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Sternenfall: Roman (German Edition)

Sternenfall: Roman (German Edition)

Titel: Sternenfall: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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beobachtete. Er musste zugeben, dass der alte Herr einen Blick für Frauen hatte. Sie war nicht so hübsch wie Amber, aber sie kam nahe an sie heran. Thorpe klopfte auf seine Innentasche, um sich zu vergewissern, dass Smiths Brief noch da war, dann wandte er sich wieder dem Monitor zu.
    Ein violetter Lichtschein erschien an der Stelle des kartoffelförmigen Asteroiden, wo sein Umfang geringfügig abnahm. Das Leuchten gewann an Helligkeit, bis die Lichtkompensationsschaltung der Kamera reagierte. Im gleichen Augenblick schien in der Nähe des Leuchtens eine strahlende Phantomgestalt aufzusteigen. Langsam, während ionisiertes Nickel und Eisen hochgeschleudert wurden, verwandelte sich das Strahlen in einen voluminösen Lichtkegel.
    »Wir haben zehn Prozent Leistung«, gab eine Stimme aus dem Monitorlautsprecher bekannt. »Standby für vollen Schub!«
    Das Leuchten explodierte plötzlich auf dem Schirm, während die Kamera den unvermittelten Lichtausbruch gleichzeitig filterte. Doch wo eine Explosion so schnell vorbeigewesen wäre, wie sie begonnen hatte, hielt die Leuchterscheinung minutenlang unvermindert an. Unterdessen wuchs der Strahl ionisierter Materie, bis er die iniaturausgabe eines Kometenschweifs war. Das ganze Gebilde war ein Hinweis darauf, dass stündlich Hunderte von Tonnen Asteroidenmasse in den Raum hinein verdampften.
    »Maximale Leistung erreicht. Alle Anzeigen sind unverändert grün. Wir haben einen messbaren Schub!«
    Weitere Jubelrufe schallten durch den Raum. Ein hochgewachsener Orientale in der ersten Reihe wartete, bis sie aufgehört hatten, bevor er kommandierte: »Der Kessel ist unter Feuer, und wir sind auf dem Weg, Leute! Ich möchte eure ersten Bestätigungszahlen bis zum Ende der Schicht!«
    Plötzlich kam Bewegung in die Versammlung. Sie traten nacheinander auf den Korridor hinaus und zerstreuten sich. Die Stimmung war festlich. Thorpe beobachtete die Frau, die er versuchsweise als Barbara Martinez identifiziert hatte. Sie ging in Begleitung einer anderen Frau hinaus. Beide lachten und scherzten.
    »Kommen Sie«, sagte Zaller. »Ich möchte Ihnen Dr. Fusaka vorstellen!«
    »Thorpe, eh?«, krähte Fusaka, nachdem Zaller ihn vorgestellt hatte. »Es ist uns eine Ehre. Wie, zum Teufel, sind Sie bloß auf die Idee gekommen, Avalon als Billardkugel zu benutzen?«
    »Um die Wahrheit zu sagen, bin ich beim Herumspielen am Computer darüber gestolpert.«
    Fusaka lachte. »Mir ist so was auch schon öfters passiert. Man kommt sich ein bisschen blöd dabei vor, ist es nicht so?«
    »Das stimmt.«
    »Hat man Sie darüber informiert, was wir hier tun?«
    »Sie entwerfen Avalons Flugbahn und überwachen die Arbeit.«
    Fusaka nickte. »Wir sind verantwortlich dafür, dass Avalon an der richtigen Stelle ist, wenn Donnerschlag in zweihundert Tagen durch das Zentrum des Sonnensystems gestürmt kommt. Der Zusammenstoß mit Avalon wird achtzig Tage vor dem Auftreffen auf dem Mond stattfinden. Das bedeutet, dass wir uns keinen Fehler erlauben dürfen. Wenn wir ihn verfehlen, ist es mit der Erde vorbei.«
    Thorpe nickte. Was Donnerschlag betraf, waren die Gesetze der Orbitalmechanik ebenso unverrückbar wie unbequem. Wenn Avalon sein Ziel verfehlte, würde es keine zweite Chance mehr geben.
    »Übrigens«, sagte Fusaka, »ich habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt, als uns Ihre Dienste angeboten wurden. Wir haben hier ein gutes Team, aber wir sind alle Theoretiker. Wir brauchen dringend jemanden mit praktischer Erfahrung. Andernfalls machen wir womöglich einen dummen Fehler und bringen alle um. Wir wollen es nicht so machen wie der Biologe, der so fasziniert von der sozialen Hierarchie der Klapperschlangen war, dass er ihre Giftigkeit vergaß. Wir hoffen, dass Sie uns mit den Erfahrungen, die Sie beim Einfangen des Felsen gewonnen haben, aus unseren geistigen Höhenflügen wieder auf den Boden der Tatsachen herunterholen.«
    »Ich werd’s versuchen, Sir.«
    »Schauen Sie sich unsere Planung an und sagen Sie mir, was Sie davon halten.«
    »Ja, Sir.«
    Fusaka streckte noch einmal seine Hand aus. »Terence wird Sie zu Ihrer Kabine bringen und sich darum kümmern, dass Sie hier zurechtkommen. Wenn Sie heute Abend bei mir essen möchten, werde ich Sie mit dem Rest des Teams bekanntmachen. Sie sind herzlich eingeladen.«
     
    Am nächsten Morgen saß Thorpe im Aufenthaltsraum und sah den Gesamtplan des Projekts Avalon durch. Die Liste umfasste einen Terminplan, in dem alle Aktivitäten zwischen dem Start und

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