch - Ein Aurelio-Zen-Roman

Titel: Sterben auf Italienisch - Ein Aurelio-Zen-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Dibdin
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bis acht Uhr heute Abend auf Trab zu halten. Das ist nämlich Ihre Deadline, um diese Aufträge zu erledigen. Buon coraggio .«
    Nachdem Arnone gegangen war, zündete sich Zen eine Zigarette an, dann griff er zum Telefon und wählte die Nummer des diensthabenden Offiziers in der Einsatzleitung.
    »Ich ordne eine Von-Haus-zu-Haus-Befragung im Dorf Altomonte an, unterhalb des Berggipfels, auf dem heute die Leiche entdeckt wurde. Alle Zugangs- und Ausfahrtstraßen sollen mit Mannschaftswagen blockiert werden, die Polizisten haben Kampfanzüge zu tragen und sind mit Maschinenpistolen zu bewaffnen. Hubschrauber sollen in niedriger Höhe kreisen, um jeden aufzuspüren, der versucht, zu Fuß zu entkommen. Im abgesperrten Gebiet soll jedes Individuum einzeln von Beamten in Zivil verhört werden, bezüglich der Ankunft und Ermordung des Opfers, seiner Identität und der Identität der Täter. Was den dabei möglicherweise auszuübenden Druck angeht, sind die gesetzlich vorgegebenen Grenzen voll auszunutzen und notfalls auch leicht zu überschreiten, wenn die Situation dies zu erfordern scheint. Wie die Entdeckung der Leiche unterliegt auch diese Operation bis auf weiteres einer totalen Informationssperre. Die Genehmigung für diese Anordnungen ist vom Büro des Questore erteilt worden.«
    Der Beamte hüstelte. »In Ordnung, Sir.« Er klang skeptisch.
    »Gibt es ein Personalproblem?«, wollte Zen wissen. »Dann ziehen Sie die Leute von anderen Arbeiten ab, streichen Sie alle …«
    »Darum geht es nicht.«
    »Worum zum Teufel geht es dann?«
    »Nun, ich möchte Sie ja nicht kritisieren oder so, aber ich weiß, dass Sie neu hier in der Gegend sind, und muss Ihnen sagen, dass sich derartige Operationen in der Vergangenheit als nicht sehr produktiv erwiesen haben. Im Gegenteil, man könnte sogar sagen, dass sie kontraproduktiv waren. Je mehr man die Leute hier unter Druck setzt, desto sturer werden sie.«
    »Bewundernswerter Versuch, Ihren Kollegen viele lästige Überstunden zu ersparen«, bemerkte Zen. »Bewundernswert, aber zum Scheitern verurteilt. Ich rechne nicht im Entferntesten damit, dass einer der Einwohner redet. Das ist nicht der Zweck der Übung. Führen Sie die Anordnungen aus, die ich Ihnen erteilt habe.«

16
    In Martin Nguyens Weltsicht bestand eins der Kriterien, wie man Gewinner von Verlierern unterschied, darin, wie oft jemand das Flugzeug wechseln musste, um zu seinem Ziel zu gelangen. Deshalb war er entsetzt gewesen, als er erfuhr, dass er, um dieses gottverlassene Drecksnest zu erreichen, in das Rapture Works seine Millionen pumpte, nicht nur in Los Angeles umsteigen musste, sondern auch in Rom. Der Vorteil war, dass der Transatlantikflug fast zehn Stunden dauerte und sich der Zeitunterschied zu Martins Gunsten auswirkte. Er nutzte das Kreditkartentelefon in der Armlehne seines Sitzes in der ersten Klasse für zwanzig Dollar pro Minute optimal aus, indem er sich ein europäisches Handy mietete - wann würde der Rest der Welt endlich mit dem Blödsinn aufhören und zum US-Standard wechseln? - und außerdem einen Wagen mit Fahrer. Beides sollte ihm bei seiner Ankunft am Flughafen Fiumicino zur Verfügung stehen.
    Der Fahrer sprach ein extrem rudimentäres Englisch, doch er war pünktlich und besaß, wie sich rasch zeigte, die Fähigkeiten, die Nerven und die Coolness eines Formel-1-Piloten. Martin, der nach dem langen Flug ein wenig abgespannt war, saß auf dem Rücksitz des Mercedes S-Klasse und bewunderte das erstaunliche Geschick des Italieners, links wie rechts zu überholen, wobei er den Seitenstreifen oder eine imaginäre dritte Spur benutzte, die er genauso lange herbeizauberte, wie er sie brauchte, sowie seine schamlos rowdyhafte Taktik gegenüber langsameren Fahrzeugen, was in der Praxis alle anderen Autos auf der Straße bedeutete, indem er mit weit über hundert Meilen pro Stunde auf sie zuraste, im letzten Moment abbremste, sich dann im Abstand von weniger als einem Meter an die Stoßstange des Opfers hängte, wiederholt die Lichthupe betätigte und ständig auf die aggressiv plärrende Hupe drückte. Die lange, wegen Bauarbeiten einspurige Strecke auf der autostrada Salerno - Reggio weckte bei dem Fahrer eine beinahe unerträgliche Begeisterung. Pylonen flogen in alle Richtungen, und mindestens einmal war Martin ohne jeden Zweifel klar, dass er sterben würde.
    Letztlich schafften sie die fünfhundert Kilometer von Rom nach Cosenza in knapp drei Stunden, einschließlich eines Boxenstopps südlich

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